- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Sobald man die etwa 1-stündige Anreise hinter sich hat ist man erfreut, endlich eine nette Umgebung zu sehen, die Anlage - auch wenn sie schon etwas älter ist - ist sehr gepflegt, weitläufig und ist der Pool für Familien mit Kindern ideal, da man auch mehrere seichte Bereiche hat. Die Zimmer waren ebenfalls sehr gepflegt, das housekeeping gab sich grösste Mühe, die Betten waren manchmal mit Blumen geschmückt. Das Hotel wird vorwiegend von älteren Engländern, Russen jeglicher Altersschicht und übrigen Europäern frequentiert. Am Wochenende finden sich auch ehemalige Einheimische, welche ausgewandert sind und hier ihren Urlaub verbringen oder eine Hochzeit feiern, ein. Für den Preis (€ 1. 200,00 für AI/2 Wochen pro Erwachsenem) war das, was geboten wurde, mehr als fair. Und jetzt Klartext zu Sri Lanka: Leider beschäftigt sich das Land zu sehr mit seinen inneren Konflikten, die eigentlich niemanden wirklich interessieren. Nach der Ankunft am Flughafen und der Fahrt von der Flughafenzufahrt zur Hauptstrasse denkt sich der gewöhnliche Tourist, dass man das schon alles etwas schöner gestalten könnte. Wenn man dann die Hauptstrasse erreicht, weiss man, dass das, was man bis zu diesem Zeitpunkt gesehen hat, prunkvoll war. Die Städtchen und Ortschaften, die man auf der Fahrt zum Hotel sieht, lassen Erinnerungen an den Ostblock Mitte der 70er Jahre aufkeimen. Verzweifelt sucht man in den diversen Reiseführern nach, wo denn die Perle des Indischen Ozeans war und ob vielleicht der Tsumani an der ganzen Misere schuld ist, wissend, dass man die nächste Zeit hier bleiben wird. Das Hotel kommt einem dann wie der Garten Eden vor, ist aber die Enklave der westlichen Zivilisation und spiegelt natürlich nicht das Land selbst wieder. Es gab einige Touristen, welche drei Tage nach der Ankunft wieder abreisen wollten. Ausflüge sollte man auf jeden Fall machen, als Tour wurde zunächst ein Ausflug (mit dem Reiseleiter des Reisebüros - schildert im Gegensatz zu den beach-boys auch Wissenswertes und ist auf dasselbe Preisniveau verhandelbar) nach Negombo organisiert. Eine Zugsfahrt dorthin ist ein Erlebnis, Negombo selbst (irgendwann hat ein offenbar geistig Verwirrter dies als Venedig Sri Lankas bezeichnet) ein Albtraum mit unerträglichem Gestank vor allem im Bereich des Fischmarkts und einigen Hotels, bei welchen jeder Reiseveranstalter sich vor Klagen heimkehrender Urlauber fürchten sollte. Die Fahrt mit Booten durch den Zimtkanal ist wiederum beeindruckend. Ein weiterer (empfehlenswerter) Ausflug ist in das Elefantenwaisenhaus, weiters nach Kandy. Colombo bietet nicht allzu viel, nett ist shopping im Kaufhaus odel. Leider ist die Armut auf Sri Lanka allgegenwärtig, die Natur ist zwar überwiegend im Landesinneren erhalten, dort wo der Mensch aber sich in Massen aufhält sind die Zustände unbeschreiblich. Jeder der erstmals nach Sri Lanka reist, sollte sich nichts oder nicht allzu viel erwarten. Jeder der von der Perle des Indischen Ozeans spricht hat offenbar andere Länder im Indischen Ozean noch nicht gesehen. Solange die Politik auf Sri Lanka sich nicht mit Land und Leuten sondern mit persönlichen Belangen der Machthaber beschäftigt, wird dieser Flecken Erde nicht mit bestem Wissen und Gewissen zu empehlen sein. Letzter Tip für Raucher: Auf Sri Lanka raucht öffentlich niemand mehr und zuhause - weil zu teuer - auch fast niemand. Einfuhr von Zigaretten über 10 Packungen ein Problem, wenn man erwischt wird. Zigaretten gibt es fast nirgends zu kaufen. Daher: Urlaub als Chance Nichtraucher zu werden nutzen oder aber in der in meinem Bericht erwähnten Marktlücke nach einer Marlboro-Lösung fragen, in der Hotelbar gibt es nur eine Benson & Hedges Lösung zu teurem Preis.
