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Stefan (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • April 2023 • 1-3 Tage • Stadt
Grossartiges Potenzial nur teilweise genutzt
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Schöne und repräsentative Lobby und damit ein beeindruckender Empfang im Gebäude des ehemaligen Head Quarters des deutschen Lloyd in Bremen. Anfang der 70er Jahre fusionierten der deutsche Lloyd und Hapag endgültig, die Zentrale zog bald nach Hamburg und damit war Bremen seine grosse Reederei los. Mittlerweile ist im Bürogebäude des Deutschen Lloyd das Courtyard by Marriott eingezogen - aber man sieht noch die grosszügige Architektur des 1913 entstandenen historischen Bürogebäudes am Hauptbahnhof. Um auf die Zimmer zu gelangen muss man durch die Gänge des beeindruckenden Gebäudes ziehen, die lassen erahnen, wie grosszügig es hier früher zuging. An den Wänden erinnern Bilder an die glorreiche Vergangenheit des Hauses - geht man die Showtreppe von ersten Stock in die Lobby herab, dann schaut man der Statue of Liberty ins Auge - deutsche Reedereien konzentrierten sich bis in die 50er Jahre vor allem auf Passagierschiffahrt. Über 150 Zimmer gibt es im Hotel und wir haben das Glück eine Suite zu ergattern. Doch trotz des tollen Ambientes bleibt das Courtyard etwas hinter den Möglichkeiten des Gebäudes und seinen eigenen Möglichkeiten zurück. Sagen wir so: Ambiente, Flair und Geschichte gäben fünf Sterne her, aber die Ausführung höchstens vier. Geparkt werden kann am Haus für knapp 20,—€/Nacht - Wifi geht sehr gut ohne Password.


Zimmer
  • Gut
  • Nach dem nicht beeindruckenden Diner ging es zurück auf unsere Suite. Die besteht aus drei grossen und üppigen Räumen: einem Schlafzimmer mit einem grossen Bett und einer harten Matratze, kein bekannter Marriott Stil. Für mich war es aber bequem, der Nachtschlaf wurde nur durch ein paar laute Bahnhofsbesucher gestört. Ein grosser Fernseher liess uns nett einschlafen. Neben dem Schlafraum gab es einen Wohnraum mit Sitzecke und einem Esstisch, dazu einen Kühlschrank und einen Schreibtisch. Das hatte schon Stil, denn hier kann man separat vom Schlafbereich essen, arbeiten und fernsehen. Besonderes Lob verdient das grosse Bad mit Dusche, Badewanne und zwei Waschbecken. Gute Shampoos und Lotions vervollständigten die Freude im Gekachelten. Insgesamt war die Suite eine Freude, bei der wir uns mit Spass vorzustellen versuchten, welche Entscheidungen zur deutschen Seefahrt in unseren Räumen vor, vielen, vielen Jahren vom damaligen Management der Reederei getroffen wurden.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Das Frühstück ist wie erwähnt etwas wild und man muss sein Essen manchmal etwas erkämpfen. Das Buffet ist klein, aber durchaus OK. Trotzdem ist meine Erinnerung nicht toll, denn irgendwie herrscht keine gemütliche Atmo, die ich zum Frühstück benötige. Am Samstagmorgen vermisse ich ein wenig Gemütlichkeit und Ruhe. Für das Diner verspricht der Restaurantname Lloyd‘s ein erhabenes Abenderlebnis. Das funktioniert ehrlich gesagt nicht, denn das Essen ist eine Mischung aus Convenience Food und Bausteinküche (vorbereiteter Salat + vorbereitetes Dressing = Salatbeilage). Lachs auf Kartoffelpuffer geht daher in der Zubereitung einfach, Burger ebenso. Mein Strammer Max ist durchaus lecker, kommt aber mit rohem Schinken - den mag ich zwar, aber es gehört eigentlich gekochter Schinken dazu. Zu Trinken gibt es Beck‘s Variationen. Am Ende des Dinners bezahlen wir trotz eines geringen Vergnügens knapp 80,—€, was wirklich zuviel für zuviel Convenience war.


    Service
  • Eher gut
  • Der Service ist international, freundlich und gut in allen Bereichen. CheckIn und Out funktionieren gut, schnell und effektiv - obwohl meine Rechnung, die ich gerne per eMail bekommen hätte bisher nicht ankam. Im Restaurant ist der Service beim Diner üppig bestückt. Beim Frühstück herrscht trotz einiger freundlicher Bedienungen eher eine Art Selbstorganisation. Durch den doch starken Zulauf kommt es am Buffet manchmal zu Engpässen - manchmal fehlt auch sauberes Besteck. Alles ist freundlich und relaxed, aber es fehlt an Gemütlichkeit und manchmal wirkt alles etwas kantinös. Etwas merkwürdig ist die üppig vorhandene Polizeipräsenz im Hotel - die Streifenpolizisten des Hauptbahnhofs sind wohl gerne im Hotel unterwegs.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Eine der Gründe, weshalb das Erlebnis Courtyard etwas hinter dem von mir erwarteten Erlebnis zurückbleibt ist vielleicht die Lage am Hauptbahnhof Bremens. Die Umgebung zieht eben auch lautes und unangenehmeres Publikum, was einem den Nachtschlaf rauben kann. Natürlich ist die Lage damit zentral, aber doch etwa 20 Minuten fussläufig vom bekannten Bremer Marktplatz entfernt oder der Weser entfernt. Durch den nahen Bremer Bahnhof zog es viele Auswanderer weiter nach Bremerhaven und von dort in die neue Welt - auch hierzu gäbe es sicher tolle Geschichten zu erzählen.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Mehr Bilder(15)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im April 2023
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Stefan
    Alter:56-60
    Bewertungen:370