- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Angelockt von den vielen positiven Bewertungen haben wir uns (Paar, 32 und 33 Jahre) für das Breathless entschieden, um dem deutschen Winter zu entfliehen und um Weihnachten relaxt am Strand zu verbringen. Angelockt vom 18+ Konzept des Hotels sowie der Lage abseits von den Massentourismus-Hotelanlagen im Osten hatten wir auf Ruhe und Erholung gehofft. Doch diese Erwartungen wurde bereits bei der Begrüßung zunichte gemacht. Die erste Frage beim Einchecken: "Are you ready for the party?" Nein! Die Anlage ist mit 750 Zimmern eigentlich viel zu groß für unseren Geschmack, aber die Verteilung auf mehrere Häuser mit 3 Etagen lässt es in der weitläufigen Anlage eher ruhiger und "kleiner" wirken. Allerdings täuscht dieser Eindruck, denn es handelt sich um zwei riesige durchgängig verbundene Betonblöcke rechts und links des Pools. Der optische "Versatz" ist in Wirklichkeit keiner und es sind tatsächlich nur zwei Gebäude. Das Resort ist fest in US-amerikanischer Hand, dazu einige Russen und Franzosen ergänzt von gefühlt 5% Deutschen, Schweizern und Österreichern. Der Alterschnitt lag bei 18-27, ältere Semester sind eher die Ausnahme. Das Grundkonzept des Hotels ist somit: Spring-Break, Party und karibischer Ballermann. "Harte" Cocktails mit Rum und Vodka starten direkt beim Frühstück (die Bloody Mary kommt generell viel schneller als Tee und Kaffee) und man muss auch den ganzen Tag seinen Pegel nicht absenken. Für Nachschub ist bis 4 Uhr früh gesorgt, man muss nur die Zeit bis zum Frühstück trocken bleiben. Überall in der Hotelanlage und am Strand gibt es kleine und große Partyhütchen, es ist praktisch nicht unmöglich, irgendwo eine vollkommen ruhige Stelle zu finden. Schwere Bässe von Rap & Techno beben zu jeder Tageszeit aus den diversesten Ecken durch die gesamte Hotelanlage. Selbst in den Toilettenhäuschen ist irgendwo eine Box versteckt, die auf maximaler Lautstärke vor sich hin lärmt. Ruhe und Erholung findet man nirgends. Die Gartenanlage ist weitläufig, wirkt einladend, ist sehr gut gepflegt und lässt karibisches Flair aufkommen. Fühlen lässt sich dieses aber nur, wenn man gleichzeitig auch taub ist. Kostenloses WLAN gibt es in der gesamten Anlage, so dass auch in mäßig lauten Bereichen der Anlage die amerikanischen Poolnachbarn die neusten Hits auf voller Lautstärke streamen können. Fazit: Das gleiche Lärmspektakel hätten wir auf dem selben unerträglichen Niveau auf den Partymeilen von Mallorca, Ibiza und den Kanaren genauso und vor allem für ein Viertel des Reisepreises bekommen. Wer Ruhe und Erholung sucht, ist hier vollkommen falsch. Für partysüchtige Alkoholiker, die den ersten Hörsturz bereits hinter sich haben, aber sicherlich eine gute Wahl. Wir kommen garantiert nie wieder und fanden es alles andere als "Magnifico". Im Prinzip ist die gesamte Anlage auch von der Abwechslung von Essen und Unterhaltungsprogramm perfekt 3-bis-4-Tages-Partykurzurlauber aus den USA ausgelegt. Als Deutscher, der dem grauen Alltag mit gemütlichem Wellenrauschen entfliehen will, ist man hier gänzlich falsch. Der Ausflug zur Insel Saona ist Pflicht. Hier hat man wirklich Karibik. Wenn man gleich mit den ersten Booten kommt, hat man auch für einige Minuten den Strand für sich. Nach und nach fallen die Ausflugsboote dann aber ein und die Hotelgäste breiten sich die Heuschrecken aus. Man hat dann das durchschnittliche Lärmniveau eines Einkaufscenters wenige Tage vor Weihnachten. Aber immerhin hat man Palmen und Strand. Der Flug zur Insel Samana lohnt sich vom Preis definitiv nicht. Verkaufstour und Rumbesäufnis sind inklusive. Das "Highlight" ist die "Bacardi"-Island, die aber auch nicht anders als der Strand von Saona ist. Das versprochene Lobster-Essen wurde ausgelassen und stattdessen gab es ein kleines Billig-Buffet an der gut befahrenen Hauptstraße der Hauptstadt der Halbinsel.
