- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Die Anlage hat in den letzten Jahren deutlich verspielt. Einstmals als heimelige Finca in Traumlage angelegt, begleitet den Gast heute der offensichtliche Verfall durch den gesamten Aufenthalt. Reibach wird hier groß geschrieben, kaum investiert und das Haus für alle Interessierten geöffnet. Der Tiefpunkt war in einer der letzten Nächte erreicht, als Fremde am Pool übernachteten. Das Hotel ist kaum sein Geld wert. Da die Anlage von ihrem Besitzer lediglich als Rendite-Objekt gehalten wird, verwundert der fortschreitende Verfall nicht mehr. Vorhandene Schäden (Zufahrt, Mückenschutz, Mobiliar, Badausstattung, Betten) sind zwar bekannt, werden aber nicht beseitigt. Stattdessen werden aufmerksame Gäste angeblafft, wenn Missstände aufgefallen sind. Es gibt viele schöne Fincas auf Mallorca. Son Barbassa gehört für uns nicht mehr dazu.
Die Zimmer sind puristisch bis spartanisch eingerichtet. Dennoch ist alles vorhanden. Leider unterliegt die Zimmereinrichtung dem selben ungebremsten Verfall wie auch die übrige Anlage. Die Handtücher haben teilweise Risse oder Löcher, der Badezimmerspiegel blättert ab, der Jute-Teppich franst an den Kanten aus und die Matratze (leider stellten wir dies erst am letzten Tag fest) schimmelt. Zwar störte uns immer wieder ein moderiger Geruch, dieser konnte jedoch nicht präzise eingegrenzt werden und verschwand nach kurzem Lüften schnell wieder. Nachts sind wir wiederholt vom Badezimmer-Jacuzzi geweckt worden, welcher sich ohne unser Zutun spontan in Betrieb setzte. Wir schalteten dann die Sicherungen aus, diese wurden aber vom Zimmermädchen immer wieder eingeschaltet, so dass vor dem Schlafengehen erst eine Abschaltung aller nicht benötigten Ressourcen notwendig war. Während der Zustand verschiedener Möbel einfach nur schlecht war, fiel das Terrassen-Mobiliar gänzlich auseinander. Ein Liegestuhl zerbrach beim Hineinsetzen und wurde vom Personal für den nächsten Tag lediglich wieder zusammengesteckt. Die Stühle mit Segeltuch-Bespannung hingen so weit durch, dass man eigentlich schon auf den Streben saß. Obwohl nicht zum Zimmer gehörig hier noch ein Wort über die Bestuhlung im Essbereich: Die Hussen der dortigen Plastik-Stühle müssten eigentlich sofort ausgetauscht werden. Die Lehnen sind durchgeschlissen und kaputt. Die Farben sind derart verblichen, dass man in einzelnen Fällen die ursprüngliche Farbe nicht mehr erkennen kann.
Das Frühstück ist reichhaltig. Es sind immer frisch gepresste Säfte verfügbar. Mehrere Gemüse, Wurst und Käsesorten liegen täglich frisch geschnitten auf dem Buffet. Mehrere Sorten Brötchen sowie Brot liegen ebenso bereit wie verschiedene Plätzchen als Dessert. Eier werden auf Wunsch frisch zubereitet. Milch, Kaffee, Tee - alles was man sich nur wünscht, wird von Marie-France mit einem fröhlichen Lächeln auf dem Gesicht und ein paar netten Worten auf den Lippen aufgetragen. Seit sich im letzten Jahr das Restaurant auf für externes Abend-Publikum geöffnet hat, nutzen wir es nicht mehr. Remmi-Demmi bis in die späte Nacht. Da sich alle Zimmer im einzigen Gebäude der Anlage befinden, feiert man quasi immer mit. Während im vergangenen Jahr die Party aber noch um 22 Uhr zuende war, wurde heuer bis nach Mitternacht gefeiert. Die am/im Pool geparkten Kinder veranstalteten dort ein fröhliches Gekreische, dass einem das Herz aufging. Schlafen konnte man allerdings vor 1 Uhr nicht.
