Centro Hotel Keese

Vorab, das ist die allererste Rezession meines Lebens. Oft hatte ich mir vorgenommen eine zu schreiben, sowohl positiv als auch negativ, doch bisher hat immer die Bequemlichkeit gesiegt. Doch nach diesem für uns „Horror“ - Hotel kann ich einfach nicht anders als darüber zu berichten. Zuerst kommen wir zum einzigen wirklich positiven Punkt und das ist wie könnte es anders sein die LAGE. Die Lage direkt zentral auf der Reeperbahn ist wirklich perfekt und könnte nicht besser sein. Alles von Millerntor bis zum Hafen ist wirklich ohne Probleme zu Fuß zu erreichen. Unser Zimmerwunsch ganz oben und nach hinten raus wurde berücksichtigt und selbst bei geöffnetem Fenster bekommt man vom Treiben draußen so gut wie nichts mit. Nun zu allem Negativen. Beginnen wir mit den hinnehmbaren, jedoch nicht sehr erfreulichen Punkten. Ganz oben ein Zimmer zu haben hat auch einen Nachteil, da leider kein Fahrstuhl vorhanden ist und der Weg besonders mit Gepäck nicht gerade angenehm. Aber was soll’s Treppen steigen ist schließlich gesund und somit war’s in Ordnung. Das Zimmer das wir hatten war wirklich sehr klein. Da wir eine ganze Woche da waren, gab’s für unsere Kleidung bis auf eine Stange mit 4 Kleiderbügeln leider keine Möglichkeit zum Auspacken, weshalb wir aus dem Koffer leben mussten. Etwas nervig aber immer noch akzeptabel. Am Bett vorbei konnte man nicht gehen, da wir dort unsere Koffer hinquetschen mussten. Das Bett selbst war für das Zimmer eigentlich viel zu groß aber bequem. Bis auf die Tatsache, dass es eigentlich zwei aneinander geschobene Betten waren und, das ist allerdings ein persönliches Befinden, wir diese dämliche Rille in der Mitte einfach nicht mögen. Unter den Ablagetisch war noch ein Hocker gequetscht, den man allerdings mangels Platz nicht nutzen konnte. Damit war das Teil einfach nur unnötig im Weg. Im Zimmer ist weder ein Safe noch eine Minibar vorhanden. Ich finde in der heutigen Zeit und in einem renovierten Hotel sollte doch zumindest ein Safe vorhanden sein. Erst recht wenn man wie wir Fotoequipment wie eine Spiegelreflex und eine GoPro dabei hat. Aber gut auch das kannten wir schon aus London und konnten auch damit noch leben. Da es 30 Grad waren hätten wir einen kleinen Kühlschrank für eigene Getränke auch gut gebrauchen können, aber was soll’s. Das Bad war genauso klein. Man musste sich erst hineinquetschen um überhaupt die Tür schließen zu können, die sich intelligenter Weise nach innen öffnen ließ. Absolute Zimmerfehlplanung. Zu zweit konnte man da drin nicht mal seine Zähne putzen. Zusammenfassend war der Zimmer wirklich sehr klein und was noch schlimmer war einfach kontraproduktiv eingerichtet. Über all das hätte ich jedoch ohne Probleme hinwegsehen können und mir die Mühe eine Rezession zu schreiben nie gemacht. Denn wir sind jetzt schon in so vielen Hotels auf der ganzen Welt gewesen und so gut wie nie war es perfekt. Und das ist auch in Ordnung. Doch kommen wir nun zu den Punkten, die für uns persönlich wirklich unverzeihbar waren. Hierbei kommen wir erneut auf die Zimmereinrichtung zurück. Die Vorhänge waren zwar dunkelblau, doch links und rechts leider nicht ausreichend breit um die große Fensterfront zu verdecken, so dass an den Seiten immer Licht durchkam. Auch das hatten wir schon öfter. Was wir allerdings noch nie hatten, waren mindestens 10cm zu kurze Vorhänge, die leider nicht mit der Fensterbank abschlossen. Was zur Folge hatte, dass das gesamte Zimmer pünktlich zum Sonnenaufgang hell erleuchtet war. Was für jemanden wie uns, die sonst nur mit geschlossenen Rollläden schlafen echt eine Katastrophe war. Ich habe mir dann immer einen Schal umgebunden was aber leider im Bezug auf den nächsten, noch schlimmeren Punkt auch nicht wirklich geholfen hat. Und damit kommen wir zum Schlimmsten an diesem Hotel und das ist das unverschämte REINIGUNGSPERSONAL. Uns war schon beim ersten Betreten des Zimmers aufgefallen, dass die Zimmertüren wie wir es aus anderen Hotels eigentlich immer kannte keine schweren, und damit auch etwas schalldichten Türen waren, dazu unten auch noch einen breiten Spalt hatten, durch den immer Licht und vor allem Lautstärke 1A hinein konnten. Schon tagsüber mussten wir feststellen, dass die Wände auch nicht besser waren, da wir jedes einzelne Wort unserer Zimmernachbarn so laut hörten als würden wir daneben stehen. Doch das wirkliche Problem waren vor allem die männlichen Reinigungskräfte, die selbst am Wochenende ab 8 Uhr morgens unterwegs waren. Und mit lautstark meine ich nicht, dass lautstarke Verrücken der Möbel in den Mini Zimmern, dafür hätten sie schließlich nichts gekonnt und für die Arbeitszeiten wahrscheinlich auch nicht. Auch wenn ich es wirklich eine Frechheit finde selbst samstags und sonntags bei diesen Zimmerpreisen schon um 8 Uhr aus dem Bett geworfen zu werden. Besonders wenn man auch mal feiern geht und erst 1-2 Stunden vorher ins Bett gefallen war. Was auf der Reeperbahn jetzt nicht gerade ungewöhnlich sein sollte. Das schlimme war der wirklich ohrenbetäubende Lärm, der von den Putzmännern ausging wenn sie sich selbst über mehrere Zimmer hinweg quasi schreiend unterhielten. Als mein Mann die Tür öffnete, um 8.00 Uhr an einem Samstag, um zu fragen ob sie bitte leiser sein könnten, tat man so als könnte man uns nicht verstehen, stellte das Geschrei dann für ca. 15 min ein um dann fröhlich damit fortzufahren. Und selbst wenn man dachte, oh sie sind endlich ca. 2 Stunden später im Stockwerk unten drunter angekommen, war an Schlafen nicht zu denken, da man sie immer noch mehr als deutlich hören konnte. Weshalb ich irgendwann auf mein Handy, Kopfhörer und Musik zurück griff. Um noch mal eins klar zu stellen. Mein Mann und ich sind wirklich nicht penibel. Ganz im Gegenteil. Auf jedem Festival schlafe ich besser als in diesem Hotel und selbst die temperamentvollen Putzfrauen in unserem letzten Karibikurlaub hatten den Anstand erst ab 13 Uhr singend durch die Gänge zu laufen. Wir brauchen keinen Luxus und auch kein großes Zimmer aber schlafen können sollte ich doch zu jeder erdenklichen Uhrzeit. Also für jeden der auch mal erst im Morgengrauen zurück kommt würde ich dieses Hotel niemals empfehlen. Hamburg ist so eine tolle Stadt und wir werden auf jeden Fall wieder kommen. Doch nie wieder in dieses Horror-Hotel.

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