Die Zimmer sind der Schwachpunkt des gesamten Hotels. Lärm, Lärm und noch mehr Lärm. Eine derartige Gebäudefehlkomzeption ist mir auf der ganzen Welt noch nicht begegnet. Absolut unerträglich, ruiniert den ganzen Urlaub und hätte Minussterne verdient. Denkt man in den Hotelkatalogen und auf der Webseite noch an viele kleine aneinandergereihte Gebäude mit einigen Zimmern, wird man von Ort bitter enttäuscht. Es handelt sich um zwei gigantische, miteinander über große Gartenhohlräume durchgängig verbundene, 3-geschossige Betonklötze mit jeweils mehr als 300 Zimmern. Alle Flure sind vollständig gefliesst und dadurch sind die zwei Bauteile rechts und links in der Anlage nichts weiter als riesige hohle Resonanzkörper. Lässt man im Gebäudeteil vorn eine Tür zufallen, hört man es am anderen Ende als wäre es die eigene. Nun stellt man sich das vor, aber mit 300 Türen, mindestens der doppelten Zahl an schlurfenden, polternden, laut erzählenden, "happy" singenden, alkoholisiert lallenden großteils jugendlich agilen Hotelgästen, akustisch unterstützt von einer Vielzahl an Servicepersonal mit ihren diversenden scheppernden und ratternden Wägelchen auf dem herrlich schallenden über alle 3 Etagen reichenden Einheitsflur, abgerundet von druckvollen Bässen, die von den zahlreichen Partyhütchen geschickt an den Gebäudeeingängnen ins Innere gepumpt werden. Durch die hauchdünnen Wände kann man jeden Toilettengang und jede Dusche seiner Nachbarn live miterleben und ein TV alle 4 Räume genügt, damit selbst Schwerhörige nichts verpassen. Ein Lärmkonzert ohne Vergleich. Dagegen ist ein monotoner Presslufthammer oder eine Großbaustelle in Berlin das reinste Ruheparadies. Ich schlafe normalerweise wie ein Stein und nach 24h Anreise mit Bahn, Flugzeug, Bus und Jetlag hätte ich schlafen sollen wie ein Baby. Aber nach 4h Erschöpfungsschlaf quälte ich mich von 2-7 Uhr durch die Nacht, alle 5 Minuten durch eine neue Lärmattacke aufgeschreckt. Herunterfallende und laut zerschellende Gläser im Treppenhaus waren da noch das Angenehmste. Gegen 4 Uhr laut klopfende und um Einlass bittenende Alkoholleichen, die aufgrund geistiger Verwirrung das richtige Zimmer nicht mehr fanden, waren da schon störender. Aber man gewöhnt sich an alles - spätesens wenn sie 2 oder 3 Zimmer weiter den nächsten wachhämmerten, konnte man sich wieder beruhigt auf andere Lärmquellen konzentrieren. Von einer abgeschiedenen Anlage wie dem Breathless hatte ich mir Ruhe und Entspannung versprochen, aber nicht so etwas. Egal wo man sich auf dem Gelände bewegt, der Schallkegel einer Soundanlage geht nahtlos in den nächsten über. Und findet man doch eine nur mäßig laute Stelle, ist dort geschickt ein Gartenlautsprecher im Grünen integriert. Unser erstes Zimmer in der 2. Etage war extrem dunkel und feucht, die Klimaanlage hat keine Entfeuchtungsstufe. Nach mehrfacher Beschwerde über Lärm und Muff haben wir dann ein Zimmer in der 3. Etage bekommen. Dieses war trockener und nicht so muffig, am Lärm der Flure und Musikanlage hat es aber nichts geändert. Ich würde es aber trotzdem als "Upgrade" ansehen, da es somit auf dem Niveau "erträglich" war und man nachts nur 1x pro Stunde wach wurde.
