Das Thiers

Das Hotel ist bereits in die Jahre gekommen und es ist alles wenig liebevoll eingerichtet. Das geht von leeren Vitrinen und Regalen, kaum Schmuck bis hin zu fehlenden Abdeckungen von Kabelkanälen und heraushängenden Steckdosen. Der Altersdurchschnitt liegt deutlich über 60 Jahren, nur wenig jüngere Leute und wenig Familien. Hauptsächlich wird das Hotel durch Busgruppen von Senioren belegt (während unseres Aufenthalts Weihnachten/Silvester waren 4 Reisebusse gleichzeitig da). Auch die Außenanlagen werden nicht gepflegt, der große Parkplatz ist nicht befestigt. Ein schöner und ruhiger kleiner Ort, wo man es durchaus mal ein paar Tage aushalten kann. Allerdings scheint uns das Hotel Thaler das schlechteste am Ort zu sein. Es lohnt sich, sich bei Interesse den Thierseerhof, Hotel Andrea oder auch das (allerdings deutlich teurere) Hotel Juffing anzuschauen. Mit über 700 Euro für 4 Nächte haben wir nicht unbedingt ein Schnäppchen gemacht, das Geld war das Hotel Thaler aber bei Weitem nicht wert. Dramatisch die Hotelführung und nicht angenehme die vielen Busse, die bestimmt 90 % der Belegung ausmachen. W-lan gibt es nur im Lobbybereich, ist auch nicht besonders schnell. Skigebiete sind doch schon weiter entfernt, für Skifahrer nicht unbedingt erste Wahl. Auch nicht für alpine Wanderungen, eher für gemütliche Spaziergänge.

Zuerst haben wir ein ebenerdiges Zimmer mit Terrasse seitlich auf die Straße bekommen. Das hat uns nicht gefallen, Allerdings konnten wir uns ohne Probleme ein anderes Zimmer nehmen, was einen Balkon hatte und nach hinten ging, Das Zimmer war groß und sauber, hatte einen Fernseher und im Bad sogar Fußbodenheizung. Außer der Badewanne hat alles einen guten Eindruck gemacht. Zimmerreinigung war ordentlich. Wir hatten einen Balkon mit zwei Stühlen und einer Liege, die allerdings total verrostet war. Jetzt kommen wir wieder zur gedanken- und lieblosigkeit bei der Hotelführung, was die wenigen guten Eindrücke dann auch wieder zunichte machen. Die Zimmer scheinen auch von sehr unterschiedlicher Qualität zu sein, wie wir von anderen Gästen gehört haben.

Wir hatten HP. Frühstück war täglich das gleiche. Man konnte aber satt werden. Wurst, Käse, Eier, Marmelade. Tomaten und Gurken. Obstsalat. Für 4 Sterne nicht akzeptabel. Abendessen bestand aus mehreren Gängen. Wenn einem etwas nicht schmeckte konnte man etwas anderes auswählen. Erster Gang Salat vom Buffet. Danach eine Suppe. Hauptgang und Dessert. War gut bürgerlich, nichts besonderes. Menü an Silvester war qualitativ etwas besser und in Ordnung. Brunch an Neujahr eine absolute Frechheit, habe ich oben bereits erwähnt. Am letzten Abend gab es ein "Tiroler Buffet". Serviert wurde Spanferkel, Kassler, Bratwurst, hausmacher Leberwurst, Sauerkraut, Semmelknödel und Kartoffelpüree. Sehr deftig, für Damen eher nichts, mir hat es gut geschmeckt, weil ich hausmacher Kost mag. Mit Tirol konnte ich allerdings nichts in Zusammenhang bringen, da denke ich eher an Kaiserschmarrn, Germknödel, Schweinsbraten und ähnliches. Das fehlte aber leider. Insgesamt alles Massenabfertigung da mehrere Busunternehmen das Hotel regelmäßig anfahren. Im Nebengebäude befand sich ein großes "Cafe", wo die Abendunterhaltung stattfand und man nachmittags Kaffee trinken und Kuchen essen konnte. Allerdings wurde in diesem Raum geraucht, Kuchen hätten wir da niemals drin gegessen, auch zur Abendunterhaltung waren wir nur einmal kurz auf einen Ramazotti (kostet nur 2,50 Euro), nach 30 Minuten war es uns zu qualmig. Uns hat das gewundert, da ja eigentlich auch in Österreich ein Rauchverbot besteht in öffentlichen Räumen. Den Hotelchef scheint das aber nicht zu stören, auf Beschwerden hat er nicht reagiert. Wir waren öfter mal im Nachbarhotel "Thierseerhof", da kann man sehr schön sitzen und man wird freundlich bedient. Auch an Silvester sind wir zwischendurch immer wieder rüber, einfach auch weil die Stimmung ausgelassener und die Unterhaltungsmusik den Namen verdiente.

