- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Cocobay Resort ist ein kleines Hotel, das aus 55 Cottages besteht und auf den ersten Blick einen gemütlichen, einladenden und gepflegten Eindruck auf uns machte. Dieser erste flüchtige Blick bestätigte sich jedoch während unseres Aufenthaltes nicht... Neben einigen Deutschen urlaubten zu unserer Reisezeit vor allem viele Engländer, Italiener und Amerikaner im Cocobay Resort, wobei die Altersstruktur geschätzt von 20 bis 60 Jahre reichte. Vor allem Paare reisten hier. Buchbar ist das Hotel ausschließlich mit All Inclusive Verpflegung, wobei sich auch hier Schattenseiten auftaten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach nicht angemessen. Wir können die Lobeshymnen auf das Cocobay Resort nicht verstehen. Es ist okay, ein wenig Licht, viel Schatten. Aber vor allem in Anbetracht des hohen Preises muss man sagen, dass man sein Geld lieber woanders investieren sollte. In anderen Anlagen - auch in der Karibik - bekommt man für sein Geld deutlich mehr. Auf Antigua werden Preise gern in US-Dollar und nicht in EC-Dollar ausgeschrieben, hier sollte man, wenn man sich unsicher ist, erst nachfragen, da neben dem Dollarzeichen oft genauere Angaben fehlen und die vermeintlich günstigen Einkäufe dann doch teurer werden, als gedacht.
Die Cottages geben generell alles her, was man zum Wohlfühlen braucht: eine schöne und große Veranda mit Hängematte und Stühlen, ein gemütliches Schlafzimmer und ein Badezimmer. Generell... Das Badezimmer war sehr abewohnt und in die Jahre gekommen, Fugen hoben sich vom Wannenrand bereits über einen Zentimeter ab, besonders einladend wirkte das Bad nicht. Das lag auch daran, dass wir direkt am ersten Tag tierischen Besuch von einer großen Kakerlake hatten. Dieser unangenehme Besuch wiederholte sich. Dass wir kein Einzelfall sind, haben andere Urlauber bestätigt. Tropisches Klima hin oder her, das muss doch nicht sein! Auf Grund starker Regenfälle während unseres Aufenthaltes regnete es an verschiedenen Stellen im Bungalow rein. So auch direkt über dem Klo oder neben dem Kühlschrank an der Elektrik. Am Kühlschrank befand sich ein unschöner und großer Rostfleck, alles Dinge, die man in einem so teuren Hotel einfach nicht erwartet. Der Kühlschrank war leer, was wir vorher wussten, aber nicht verstehen. Gerade in dieser Anlage, wo mitunter ein recht weiter Weg bis zur Bar zu absolvieren ist, hätte es nicht geschadet, die Minibar täglich mit einigen Softdrinks und Wasser zu befüllen, wie man es aus anderen Hotels mit AI mitunter kennt. Eine Klimaanlage hatten wir nicht, nur einen Ventilator. Dieser reichte jedoch aus, auch durch die nicht verglasten Fenster stets Wind wehte, der für nie nötige und angenehme Kühle sorgte. Die zubuchbare Klimaanlage kostet auch nicht, wie im Katalog beschrieben, 8 Dollar am Tag, sondern 20 Dollar. Noch ein Hinweis: Wer in dieses Hotel fährt, sollte keine Scheu vor Tieren haben (nicht nur vor Kakerlaken). Wir haben neben schönen Vögeln viele Echsen und Mungos gesehen, aber auch riesige Frösche, große Spinnen und eine Ratte (!) in Restaurantnähe.
Im All Inclusive Angebot enthalten waren Frühstück, Mittagessen, Nachmittagstee und Snacks sowie das Abendessen. Das Abendessen, welches meist als Menü serviert wurde (sonntags Barbecue, donnerstags Manager-Party), war stets liebe- und anspruchsvoll angerichtet. Es bestand aus einer Vorspeise, meist aus einer Suppe, einem Hauptgang (immer zusätzlich auch Pasta wählbar) und einem Nachtisch. Hierbei hatte man meist die Wahl zwischen mehreren Gerichten. Stets wurde ein Fischgericht angeboten, oft war auch Hühnchenfleisch im Angebot. Die Mischung aus Fleisch und Obst ist Geschmackssache. Qualitativ kann man hier nichts aussetzen. Anders jedoch gestaltet sich dies beim Frühstücksbüffet. Wir sind nicht besonders wählerisch, können Beschwerden über die Auswahl des Essens oft nicht nachvollziehen. Doch das Frühstück im Cocobay Resort war wirklich miserabel. Wenn man nicht 7:30 Uhr am Büffet war, musste man befürchten, dass Wurst und Käse vergriffen waren. Dies ist besonders negativ, wenn ohnehin schon nur Streichkäse und zwei Sorten Wurst (Salami und Schinken) angeboten werden. Auf Honig oder Nutella musste man ganz verzichten. Das Toastbrot war eines morgens noch gefroren. Die Art, wie das Essen angerichtet wurde, war eher unappetitlich. Über Zangen und Salate wurden Plastikbehälter gestülpt, die die zahlreichen Fliegen fernhalten sollten, was nicht immer gelang. Die Eierstation zum Frühstück war gut, hier wurden den Gästen Eier in allen Varianten und nach persönlichen Wünschen zubereitet. Aber jeden Tag Ei?! Nach 10 Tagen hatten wir Toast und Eierkuchen satt. Beim Mittagsbuffet, welches geschmacklich meist gut war, tat sich die gleiche Schwäche auf wie beim Frühstück: Das Buffet wurde selten aufgefüllt. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Ärgerlich war dies auch beim Barbecue, da man sich für das Abendbrot täglich in Listen eintragen muss, welche festhalten, zu welcher Zeit man essen geht. In der ersten Woche war die Liste schon recht voll, so dass wir erst 20:30 Uhr zum Essen kamen. Die Meeresfrüchteplatte war zu diesem Zeitpunkt bis auf ein oder zwei Muscheln bereits leer geputzt. Auch im Restaurant wäre es wünschenswert, wenn alle Angestellten etwas aufmerksamer den Gästen gegenüber wären. Vor allem die Kellnerinnen waren oft nicht die Schnellsten beim Abräumen oder beim Nachfüllen der Getränke, wobei es zwei oder drei Mitarbeiter gab, auf die diese Beobachtung nicht zutrifft und die um das Wohl der Gäste bemüht waren. Im Restaurant sind beim Abendessen für Männer nur lange Hosen und ein Oberteil mit Kragen zulässig. Gäste, die den Dresscode nicht beachten, wurden zurückgewiesen. Das ist an sich in Ordnung, nur muss dann auch das Ambiente stimmen, was es unserer Meinung nach nicht tat. Vielleicht sollte das Cocobay Resort sein Selbstbild überdenken. Der für uns größte Makel ergab sich bei der Qualität der Softdrinks und des Wassers. Diese Getränke schmeckten derart nach Chlor, dass wir sie als ungenießbar empfanden. An der Bar und im Hotelshop konnten zwar Getränke in Flaschen und Dosen gekauft werden, doch ist dies nicht der Sinn einer All Inclusive Verpflegung. Das Hotel war sehr bemüht, die Anlagen überprüfen zu lassen, woraufhin sich der Chlorgeschmack ein wenig einstellte, jedoch nicht ganz verschwand. Cocktails, Bier & Co. waren ohne Beanstandung. Statt landestypischer Musik oder sonstigen gemütlichen Klängen im Restaurant hört man lediglich das laute Fiepen und Quaken von Grillen und Fröschen. Hier fehlt einfach die Liebe zum Detail.
Der Empfang im Hotel war sehr, sehr freundlich. Sofort wurden wir herzlich begrüßt, kühle Tücher und Getränke wurden uns gereicht und ein kleiner Rundgang, der dem Überblick und der Orientierung dienen sollte, wurde uns angeboten. Das Personal im Gastronomiebereich war nicht unfreundlich, oft aber unaufmerksam. Während einige Angestellte - es mangelte nicht an ihnen - mitunter an akuter Langeweile zu leiden schienen und tatenlos rumstanden, stapelten sich leere Gläser, wehten Plastikbecher umher... Wir erwarten nichts Unmögliches, durchaus aber, dass man in einem Hotel ein wenig auf Ordnung, Sauberkeit und Wohlbefinden achtet. Wir haben es auch noch nirgends erlebt, dass wir an eine unbesetzte Bar kamen, an welcher Gäste minutenlang auf eine Bedienung warteten. Es ist einfach schade, dass die Angestellten hier nicht etwas mehr auf Zack sind. Die Zimmerreinigung war in Ordnung, aber mehr auch nicht. Jeden Tag wurden frische Handtücher gebracht, wobei das Wort frisch eventuell nicht den exakten Zustand der Handtücher wiedergibt. Eine Neuanschaffung wäre empfehlenswert, da einige Verfärbungen wohl auch bei 90°C mit der Zeit nicht mehr zu entfernen sind. Wir mussten uns während unseres Aufenthaltes zweimal beschweren. Zum einen direkt bei Ankunft. Gebucht hatten wir ein Seaview-Zimmer. Bekommen haben wir Cottage Nummer 52, welche einen "herrlichen" Blick auf einen kleinen Tümpel und unter Zuhilfenahme eines Fernglases auch auf das weit entfernte Meer bot. In Anbetracht dessen, dass der Aufpreis für ein Zimmer mit Meerblick nicht unerheblich war, haben wir um einen anderen Bungalow gebeten, der tatsächlich der gebuchten Kategorie entspricht. Prompt wurde das Problem freundlich gelöst und wir bekamen eine Cottage mit Blick auf die andere Meerseite. Ein zweites Mal führte die Qualität der Getränke (Wasser und Softdrinks) zu einer Klage. Auch hier wurde durch den Manager sehr schnell Abhilfe geschafft, so dass man den Umgang mit Beschwerden zweifelsohne als löblich bezeichnen kann.