Hier besteht kein Grund zur Klage. Das was angeboten wird, ist sehr gut und problemlos verträglich. Das Buffet ist reichhaltig und bietet eine grosse Auswahl. Allerdings jeden Tag das Gleiche ohne Abwechslung. Hat man etwas gefunden, das einem schmeckt, wird man es wohl 14 Tage lang essen. Ich bin immer mehr als satt geworden. Die 8 separaten Restaurants haben jedes für sich immer die gleiche Karte. Die Portionen sind gering, so dass man meist hinterher noch ins Buffetrestaurant muss, um satt zu werden. Von der Qualität meist auch nur wie vom Buffet selbst zusammengestellt. Wir haben es 3x mit verschiedenen Themenrestaurants ausprobiert und sind dann letztendlich immer zum Buffet geangen. Die Cocktails (auch alkoholfreie Fruchtvarianten) sind sehr gut und an allen Bars jederzeit verfügbar. Zuckersüß für die Amerikaner, aber man kann mit Wasser immer gut nachspülen und so sein Diabetes-Risiko absenken. Die Restaurants waren morgens und abends maximal klimatisiert. Bei 16°C waren die Teller ruckzuck auf Esstemperatur abgekühlt und man selbst war auch ein Eiswürfel. Die wenigen Plätze draußen waren von Rauchern belegt. Trotzdem haben wir lieber außerhalb der Restaurants gesessen, um uns keine Frostkrämpfe einzufangen. Das Weihnachtsbuffet war exzellent. Hummer und alle Spezialitäten des Meeres waren reichlich vorhanden. Dazu die "normalen Standardgerichte" in einer aufgepeppten Variante.
"Are you ready to party?" war die erste Frage beim Checkin. Und das ist das Konzept der Anlage. Die zweithäufgste war "Are you happy?" dicht gefolgt von der Aufforderung etwas zu unterschrieben, was man entweder gleich kaufen oder später mit Vouchern einlösen kann. Und wehe man antwortet nicht mit "Magnifico" - dann wird man solange bedrängt, bis man sich entnervt abwendet oder zähneknirschend eingesteht, dass man eigentlich so extrem glücklich wie auf dem besten LSD-Trip seines Lebens ist. Magnifico eben, Widerspruch wird nicht gedulded. Die ersten Tage noch lustig, nach 2 Wochen ist man heilfroh, diesem Zirkus zu entkommen. Das Personal ist typisch amerikanisch ausgerichtet und aufgesetzt überfreundlich. Oberflächlich und ohne Qualität. Bestellungen werden sich maximal 10 Sekunden gemerkt und meist direkt bei der Aufgabe auch schon wieder vergessen - nach der 4. bis 5. Nachfrage klappt es dann aber meist innerhalb von 60 Minuten mit dem Cocktail am Pool. Spätestens beim zweiten Frühstück oder Abendessen holt man sich seine Getränke lieber gleich selbst. Gibt man für 10 Meter Trolleyrollen oder jedes erfolgreich gebrachte Getränk keine $5 Trinkgeld, wird man entweder nicht mehr bedient oder zusätzlich noch mit einem kleinem haitianischen Voodoofluch belegt. Freundlich klingt das Gemurmel und die spanischen Beschimpfungen jedenfalls nicht, die man sich ohne Trinkgeld für Selbstverständlichkeiten einfängt. Die Service-Qualität ist somit unterirdisch und weit unterhalb bekannter Standards. Wo da die Bedeutung von "unlimited luxury" liegt, hat sich uns nicht erschlossen. Ich verstehe zwar, wenn ich in den USA im Restaurant aufgrund der Lohnsituation ständig dicke Trinkgelder verteilen muss, aber wenn ich für eine AI-Pauschalreise mit europäischem Preisniveau jedes freundliche Lächeln der Angestellten mit Barem danken soll, dann ist für mein Verständnis etwas schief gelaufen. Trinkgelder werden hier selbstverständlich erwartet und sind keine Belohnung für besonders gute Dienstleistungen. Die Zimmerreinigung war die ersten Tage mittelmäßig und die Minibar wurde nur selten aufgefüllt. Letzteres ist aber kein Problem, da man sich überall in der Anlage jederzeit an den Partyhütchen mit Nachschub versorgen kann. Den Zimmerservice konnte ich durch ein persönliches Hallo an das Zimmermädchen gefolgt von einem 10€ Schein dann aber für die gesamten 2 Wochen aber auf ein zufriedenstellendes Niveau anheben.
