Colonna Park

Die Schwäche vom Colonna Park ist seine Lage: Nicht einsam genug, um naturnah zu sein - zu weit weg, um zentral zu sein. Kein Strand ist fußläufig zu erreichen, auch wenn der Katalog dies behauptet. Und durch die Bauweise schaut man in den Hang anstatt in die Bucht, sodaß die meisten Zimmer keinen Blick auf Porto Cervo haben, obwohl das Hotel etwas erhöht am Hang liegt. Also: Die Lage ist nicht so toll. Das ist aber auch das einzige, worüber es was zu meckern gibt. Wir haben uns rundum entspannt und fühlten uns auf sehr charmante Weise äußerst geborgen. Nicht zuviel von Porto Cervo erwarten, so von wegen Hot Spot des Mittelmeers, Nikki Beach, Flavio Briatore etc. Außer Juli/ August ist hier nichts los, viele Geschäfte haben gar nicht auf, und bei Gucci, Cartier & Co. langweilen sich die Verkäuferinnen. Die Architektur ist sehr interessant, man kann hier sehr gut den wirklich schönen neosardischen Baustil der 60er Jahre studieren. Wen das nicht so interessiert und mehr echtes Leben, Land und Leute erleben möchte, sollte nicht in Porto Cervo wohnen.

Sehr sardisch eingerichtet, mit Baldachin über dem Bett! Sehr große Dusche, in der auch die Großfamilie gemeinsam duschen kann. Bad und Kleiderschrank müffelten ein wenig, war aber alles super sauber, so daß man sich schnell dran gewöhnte. Alles sehr charmant, mit schönem Balkon und Blick auf den Pool. Die Zimmer im EG sahen etwas düster aus, hatten aber dafür einen privaten Zugang zum Pool mit eigenen Liegestühlen. Sicher auch nicht schlecht, wenn's mal voll wird.

Frühstück und Abendessen wurde im Hotelrestaurant eingenommen, das wie das ganze Hotel im klassisch sardischen Stil eingerichtet ist. Ein bißchen wie Filmkulisse, aber eben typisch Sardinien. Das Frühstück war etwas enttäuschend, klar frühstücken die Italiener kaum, aber die paar wenigen Sachen (Croissants, Marmelade, Rührei) waren leider auch nicht immer frisch bzw. lecker. Dafür war alles rund um das Thema Kaffee ein absoluter Traum, es gab von Latte Macciato bis Espresso alles und soviel man wollte, immer frisch serviert. Das Abendessen war ausgezeichnet, vier Gänge, alle am Tisch serviert, alle ausnahmslos lecker, hochwertig, raffiniert und teilweise typisch sardisch. Auch die (ausnahmslos sardischen) Weine waren ausgezeichnet, und mit 15 - 20 EUR pro Flasche für Porto Cervo geradezu lächerlich günstig.

Alles, was sich durch menschliche Hand richten ließ, war im Colonna Park ohne Tadel: Bis auf die Rezeption (vorsichtig-reserviert) waren alle supernett, das Zimmermädchen hätte man am liebsten im Handgepäck nach Hause geschmuggelt. Während des Abendessens wurde das Zimmer 'bettfertig' gemacht, Vorhänge zugezogen, Nachttischleuchten angemacht, Bett aufgeschlagen, Handtücher erneuert (2x am Tag!).

Ca. 10 Gehminuten zur (langweiligen) Marina, ca. 30 Gehminuten zur Piazetta Porto Cervo (in der Nebensaison auch langweilig, Flavio Briatore, Peter Gabriel und der Aga Khan kommen erst Juli/ August...). Die Cala Granu, angebliche 800 m entfernt (aber bergauf + bergab!), war stark verschmutzt und daber praktisch unbenutzbar. Dafür funktionierte der Busshuttle zum Traumstrand Pévero Beach einwandfrei - 4x am Tag zu festen Zeiten, mit Chauffeur in Livree! Die wichtigsten Dinge kann man in einem kleinen Supermarkt an der Marina einkaufen, ansonsten gilt: Mietwagen, Leute!! Das Schönste an Sardinien erobert man nur im eigenen Wagen!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im windgeschützten Innenhof gab es einen schönen Pool, der verglichen mit der Größe des Hotels (ca. 70 Zimmer) recht groß ist. Die gepflasterten Liegebereiche erschienen dagegen vergleichsweise klein mit recht wenig Liegen, die aber dafür sehr bequem und komfortabel. Kann in der Hochsaison vermutlich recht voll werden...