das seidl Hotel & Tagung

Es handelt sich um ein vor ca. zehn Jahren modern renoviertes Haus mit gelbem Außenanstrich, das aus mehreren Gebäudeteilen besteht: drei spitzgiebelige vierstöckige Häuser sind zusammengebaut und quer angebaut befindet sich noch ein spitzgiebeliges zweistöckiges Gebäudeteil. Dazwischen befindet sich ein Eingang durch zwei Glastüren, von der die innere abends verschlossen und nur durch einen Code öffenbar war. Im Inneren war das Hotel modern gestaltet in einem durchaus geschmackvollen, eher dunklen, Design. Geradeaus gegenüber dem Eingang lag die Rezeption, rechts daneben ein Chillbereich mit Sitzen. Ein biederes Treppenhaus und ein Aufzug führten in die Etagen, deren Flure mit Teppichboden ausgelegt waren. Das Hotel wird weiterhin renoviert. Im ersten Stock gab es einen Tagungsbereich mit entsprechenden Räumen. Das Publikum waren überwiegend Geschäftsreisende. Insgesamt eigentlich ein ordentliches bürgerliches Hotel, etwas abseits gelegen, aber der Service ließ zu wünschen übrig.

Mein Zimmer lag im Erdgeschoß, was ich nicht goutierte. Es war eher klein und mit einem gestreiften Teppichboden ausgelegt, insgesamt durchaus geschmackvoll in roten, weißen und braunen Tönen gehalten. Es verfügte über einen kleinen Schreibtisch mit einem Hocker darunter und einem kleinen gepolsterten grauen Lehnstuhl davor. Es gab jedoch keinerlei Annehmlichkeiten wie Wasserkocher für Tee/Kaffee, Bademantel, Hausschlappen. Auch keinen Kühlschrank. Das breite Bett hatte dünne Decken und zu harte Kissen. Ich habe, auch wegen des Problems mit dem Koffer, sehr schlecht in diesem Hotelzimmer geschlafen. Namentlich hatte ich meine Waschsachen und Schlafanzug nicht zur Hand. Ein Mangel war auch, daß die Heizung nachts ausfiel. Das quadratische Fenster ließ sich vollständig öffnen, ermöglichte von außen aber auch einen Einstieg, so daß ich es sicherheitshalber geschlossen hielt. Das Bad war einfach, in hellen Tönen gehalten. Es gab eine enge Duschkabine im Eck, der Seifenspender dort war leer. Es gab keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad.

In dem Hotel gab es kein Restaurant und auch keine Bar. Es gab im Erdgeschoß einen modern gestalteten Frühstücksraum mit hellen Holztischen und einem sehr übersichtlichen Buffet, das aber ok war. Es gab Übliches, wobei ich keine Rühreier gefunden habe, nur gekochte. Es gab frische Brezen. Auch im Restaurant waren unfreundliche Duz-Schilder aufgestellt, die den Gast noch dazu drängten seinen Tisch selbst abzuräumen und damit die Arbeit des Personals zu machen. Man fühlte sich dadurch etwas wie in einem Schnellimbißrestaurant.

Der Service war mal wieder unterirdisch. Ich reiste bereits morgens gegen 10 Uhr an und ließ einen Koffer im Hotel, da ich tagsüber Termine in München hatte. Die anwesende Kraft machte keinen besonders hellen Eindruck und wunderte sich, daß ich den Wunsch hatte, mich erst umzuziehen und mein Gepäck zur Abgabe fertigzumachen. Dieses wurde dann in einen Raum weggeschlossen. Als ich gegen Mitternacht zurückkam war die Rezeption nicht mehr besetzt. In der Buchungsbestätigung war eine 24-Stunden-Rezeption beschrieben. Dies entsprach nicht den Tatsachen. Die Kraft vormittags hatte mir dies allerdings schon mitgeteilt und auch, daß ich dann an Check-in-Terminals einchecken könne und der Koffer mir aufs Zimmer gebracht werde. Nur auf direkte Nachfrage hin erhielt ich einen Code, mit dem ich dann nachts das Haus betreten konnte. Gesendet oder dergleichen wurde mir der Code nicht. Der Check-in am Terminal gestaltete sich dann auch schwierig. Man wurde genötigt, umgehend zu bezahlen ohne eine Rechnung zu erhalten. Diese erhielt ich dann erst am nächsten Tag und auch nur auf ausdrückliche Anforderung hin; die Rezeptionistin wollte mich zunächst auf einen „Email“-Versand verweisen. Der Ausdruck der Rechnung war auch sehr schlecht und kaum leserlich. Das Abrechnungsgebahren war daher unseriös. Zudem funktionierte der Zahlvorgang mit Kreditkarte erst im zweiten Anlauf. Neben mir checkte ein anderer Gast ein, der ähnliche Probleme hatte. Vor allem aber blieb mein Koffer für die Nacht weggeschlossen. Ich erhielt ihn, entgegen der Zusage, nicht auf mein Zimmer gestellt sondern erst am nächsten Morgen. Die normalen Telephonnummern des Hotels waren nachts auch nicht besetzt. Es gab zwar eine Notruf-Mobilfunknummer, allerdings war diese an der Innenseite der Zimmertür angebracht und nutzte bei Check-in-Problemen nichts. In meinem Fall hätte ich sie natürlich wählen können, habe sie spätabends und müde aber nicht entdeckt. Eine Email mit dem Hinweis auf diese Nummer habe ich erst viel später gelesen. Alles in allem ein schlechter Service durch mangelnde Präsenz. Ein Tagungshotel dieser Größe braucht eine 24-Stunden-Rezeption, wie vereinbart. Zu monieren ist auch, daß man auf diversen Schildern ständig geduzt wurde. In der persönlichen Ansprache verstand man hier zum Glück noch die Höflichkeitsform.

Das Hotel liegt im Münchner Vorort Puchheim und dort im Ortsteil Puchheim-Bahnhof, wo dementsprechend auch ein S-Bahn-Haltepunkt liegt. Dieser ist vom Hotel jedoch ca. einen Kilometer entfernt, so daß man zu Fuß 15 bis 20 Minuten zur S-Bahn benötigt. Es besteht auch ein Busverkehr auf der Lochhausener Straße mit der Linie 830, der in wenigen Minuten vom S-Bahnhof zur Haltestelle Nordendstraße beim Hotel fährt. Mit der S-Bahn kann man in wenigen Minuten den Bahnhof München-Pasing erreichen, mit Nah- und Fernzugverbindungen. Ca. 20 Minuten benötigt man zur Fahrt zum Münchner Hauptbahnhof und in die Innenstadt von München. In die andere Richtung fährt die S-Bahn in die Kreisstadt Fürstenfeldbruck und in Richtung Geltendorf.

Beliebte Aktivitäten

• Geschäftsreise

In dem Hotel gab es keinerlei Fitness- oder Wellnessangebote.