Um es vorwegzunehmen: eine Beurteilung für dieses Hotel zu schreiben, fällt nicht leicht. Ein historisches Gebäuide, in dem einst Recht gesprochen wurde und das sich nun "Court Hotel" mit bemerkenswerten Übernachtungspreisen nennt, hinter denen sich selbst bekannte Marken (z.B. Riu, Windham, Accor u.a.) verstecken können. Wir hatten 2 Nächte mit Frühstück in einem "deLuxe Doppelzimmer" zum Preis von 590 € gebucht und fanden mehrere "dicke Haare in der Suppe". Daß das Hotel über keine eigenen Park-/Einstellplätze verfügt und den Gast auf freie Lücken im besuchten Stadtteilbezirk zum Preis von 35 € pro Tag/Nacht verweist, läßt sich noch verschmerzen. Aber dann: ein Fahrstuhl, der offenkundig seit Inbetriebnahme keine Grundreinigung mehr erlebt hat, ein Badezimmer mit WC und Dusche, das nur bei großzügiger Betrachtung als geräumig bezeichnet werden kann, ein Toilettenpapierhalter, der mangels Verschraubung locker war und die Rolle nicht hielt, Handtücher ohne Aushänger und (hinter dicken Vorhängen im Zimmer verborgen) Fensterrahmen mit hoher Staubschicht. Schweigen wir über den Fernseher, er offenbar von vorherigen Gästen verstellt worden war, und kein deutschs Programm freigab. Kommen wir nun zum Frühstück: ein Büffet, das wir in dieser angebotenen Kargheit in den Niederlanden noch nirgendwo angetroffen haben. Selbst in kleinen Pensionen war es zufriedenstellender. Kein Tisch war eingedeckt, kein Personal zu sehen. 2 Brotlaibe (weiß/dunkel) lagen zum Anschnitt bereit, Kaffee wurde von einer schließlich auftauchenden Hotelkraft ohne Untertasse zum Gast gebracht. Die Müslispender waren blockiert und Frühstückseier (gekoch/gebraten) mußten erst bestellt werden. Über Petitessen (fehlene Kaffee-/Eßlöffel für Yoghurtbecher) wollen wir noch hinwegsehen. Ein Nachwort: wir haben unsere Eindrücke so detailliert geschildert, weil wir angesichts des Übernachtungspreises und bebildeter Hotelbeschreibung ein anderes Preis-Leisrtungsverhältnis erwartet hatten.