Das Hotel ist unter türkischstämmiger Leitung. Das Personal ist Großteils süd-/osteuropäisch. Insgesamt scheint kein sehr gutes Betriebsklima zu herrschen, ein Lächeln vom Personal kam selten (außer von Jarek). Auch die Chefin selbst war im Service eher negativ aufgefallen, das Beschwerdemanagement des Hotelchefs war katastrophal bzw. nicht vorhanden und bestand aus Ausreden. Das Zimmer wurde ordentlich gereinigt. Absolutes Negativerlebnis: Am Neujahrsmorgen gab es ein "Spätaufsteherfrühstück mit Brunch warm/kalt". Die Tische waren von der Silvesternacht noch nicht abgeräumt, das Kaffeegeschirr stand zwischen dem Schmutz und Gläsern aus der Nacht. Serviert wurden u. A. die übrigen Mitternachtshäppchen (Schinken, Käse und Lachs auf Weissbrotscheiben), das warme Essen bestand aus kleinen wässrigen Wiener Würstchen und kleingeschnittenen Fleichkässcheiben. Aber der Hotelchef hat auf die Beschwerde hin lediglich erwähnt, dass die Mitternachtshäppchen über Nacht selbstverständlich im Kühlhaus waren und es schwer ist, gutes Personal zu finden. Ich war sprachlos. Mehrere Personen sind an diesem Tag stinksauer vorzeitig abgereist, wir sind die letzte Nacht noch geblieben.

Das Hotel liegt in Hinterthiersee, einem schönen kleinen Dorf mitten in der Ortsmitte an der Kirche. Zwischen den beiden Hotelgebäuden (sind unterirdisch verbunden) führt die sehr wenig befahrene Durchfahrtsstraße hindurch. Direkt vor dem Hotel liegt eine Bushaltestelle, ein kleiner Spar-Markt ist direkt nebenan. Außer einem kleinen Schlepplift gibt es wenig Attraktionen direkt im Ort. Allerdings gibt es am Ort ein paar weitere sehr schöne Hotels, die teilweise nur geringfügig teurer als das Hotel Thaler sind, aber deutlich schöner und gepflegter sind.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Sauna: Kleine finnische Sauna und zwei kleine Dampfkabinen für je zwei Personen. Eine Infrarotkabine muss extra gezahlt werden. Die beiden Whirlpools sind außer Betrieb (lt früheren Bewertungen wohl schon länger), aber da hätte ich mich auch nicht reinsetzen wollen. Insgesamt 6 Liegen, ist etwas zu wenig, man konnte aber auch auf einer kleinen Mauer sitzen. Schwimmbad: kleiner Pool mit weiteren Liegestühlen. Fitness: haben wir nicht gefunden, lediglich in einer Ecke stand ein sehr in die Jahre gekommener Heimtrainer. Wellness: gibt es entgegen der Beschreibung nicht direkt im Hotel, man konnte aber Massagen durch eine Masseurin aus dem Ort buchen.