Calimera Yati Beach

Ein vor allem kinder- und familienfreundliches Hotel mit vielen Freizeit- und Bespaßungsangeboten und direkter Strandlage. Recht ansprechende Bauweise für diese Größenordnung, passt sich gar nicht so schlecht ein vom Gesamtbild her.

Wir hatten Komfort-Zimmer mit Meerblick und waren über diese Wahl froh, denn ein Zimmer Richtung Disco und Midnight-Bar wäre nicht wirklich das Richtige für uns gewesen. (Disco bis 2 Uhr) Es war geräumig, dazu ein schön gestalteter Balkon mit beständigem Meeresrauschen. Und dazu leider jede Menge Mücken, trotz Außenlage und stetigem, teils starkem Wind. Weiß der Scheitan, wo die Biester immer herkamen, wir vermuteten ein Lüftungsgitter, ev. das von der Klimaanlage. Letztere hätte man schon manchmal gebrauchen können (als Mitteleuropäer), aber der Tunesier empfindet die 30 Grad im Oktober wohl als ziemlich frisch und deshalb ist die Klimaanlage ab Oktober zentral außer Betrieb gestellt. Kühlschrank auf dem Zimmer - sehr gute Idee; der Fernseher bot etliche deutsche Sender, auch mehrere Kinderprogramme (leider, oder wie unsere Tochter sagen würde: toll!).

Eine gute Mischung aus landestypischen und "internationalen" Gerichten, das heißt es gab (nicht nur für die Kinder) täglich Pizza, Pasta, Eierkuchen. Ansonsten konnte, wer experimentierfreudig war, viel Exotisches probiert werden. Dass tunesische Wurst nicht mit westfälischen Wurstspezialitäten mithalten kann ist bekannt, dem Rührei sah man es von weitem an, dass es aus Pulver gemacht wurde, aber es gab immer etwas Leckeres, und auch abwechslungsreich. Ganz prima war das tunesische Spezialitätenrestaurant. Darf man einmal buchen, wir mussten zwei Anläufe nehmen, bis es klappte (also nicht erst kurz vor Urlaubsende auf die Idee kommen!), aber es hat sich voll gelohnt. Nicht entgehen lassen sollte man sich auch den frisch gebrühten Pfefferminz-Tee. Wenn allerdings der Chef-Teekocher nicht da ist, schmeckt er deutlich weniger gut.

Alle freundlich, hilfsbereit, viele deutschsprachig. Allerdings merkte man teilweise, dass eine lange, anstrengende Saison zu Ende geht und sicherlich etwas geschlaucht hat - kein rein tunesisches Phänomen. Beim Frühstück gab es teils ziemlich lange Warteschlangen, wo etwas frisch zubereitet wurde, also beim Omelett, Spiegelei, Crepes oder auch beim (extra zu bezahlenden) frisch gepressten Orangensaft. Da passiert es auch mal, dass 20 Minuten lang der Crepes-Stand verwaist ist. Der Snack-Kühlschrank, für Unterwegs-Verpflegung bei Ausflügen oder am Abreisetag, blieb auch öfters mal leer. Aber dennoch: Das Bemühen war da und ist anzuerkennen. Gut gelöst war es, dass es über den gesamten Hotelbereich mehrere Bars gab, der Andrang verteilte sich und die Barkeeper waren echt gut. Dass die Säfte allesamt nur süß und künstlich schmecken, dafür können sie nichts und das schränkt natürlich auch die Qualität der Cocktails ein. Verdursten musste aber definitiv keiner.

In der Touristik-Zone von Midoun, ca. eine dreiviertel Stunde Transferzeit vom Flughafen, Houmt Souk ist mit dem Taxi in ca. 20 Minuten und für gut zehn Dinar (=3,50 €) erreichbar. Zum Krokodilpark (sehr empfehlenswert, nicht nur die Kroko-Anlage, sondern auch das Freilichtmuseum mit Vorführungen traditioneller Handwerke) nur rund 1 Kilometer, den schafft man auch ohne die nervigen Kutschenfahrer. Kurz hinter dem Hotel beginnt die Lagune Seguia, ein interessanter Landschaftsteil. Sollte man unbedingt mal erkunden! Schöner, wild-romanitscher Außenstrand beim Wirtshaus "Les Rocher", in der Mitte gibt es eine durchwatbare Furt zur Straße. Da alle Hotelstrände offen sind, bieten sich auch unbegrenzt lange Strandwanderungen an.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Unterhaltungsangebot war auf Rundum-Bespaßung ausgelegt, von Bingo über Boccia, Dart, Yoga bis hin zu Wassergymnastik - sicher okay für jeden, der es braucht. Zwei Mal besuchte unsere Tochter nachmittags den Kinderclub und ihr gefiel es sehr gut. Eine Abendshow, eine Tanzaufführung des Musicals "Vampires", war richtig gut, einmal gab es tunesische Folklore, ansonsten blieb das Niveau der Abendshows überschaubar. Ein paar Witzchen hier, ein bisschen Hüpfen da, ein paar nette kleine Albernheiten und bisschen Karaoke, das wars. Die Kinderdiscos mit dem armen Calimigo, einem plüschkostümierten Papagei (man, was muss der geschwitzt haben!) waren immer gut besucht, die Indoor-Disco stickig, muffig - und ebenfalls mit zahlreichen Mücken. Zu letzteren muss man jedoch einräumen, dass ihre Stiche (zum Glück) nicht die Power einer guten deutschen Hausmücke haben.