centrovital Hotel Berlin

Zur Einordnung vorab: Ich bin durchaus schon rumgekommen in der Welt der Wellnesshotels. Aber immer noch hungrig, neue Häuser zu entdecken. Klickt man sich auf die Website des Centrovital Hotel in Berlin Spandau, wird man vom Bild eines erhabenen Pools empfangen, der Lust auf einen Wellnessurlaub macht. Ich haben meinen Aufenthalt - zum Glück - mit dem Besuch eines Events in der 1,4 km entfernten Zitadelle Spandau verbunden. Denn statt Wellnesshotel habe ich hier nur einen Saftladen vorgefunden - mitten in der Einflugschneise des Berliner Flughafens. Unterbesetzt und mit Defiziten in fast allen Bereichen. Der Check In: Freundlich, flott. An einem Sonntagmittag. Das Zimmer war noch nicht bezugsfertig. Mein Vorschlag, die Wartezeit im Wellnessbereich des Hotels zu verbringen - Fehlanzeige. „Da kommen Sie nur mit Zimmerkarte rein“. Ein Handy-Anruf bei Verfügbarkeit des Zimmers? „Machen wir nicht.“ Was in diesem Augenblick für mich zwar ärgerlich ist, aber schnell nachvollziehbar wird. Das Haus hat zwar rund 160 Zimmer, aber nur eine Dame an der Rezeption. Ich habe mir die Wartezeit sodann mit einem Spaziergang an der nahen Havel vertrieben. Ganz nett bei schönem Wetter. Um 14.40 Uhr konnte ich dann - 20 Minuten vor offiziellem Check In - meine Zimmerkarte in Empfang nehmen. Das Zimmer: Typ Tagungshotel. Keine Highlights. Keine Klimaanlage. Eine Minibar mit zwei kleinen Gratis-Flaschen Wasser. Weitere Getränke lassen sich per Telefon oder Tablet nachordern - mit 7,50 Serviceaufschlag. W-Lan funktionierte reibungslos in allen Bereichen des Hauses. Die Betten bequem, sauber war das Zimmer auch. Der Wellnessbereich: Ein Schwimmbad mit mehrfacher Drehkreuz-Einlasskontrolle über die Zimmerkarte, sehr lebhaft, viele Tagesgäste, die von außerhalb hier Abwechslung suchen. Oder was auch immer sie hier suchen. Ich war hier - in meinem „Highlight von der Hotel-Homepage“ - genau eine halbe Stunde. Hier ist die Hektik zu Hause - Wellness habe zumindest ich hier nicht gefunden. Das Abendessen: Es hat eine eigene Komik, wenn man am Sonntagabend in ein leeres Restaurant kommt und dort gefragt wird, warum man denn nicht reserviert habe? Ich hab dennoch einen Tisch bekommen. Die Karte fand ich recht übersichtlich. Das Schnitzel mit Kartoffelsalat sollte es sein. „Kartoffelsalat ist aus, Pommes dazu?“ - Ich fragte nach einem Mix aus Pommes und Salat - und fand den Salat schließlich separat auf der Rechnung. Das Frühstück: Eine große Brotauswahl, Wurst, Käse, Kuchen, Salate, eine Kochstation für Eierspeisen - toll. Allerdings ist es mir gelungen, von der (einen) Mitarbeiterin absolut unbemerkt zu frühstücken. Kaffee gab es dann irgendwann am Ende - auf Nachfrage auf dem Weg vom Buffet. Der frisch gepresste Orangensaft ist mir positiv in Erinnerung geblieben. Der Check Out: Auch hier wieder nur eine Mitarbeiterin. Die nebenher noch den Vitrinenverkauf im Haus verantwortet. Da sollten Sie nicht zu knapp planen. falls Sie mit dem Zug angereist sind. Für mich ist das Hotel das komplette Gegenteil dessen, was es auf seiner Website verspricht. Auch auf 3 Sterne Niveau findet man sicherlich sein Publikum. Aber von der Minibar, die ich mir erst gebührenpflichtig einrichten muss, über den Wellnessbereich mit dem Charakter eines öffentlichen Schwimmbades bis zu den Ausfällen in der Gastronomie habe ich hier nur sehr wenig Punkte vergeben können.

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