Bei der Ankunft begrüßte uns die unterkühlte Empfangsdame mit reichlich bemühter Freunlichkeit. Offensichtlich störten wir gerade beim Surfen im Internet. Nach einer obligatorischen Runde durch die bereits bekannte Anlage führte uns die Empfangsdame in unser Zimmer. Doch davon später mehr. Marie-France, die sich alleine in zwei 6-Stunden-Schichten um Frühstück und Abendbrot kümmern muss, ist ein Beispiel an Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Leider merkt man ihr aber inzwischen die Erschöpfung an. ein Zimmermädchen, welches an Marie-Frances freiem Tag für das Frühstück sorgt, ist ihrer Aufgabe leider nicht immer gewachsen. Und so sieht sich einer der Besitzer nicht selten genötigt, diese auf unfassbare Art mit lautem Geschrei in ihre Schranken zu weisen. Traurig. Wie grundsätzlich in einem Landhotel zu erwarten, hat man in den Zimmern auch mit ungebetenen Gästen zu rechnen - Ameisen, Mücken, Kakerlaken. Gegen die Kakerlaken hat es nach unserer Erfahrung stets geholfen, eine der Katzen ins Zimmer zu lassen, die sich immer um das Haus aufhalten. Nach kurzer, blitzschneller Jagd war das Zimmer sauber. Gegen die Mücken soll ein Verdampfer helfen, welcher in einer Steckdose des Zimmers angebracht ist - wenn er denn aufgefüllt wird. Wir haben dies erbeten und sind harsch zurückgewiesen worden: "Die Dinger funktionieren sowieso nicht. Die füllen wir nicht mehr auf." Die Frage nach einer Restaurant-Empfehlung in der Nähe wird an der Rezeption immer mit "Cassandra" beantwortet. Andere gute Restaurants in der Nähe gebe es nicht. Besser dran ist man nach unserer Meinung im "La Renaissance" in Capdepera. Hier bekommt man neben guter Küche noch einen freundlichen und aufmerksamen Service sowie zahlreiche (Insider-)Tips für den noch schöneren Urlaub.
Die Anlage liegt fernab aller Mallorca-Klischees wunderschön und still an einem Hang gegenüber Capdepera in traumhafter Landschaft. Wenn vor dem Urlaub reichlich Regen fällt, genießt man die Aussicht auf sattgrüne Pflanzungen von Mandel-, Zitronen- und Orangenbäumen im gesamten Tal von Capdepera. Man erreicht das Hotel ab Flughafen nach ca. 70 Autominuten. Die letzten 500 Meter führen über eine Schlaglochpiste, welche in den letzten drei Jahren kontinuierlich schlechter geworden ist. Die innigen Versprechungen der Hotelleitung zur Ausbesserung dieser Zuwegung wurden bisher leider nicht gehalten. Eine deutlich besser erhaltene Asphaltstraße führt unweit des Pools an der Anlage vorbei. Diese Straße wird von der Dorfjugend für Moped-Up-und-Downhill-Rennen genutzt und führt in unregelmäßigen Abständen zu einer immensen Lärmbelästigung. Im Umland befinden sich zahlreiche Strände und eine beachtliche Ansammlung an Gastronomie. Cala Ratjada bietet alles, was das Herz begehrt. Vom Chill-out bis zur exzessiven Party ist hier alles drin, ohne dass einer den anderen stört.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt einen wunderschön gelegenen Pool mit traumhafter Aussicht und einzigartiger Gestaltung. Leider wird hier - wie auch in anderen Bereichen des Hauses - nicht mehr mit der selben Sorgfalt gepflegt wie in den Jahren zuvor. Und so verfällt die Einrichtung zusehends. Der Lack der Holzliegen ist flächig gerissen und blättert stellenweise ab. An den Holztischchen öffnen sich die Leimstellen und lassen schlimmeres befürchten. Nicht nur einmal fanden wir um die Liegen ausgedrückte Zigarettenstummel und Brandflecken auf den Poolmöbeln. Peinliches Resümee für Gäste und Personal. Die Poolbesucher gefallen sich im Übrigen darin, den Pool mit lautstarken Telefonaten oder allerlei fremdsprachigem Smalltalk zu unterhalten. Je fremdsprachiger, desto lauter wurde es. Deutsch, Englisch, Französisch war lediglich im Flüsterton zu vernehmen. Dafür haben einige hartnäckige Skandinavier in Lärmpegel und Alkoholgenuss dass gehalten, was gemeinhin die Engländer versprechen.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Horst & Elfriede |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 5 |