Es ist ganz klar zu sagen: die Nordküste ist Atlantik und nicht das Karibische Meer. Und das spürt man überall. Stark riechendes und üppig verteiltes Seegras, Wellengang und kühles Wasser sind normal. Der gesamte Norden der Dominikanischen Republik ist Atlantikküste. Wer wirklich Karibik sucht, sollte wohl in den Südteil oder besser gleich eine weiter südlich gelegene Karibikinsel. Der Transfer vom Flughafen Punta Cana ist mit ca. 1h vollkommen akzeptabel. Ein direkter Transfer wäre deutlich bequemer. Da das Hotel am Ende der Busroute liegt, werden zunächst alle Bettenbunker entlang der Punta Cana abgeklappert, was die Transferzeit auch gut auf 1.5h erhöhen kann. Die Anlage ist weit abseits gelegen, was Ruhe und Erholung versprechen könnte. Keine lauten Nachbarhotels, kein überfüllter Strand und tropische Landschaft ringsherum. Vor dem Hotel gibt es 10 kleine Souvenirläden, die aber alle identisches Sortiment haben und sich wohl auch bei der Preisdiskussion letztendlich nicht unterscheiden würden. Wirklich wohl und sicher hat man sich außerhalb der Anlage aber nicht gefühlt - die Dominikanische Republik ist und bleibt ein sehr armes Land, was man überall deutlich sieht und spürt. Freundlichkeit ist stets nur aufgesetzt und zielt auf den eigenen Geldbeutel ab. Kauft man nichts oder gibt nichts, ist man schnell bösen Blicken ausgesetzt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Gärten sind sehr schön und großzügig angelegt. Viele tropische, gut gepflegte Pflanzen, gemütliche von vielen Palmen gesäumte Schlenderwege auf denen sich die Menschenmenge verläuft. Liegen und Pools sind mehr als genug vorhanden und man findet immer ein schönes Plätzchen. Im europäischen Winter, wenn die Sonne am südlichen Wendekreis steht und somit relativ flach über der Dominikanischen Republik, hat man es allerdings schwer, ein geeignetes Plätzchen zum Sonnen zu finden. Die gesamte Anlage ist in nordöstlicher Ausrichtung angelegt und somit recht schattig. Insbesondere auf den Liegen am Strand verhindern die üppigen, hochgewachsenen Palmen ein durchgängiges Sonnenvergnügen. Beim Sonnen auf das Meer schauen und mit dem Kopf im Schatten liegen, ist somit logischerweise nicht möglich. Wir lagen deshalb immer am Pool und sind alle paar Stunden umgezogen, um dem Schatten zu entfliehen und einen Platz in der Sonne zu finden. Zum Baden im Meer kann man ja trotzdem vorlaufen. Die Pools sind eiskalt und werden nicht beheizt (wäre mit etwas Solarthermie problemlos möglich). Somit waren nur die ganz Hartgesottenen im Pool baden. Selbst bei 32°C und direktem Sonnenschein ist man nach 5 Minuten komplett durchgefroren. Unser Reiseleiter hat uns auch bestätigt, dass man die Pools nur zwischen Juni-August angenehm benutzen kann. Die Animation ist allgegenwärtig, man wird aber mit einem deutlichen Nein auch nicht weiter belästigt. Die Musik und den Lärm kann man aber trotzdem nicht abschalten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martin |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |
Liebe Martin, Vielen Dank für Ihren Bewertung. Wir bedauern, dass wir Ihre Erwartungen mit einigen unserer Dienstleistungen und Umgebung nicht erfüllen konnte. In der Tat, bevorzugen wir eine lebendige Umgebung, und das Unterhaltungsprogramm ist Teil unseres Konzepts. Wir bedauern die Fehlinformationen in unserem Auftrag. Danke noch für Ihr Feedback, wir stehen zu Ihrer Verfügung. Freundlichen Grüßen, Luis Gomez Hotel Manager Breathless Punta Cana Resort & Spa