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Gereon (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Februar 2016 • 2 Wochen • Strand
Das Paradies ist tot
2,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Ich war von Ende Januar bis Mitte Februar dort. Nachfolgend meine Einzelbewertungen über die verschiedenen Bereiche: 1. Das Resort: Das Resort ist optisch so ziemlich genau das, was man auf Samui erwarten sollte: Viel grün, viel Natur. Hinter der offenen Rezeption beginnt ein riesiger Garten mit vielen Bäumen, Palmen, Blumen und Bächen voller Fische. In diesen wunderschönen Garten sind die Bungalows eingebettet. Dies und die Bungalows sind allerdings leider das einzige wirklich schöne und empfehlenswerte das ich hier vorgefunden habe. Der Service macht was er muss, nicht mehr. Das erste Lächeln, für das Thailand eigentlich berühmt ist, sah ich erstmals nach 4 Tagen. Dies ist nicht weiter schlimm, aber das haben die Angestellten im First Bungalow Beach, meinem bisherigen Lieblingsresort, deutlich besser verinnerlicht. Das Resort, eigentlich bildschön und ruhig, wird tagsüber und vor allem an Wochenenden von Tagesausflüglern der Super-Billig-Unterkünfte an der Ringroad überflutet. Dies ist durchaus gewollt, das Resort bietet ihnen nicht nur deutlichste Beschilderung zu Restaurant und Strand, sondern auch noch kostenlose Motorbike-Parkplätze. Wenn die Besucher im Rock Salt Restaurant auf dem Gelände essen dürfen sie sich sogar nach freundlichem Hinweis der Bedienung über die wenigen Plätze am Pool hermachen. Dieser war unter anderem deswegen an nur 2 Tagen für mich nutzbar. Ich empfinde dies als eine unglaubliche Frechheit. Kein Resort auf Koh Samui erlaubt Leuten die nicht bei ihnen wohnen die Nutzung resort-eigener Einrichtungen. Warum soll ich umgerechnet 70 Euro pro Nacht im Crystal Bay Yacht Club bezahlen, wenn ich an der Ring Road für 6 Euro wohnen kann und dann trotzdem einen Pool und Liegen am Strand und in diesem Crystal Bay Yacht Club Resort bekomme? Da tun sich die Betreiber absolut keinen Gefallen mit. Überhaupt ist das Restaurant Rock Salt eher ein ziemliches Ärgernis gewesen während meines Aufenthalts. Nicht nur dass ein lautstarkes Saxophon-Konzert an meinem ersten Sonntag zu einem Wechsel meines Bungalows führen musste, das Frühstück ist eigentlich eine Frechheit. Dazu mehr weiter unten. 2. Zimmer (Seaview Bungalow): Die Bungalows sind das Highlight der gesamten Unterkunft. Sie sind modern eingerichtet mit einem großen Flatscreen-TV, einem neuwertigen Kühlschrank der allerdings selbst befüllt werden muss und damit keine Minibar darstellt, einer neuwertigen ausgesprochen leisen Klimaanlage und einem großen sehr bequemen Bett. Der Wohnraum ist außerdem Thailand-typisch hübsch dekoriert. Lediglich die Ablagemöglichkeiten sind ziemlich begrenzt. Das Bad ist sichtbar erst kürzlich saniert worden, extrem neuwertige Fliesen und Naturstein machen einen sehr attraktiven Eindruck. Die komplett neue Dusche ist begehbar und entschädigt für die mittlerweile fehlende Badewanne. Alles ist sehr sauber und gepflegt. Nach 2 Tagen musste ich allerdings meine erste Unterkunft rekalmieren und einen Umzug in einen anderen Bungalow einfordern. Die Lärmbelästigung durch das meinem ersten Bungalow gegenüber liegende Restaurant und viele rücksichtslose Strandbesucher machten einen Aufenthalt dort unerträglich. Dies betrifft jeden der 4 Seaview-Bungalows direkt neben dem Restaurant Rock Salt. Ab 7 Uhr erwartet einen lautstarkes Geschirrklappern beim Aufbau des Frühstücks, ab 9 Uhr kommen die ersten Strandbesucher, die Bluetooth-Lautsprecher von ihren Smartphones bis zum Anschlag aufdrehen und dies auch an Strand oder Pool nicht lassen wollen. Ruhe erwartet einen in den Hausnummern mit 5 nicht, sondern lediglich in den Hausnummern beginnend mit 1, 2 oder 3. 