Conrad Chia Laguna Sardinia

Vorweg das Positive: Sehr großzügige Zimmer mit großem Bad, teilweise schönem Balkonblick auf die Lagune und die Flamingos; aufmerksames Housekeeping mit Handtuchwechsel morgens und abends; sehr freundliches, hilfsbereites Personal an der Rezeption. Gleichwohl wird uns das Fünf-Sterne-Hotel „Chia Laguna Resort“ nicht wiedersehen. Einmal wegen der Lage tief im Süden der großen Insel, wodurch jeder Ausflug eine lange Anfahrt zu den Hauptverkehrsstraßen erfordert (dies sollten alle berücksichtigen, die nicht nur Erholungs- und Strandurlaub machen wollen). Vor allem aber, weil aus unserer Sicht das Verhältnis von Preis und Leistung nicht stimmte. Das Frühstück bot eine eher begrenzte Käse- und Wurstauswahl, dafür eine Vielfalt aus der Kuchen- und Gebäckabteilung. Obst- und Eierangebot obligat, wobei die Eierspeisen qualitativ nicht dem sonstigen Restaurantstandard entsprachen. Abends: optisch, qualitativ und geschmacklich durchaus ansprechende Vier-Gang-Menüs. Die Auswahl aus je zwei bis drei Menü-Alternativen versprach auf den ersten Blick viel. Doch wiederholte sich das Angebot. Nichts gegen Tintenfisch (Pulpo / Calamaris) in jeder erdenklichen Vorspeisen-Variation. Aber beinahe täglich? Auch nichts gegen landestypische Pasta. Aber saisonale Küche, sardische Spezialitäten und mediterrane Fischvielfalt blieben weitgehend Fehlanzeige. Gut, dass Vorspeisen durch einen Gang zum Salatbüffet ersetzt werden konnten. Das Fleisch war von ausgezeichneter Qualität. Leider wurde der notierte Gargrad „medium“ oder „well done“ nicht immer beachtet: Zumeist war das Fleisch nur kurz angebraten und innen blutig. Dass jemand das Hotel für einen längeren Zeitraum als eine Woche bucht, ist offenbar nicht im Blick. Jedenfalls wiederholte sich der Menüplan in der zweiten Woche auffällig. Dem räumlichen Ambiente des Hotels wurde das Restaurant nicht gerecht: Wenige Außenplätze (die wetterbedingt ohnehin nicht genutzt werden konnten), zu viele Tische auf zu wenig Raum. Entsprechend hoch war der Geräuschpegel. Und mittendrin eine Schar von Kellnerinnen und Kellnern nebst Oberkellern, die stets quirlig von A nach B eilten, deren Aufgabenaufteilung uns aber verschlossen blieb, zumal sie in ihrer Hast so manchen Fingerzeig eines Gastes übersahen. Das Getränkeangebot? Umfassend, preislich aber wohl eher zu einem Sterne-Restaurant passend. Leider kein Tischweinangebot in Casa-Preiskategorien. Das verlangte mit Rücksicht auf unsere (!) Urlaubskasse nach Mäßigung ... Das Positive daran: Nach zwei Wochen „Laguna Resort“ zeigte die Waage zu Hause keinerlei Ausschlag nach oben. Zum Umfeld: Der Shuttle zum exklusiven, rund 700 Meter entfernten Sandstrand klappt ausgezeichnet; wer am hauseigenen Pool mit angeschlossener Bar bleiben will, muss in der Vor- und Nachsaison wissen, dass dieser nahezu Kühlschranktemperatur aufweist (und entsprechend wenig frequentiert wird). Fazit: Ein Hotel mit vielen guten Anlagen, einem aufmerksamen Personal und gewissem Verwöhnfaktor, aber in den Pauschalkosten und bei allen Extras preislich überzogen und damit eher auf Geschäfts- oder Kurzreisen denn auf entspannte zweiwöchige Urlaubsfreuden gerichtet

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