Vom Flughafen aus erreicht man das Resort in circa 30 Minuten. Bei Buchungen über Meier's Weltreisen kann es hilfreich sein zu wissen, dass der gebuchte Transfer nach Überqueren des Zebrastreifens unmittelbar vor dem Haupteingang des Flughafens und wenigen Schritten nach links zum Bo Tours Schalter zu finden ist. Unser Voucher hielt leider keine entsprechenden Hinweise zum Transferunternehmen bereit und am Flughafen erhielten wir falsche Auskünfte. Die Zufahrt zum Hotel ist schlaglochübersät - man würde wahrscheinlich nicht sofort vermuten, dass sich am Ende dieser Huckelpiste ein 4 Sterne Hotel befindet. Wir sind mit dem öffentlichen Bus, der im Abstand von wenigen Minuten die Hauptstraße entlang fährt und per Handzeichen anhält, nach St. John's, der Hauptstadt Antiguas, gefahren. Im Vergleich zum Shuttle Service des Hotels oder einer Taxifahrt kann man hier richtig Geld sparen, da man nur 3 EC-Dollar gezahlt hat. Der Bus war zwar voll bis auf den letzten Platz und entsprechend eng, aber die Fahrt mit den Einheimischen und deren Reggae-Musik war ein Erlebnis an sich und in unseren Augen unbedenklich. St- John's an sich fanden wir eher enttäuschend, obwohl dort zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten vorhanden waren. Ebenfalls per Bus ist auch Jolly Harbour zu erreichen. Per Luftlinie scheint der Hafen schnell erreichbar zu sein, zu Fuß braucht man jedoch mindestens eine halbe Stunde. Dort befindet sich ein Supermarkt, auch Geld kann mir hier wechseln... Das Ausflugsangebot ist begrenzt, aber in Anbetracht der Größe der Insel natürlich ausreichend. Viele Urlauber haben sich für eine Katamaran Tour mit dem "Wadadli Cat" entschieden, bei welcher man die Insel umrundet und schnorchelt. Wir haben lediglich eine Inselrundfahrt gebucht, welche äußerst empfehlenswert ist. Hierbei bekommt man einen sehr guten Überblick über Land und Leute. Beeindruckend fanden wir beispielsweise die Devil's Bridge, von der aus man den tosenden Atlantik betrachten kann und von welcher sich in früheren Zeiten Sklaven stürzten und so den Freitod wählten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel ist ausschließlich für Ruhesuchende geeignet! Wassersportmöglichkeiten sind kaum gegeben. Schnorcheln lohnt sich kaum, da es zum einen zwar nicht an Flossen mangelte, es aber nie Taucherbrillen gab. Nicht einmal der im Katalog angepriesene Katamaran war einsatzbereit, da defekt. Ansonsten ist der Strand war in Ordnung, aber nicht atemberaubend. Die Strände in Antigua sind öffentlich. Wir reisten zur Karnevalszeit, wodurch viele Einheimische frei hatten und auch am Strand waren. Dort haben sie, nachdem sie mit ihren Autos bis unmittelbar an den Strand gefahren sind, Strandliegen des Hotels benutzt, direkt neben den Hotelgästen gekocht und gegrillt und ihren zusammengekehrten Abfall liegen gelassen. Insgesamt hätte der Strand gepflegter sein können. Wer Karibiktraumstände erwartet, wird enttäuscht sein. Geht man jedoch am Strand entlang und an den Liegen vorbei, kommt man zu einem Pfad, nach dessen Überquerung man an einen schönen Strand gelangt, an dem der Sand wesentlich schöner ist und an dem man nahezu ungestört baden kann. Liegen gibt es am Strand genug. Woran es mangelt, sind Schattenplätze. Unter einigen Schirmen kann ein Erwachsener nicht einmal gebückt gehen. Der zweite Strand, der im Katalog erwähnte wurde, ist wegen Felsen nicht unmittelbar vom Hotel aus zu erreichen und meiner Meinung nach daher nicht dem Hotel zuzuschreiben. Wie hier bereits erwähnt gab es viele Sandfliegen und Mücken am Strand. Einige Urlauber hatten trotz entsprechender Sprays unzählige Stiche an den Beinen. Wir haben uns sehr oft eingesprüht und den Strand meist am Nachmittag verlassen und sind mit dieser Taktik recht gut gefahren. Der Pool bietet einen tollen Blick auf das Meer und ist herrlich angelegt. Leider waren auch im Cocobay die Liegenbesetzer sehr aktiv, so dass die wenigen Schattenplätze immer besetzt waren. Sobald gegen Mittag die Sonne die Poolseite erreicht hat, war es hier einfach zu heiß, wenn man keinen Sonnenschirm hatte. In besonderer Erinnerung sind uns im Übrigen die Strandtücher, die man täglich kostenlos gegen Abgabe der Handtuchkarte erhält. Bei Verlust der Karte oder des Handtuchs sind 50 US-Dollar zu entrichten. Die gestreiften Strandtücher hätten auch als Putzlappen verwendet werden können und entsprachen keineswegs dem, was man von einem 4 Sterne Hotel erwartet. Warum kann man nicht auch hier - wie im Zimmer - einfach einen Schwung neuer Handtücher anschaffen?
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Nina |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 3 |