3. Frühstück und Essen: Das Frühstück ist eigentlich eine Frechheit für 3 Sterne. Man bekommt auf einem kleinen Tisch eine Thai-Suppe, ein Thai-Curry und Reis, dazu Toast, Kaffee, Marmelade, 3 Kaltgetränke, Schnittkäse sowie Tomaten, Gurken und Zwiebeln in Schalen. DAS IST ALLES!!!!! Wer mehr will, muss es extra bestellen. Ich habe auf Koh Samui bisher im Fair House Villas in Maenam und im First Bungalow Beach in Chaweng Noi gewohnt. Vor allem im letzteren 3x in Folge. In beiden Unterkünften konnte man aus einer Vielzahl von Aufschnitten, mehreren Warmgerichten, einem Show-Cooking an dem einem nach individuellem Wunsch Eier zubereitet wurden, große Obstplatten (hallo????? Thailand bietet die schönste und köstlichste Vielfalt an Obst an und was macht dieses Resort aus diesem Angebot, nichts!!!!) mit solch exotischen Sachen wie Pitahayas oder Mangosteen an. Im Crystal Bay Yacht Club bzw. Rock Salt Restaurant muss man Obst extra bestellen und bekommt einen lieblos zusammengestellten kleinen Teller mit vielleicht 2-3 Obstsorten an, wenn man Pech hat handelt es sich um Bananen und Wassermelonen die ich selbst im deutschen Winter in jedem Lidl kriegen kann. Ich bin jetzt eigentlich sehr anpassungsfähig und tolerant was das Frühstück angeht, mir reicht das gewöhnliche Thai-Frühstück sogar und brauche keine Wurstplatten und Brotkörbe. Aber das Frühstück hier ist eindeutig nicht 3 Sterne, es ist nichtmal 1 Stern würdig. 4. Pool und Strand: Der Pool ist für Samui-Verhältnisse eher mittelmäßig groß. Er ist umgeben von einigen neuen und alten Liegen. Die Auflagen sind meist ok, aber größtenteils alt und extrem verdreckt. Der Pool befindet sich direkt neben dem offenen Bereich des Restaurants Rock Salt, so dass man wenn man Pech hat mit manchmal mehr manchmal weniger lauter andauernder Musik klarkommen muss. Einmal haben selbst meine eigenen iPhone-Kopfhörer die Musik nicht übertönen können. Wenn man dann noch richtiges Pech hat, organisiert der Betreiber des Rock Salt ein Live-Konzert, dann kann man nur noch schnellstens nach Maenam oder Baan Talin Ngam flüchten. Es gibt hin und wieder ausreichend Liegen, aber vor allem ab Mittags sind sie meistens reserviert. Man sollte aber aufmerksam sein, denn die Leute wechseln oft und nach ein paar Stunden sind meist eine oder zwei frei. Am Pool gibt es keine Duschen, so dass man verschwitzt und eingecremt ins Wasser gehen muss. Auch das läuft in allen anderen mir bekannten Resorts auf Koh Samui wesentlich besser. Der Strand ist furchtbar vermüllt. Obwohl die anliegenden Resorts jeden Morgen ein paar ihrer Service-Boys zum groben Wegräumen des oberflächlichen Mülls einsetzen, bleibt ein beachtlicher Teil vor allem kleiner Plastikteile unübersehbar dort liegen. Zig hundert Badegäste, die meisten junge Ausflügler aus den Billig-Unterkünften an Ringroad und den Stadtzentren, lassen ihren Müll trotz einiger Sammelbehälter an den Strandeingängen rücksichtslos zurück. Ich habe nichtmal in Pattaya mit seinem toten Stränden solch eine Verschmutzung gesehen und wer Pattaya Beach kennt weiß was ich meine. Zieht sich das Meer zum Nachmittag bei Ebbe zurück ist es an seiner Brandung mit Müll und den kaputten Spielzeugresten der zahlreichen Kleinkinder angefüllt. Die wohl ehemals schönen Seegrasfelder, die früher einmal zahlreichen Fischen Deckung und Unterschlupf geboten haben müssen, bieten jetzt vor allem zerbrochenen alten Sonnencreme-Behältern Halt, was das Schnorcheln zu einem eher traurigen Erlebnis macht. Was der Billig-Massentourismus aus diesem einstigen Paradies getan hat macht nur noch traurig. Spätestens am frühen Nachmittag, wenn die Sonne hinter den hohen Palmen des Crystal Bay Yacht Club Resorts verschwindet und die dicht an dicht