Die Bungalows sind gross, jeder mit eigener Terrasse - die Einrichtung zwar etwas älter aber noch durchaus ansehnlich. Die room-boys versuchen ihr Bestes, egal ob man jetzt tip gibt oder nicht, was in den meisten Hotels auch keine Selbstverständlichkeit ist.
Das was bei All inclusive geboten wird ist wirklich grossartig, von landestypischen Gerichten - welche überwiegen - bis hin zur internationalen Küche. Vorsicht jedoch vor dem wohlbeleibten bzw. dicken Russen, wenn dieser vor Dir in der Reihe steht, bleibt mit Sicherheit selten etwas über, weshalb es ratsam ist, sämtliche guten Umgangsformen über Bord zu werfen, sich vorzudrängen oder an ihm vorbei mit dem Schöpfer hineinzufahren. Steht er hinter Dir dann lasse Dir aber viel Zeit und gustiere in absoluter Ruhe, biete anderen Gästen tunlichst auch den Vortritt an, wehre seine Überholmanöver mit dem Ellbogen oder der Gabel ab. Dadurch tritt auch bei den russischen Freunden ein Sinneswandel ein, ein schlanker Russe ist zumeist aber nie ein Problem und auch von gutem Benehmen. Nahezu täglich gibt es Themenabende, wenn es Meeresfrüchte gibt, sollte man bei guter Kondition im Sprinten sein. Die Bar ist bis 24. 00 Uhr geöffnet, bezahlt werden müssen nur aussergewöhnliche Order (zB Johnny Walker), das inkludierte Angebot ist ausreichend. Faszinierend ist der five-o-clock tea, den die britischen Ladies und Sirs nach wie vor zelebrieren und wo wirlich leckere Häppchen kredenzt werden. Nachdem sich dies nur bei wenigen Gästen - ausser den Engländern herumgesprochen hat - kann man sich gut in diesen edlen Kreis bei der Bar einschleichen, man tue aber bitte so als sei man selbst von der Insel ("what else").
Das Service im Hotel ist wirklich als sehr gut zu beschreiben, das Personal extrem freundlich und hilfsbereit. Ein Auge ist bei der Schnelligkeit zuzudrücken, die Geduld und die Gelassenheit sind in Asien bekanntlich allgemein eine Tugend. Die Zimmer - alle in Form von Bungalows - waren stets gepflegt, Lärm gibt es nicht.
Den ahnungslosen Touristen, der von der Perle des Indischen Ozeans träumt, trifft beim ersten als auch beim zweiten Anblick des Strandes der Schlag, sobald er sich seinen Parcours durch diverse Kuhfladen gebahnt hat. Das Hotel hat - vermutlich damit der Strand nicht so leer wirkt - drei bis vier Liegen aufgestellt, welche durchschnittlich von keinem oder einem Hotelgast genutzt werden. Naturbelassener Strand ist eher schmeichelnd, andere würden sagen, überwiegend voll mit Mist und Unrat. Die Wellen und insbesonders die Unterströmung sind sehr gefährlich und nur für sehr geübte Schwimmer geeignet. Leider hat das Land andere Sorgen als Strände aus einem Bilderbuch. In der Umgebung des Hotels ist nahezu nichts und ist die Stille unbeschreiblich, auch im Ort Marawila gibt es nicht wirklich etwas zu erkunden. Die Ruhe und Abgeschiedenheit sucht ihresgleichen, der Souvenir-Shop vis a vis des Hotels hat eine Marktlücke entdeckt, es ist auch das einzige shopping-highlight (aus diesem Grunde ist das Hotel für den sparsamen Ehemann oder Freund der Traum schlechthin, einzige Gefahr wäre der Juwelier im Hotel !).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool im Hotel ist riesengross, für Kinder oder Nichtschwimmer gibt es ebenso Bereiche. Beim Anblick der Tennisplätze wird der gute Spieler bleich, ich selbst sah auch niemanden spielen. Desöfteren wird abends touristisches Unterhaltungsprogramm mit kollektivem Herumhüpfen angeboten, ebenso folkloristische Darbietungen. Die Liegen sind mehr oder weniger sauber, Handtücher werden aufgelegt. Abends gibt es auch die Möglichkeit zum Poolbillard, in diesem Raum werden auch englischsprachige Filme gezeigt.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im November 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Walter & Claudia |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 3 |