liegenden Menschen aus dem Schatten in die Sonne rücken, bleiben ganze Haufen kaputte Plastikspielsachen, Wasserflaschen aus PVC und Folienreste zurück, die sich mit den Resten kleiner Plastikseile und Schnüre in der flachen Brandung mischen. Als ich am 3. Tag meines Aufenthalts aus dem von Dutzenden Menschen aufgewühlten und beileibe nicht mehr annähernd klaren Wasser stieg, fand ich eine dicke ölige Substanz unter meinem rechten Badeschuh. Ob es in der Sonne geschmolzenes Weichplastik oder ein schmieriger Film Altöl war der auf den weitläufigen Felsen unter der Wasseroberfläche kleben geblieben war, weiß ich nicht zu erkennen. Jedenfalls habe ich es weder mit Bürste noch Seife ganz entfernen können. Die Verschwendung wertvollen Trinkwassers im Resort hat mich ebenfalls richtig betroffen gemacht. Zum einen funktionierte die Dusche am Eingang zum Strand nur in Extremen: entweder sie gab überhaupt kein Wasser oder sie lies sich überhaupt nicht mehr abstellen, wobei zig Liter Süßwasser im Sand unnütz versickerten. Eine Dusche am Pool um sich vor einem Bad zu reinigen fehlt auch wie oben bereits beschrieben, und entsprechend sieht das Wasser des Pools nach einigen Stunden und einigen Dutzend Besuchern aus. Auf der anderen Seite werden jeden Tag sämtliche Handtücher (man erhält großzügig 4 bis 6 große und 2-3 kleine) weggeräumt und gereinigt, selbst die eindeutig noch frischen unbenutzten die man sorgfältig auf dem Bad oder im Zimmer auf die Ablagen legt. Nach Angaben des Resorts auf Schildern im Bad benötigt die Reinigung eines einzigen Handtuchs Schlappe 6 Liter Trinkwasser. Unfassbar, wenn ich hochrechne was allein in meinen 12 Tagen Aufenthalt so an Wasser verschwendet wurde: 288 Liter Trinkwasser völlig sinnlos vergeudet. Aber zurück zum Strand. Neben den hunderten dicht an dicht liegenden Besuchern und ihrem Müll sorgt die Strömung dafür, dass der Partymüll der knapp 6-7 km schräg gegenüber liegenden Partybeaches von Ark Bar und ähnlichem auch teilweise hier angeschwemmt wird. Zerbrochene Wodka-Flaschen, Bier-Becher aus Plastik, Flip-Flops... alles landet auch hier. Nicht nur nach dem kurzen Sturm, der in meiner Zeit über die Insel gezogen ist, sondern auch davor und danach. Das habe ich so noch nie erlebt. Nicht auf Phuket, nicht in Chaweng Noi und Maenam, ja nichtmal in Pattaya und Jomtien!!!!! Ich weiß dass die Resort-Betreiber ihr möglichstes versuchen und extra Leute einstellen die sich nur den ganzen Tag lang um den Strand kümmern. Aber der Abstieg von Koh Samui vom ehemals traumhaften ruhigen Paradies in den Tropen zu einer billigen Massen-Party-Hochburg á la Lloret de Mar, El Arenal auf Mallorca früher oder der bulgarischen Goldcoast, um mal ein paar europäische Vergleiche zu ziehen, ist einfach nur schrecklich mit anzusehen. 5. Fazit: Die Anlage ist bildschön, die Unterkünfte neu und hochwertig. Aber das war es leider und nur deswegen gebe ich mehr als nur einen Stern in dieser Bewertung. Weder der Pool noch der Strand gewährleisten einen schönen und ruhigen Urlaub. Ich werde hier definitiv nicht mehr buchen, sondern die (leider) wenigen noch ruhigen Strände auf Koh Samui bevorzugen oder andere Orte in Thailand wählen. Was mit Samui geschieht ist furchtbar und solange sich dort nichts ändert komme ich nicht mehr her. Es mag Ausnahmen geben, so soll es auch dort noch einige wenige Traumstrände geben, aber mir ist fürs erste die Lust restlos vergangen. Thailand besitzt zum Glück noch andere Inseln.....


Aktivitäten

Beliebte Aktivitäten

  • Strand

Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
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Infos zur Reise
Verreist als:Alleinreisend
Dauer:2 Wochen im Februar 2016
Reisegrund:Strand
Infos zum Bewerter
Vorname:Gereon
Alter:36-40
Bewertungen:12