- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Beim Tulip Inn (Hotel Delle Nazioni) handelt sich um ein Cityhotel in Bahnhofsnähe. Die Eingangshalle des Hotels ist ziemlich ungemütlich und offenbar in den 80er Jahren modernisiert worden. Der Frühstücksraum (zu klein und ebenfalls ungemütlich) liegt hinter einer Wand aus Glassteinen. Das Hotel hat 5 Stockwerke. Mein Zimmer war ein Einzelzimmer und lag im 5. Stock (Nr. 514). Die Doppelzimmer scheinen etwas besser (vor allem heller und mit besserem Ausblick) zu sein als die Einzelzimmer. Besonders viele Einzelzimmer scheint es nicht zu geben. Der reguläre Preis für mein Zimmer betrug laut Aushang irrwitzige 270 Euro; ich habe 50 Euro dafür bezahlt (gebucht über HRS). Das war im Hinblick auf das hohe Preisniveau in Mailand o.k., mehr aber auch nicht. Das Tulip Inn ist weder ein schönes Hotel noch erhält man besonders viel für sein Geld. Es ist halt vor allem "billig". So ist auch der Titel gemeint! Das Hotel ist sauber und macht einen gepflegten Eindruck. Unter den Gästen waren während meines Aufenthaltes viele Italiener (Geschäftsreisende). Bei den Ausländern handelte es sich vor allem um Einzelreisende und junge Pärchen. Kostenlose Parkplätze gibt es in Mailand praktisch nicht - da sind auch die Straßen rund um das Tulip Inn keine Ausnahme. Parkgebühr für 2 Stunden: 1-2 Euro. Vorsicht, es wird sehr scharf kontrolliert! Ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass sich meine Erfahrungen auf ein Einzelzimmer beziehen und dass das Hotel auch Doppelzimmer hat, die (soweit ich das über die Schultern der Putzfrauen erkennen konnte) einen etwas besseren Eindruck machten. Nichtsdestoweniger ist das Tulip Inn ein Hotel, dessen dritter Stern im Sinken begriffen sein dürfte. "Inn" (Pension) ist denn auch passender als "Hotel". Demjenigen, der in Mailand viel unternehmen will und einfach eine preiswerte Schlafgelegenheit sucht, kann ich das Tulip Inn mit den o.g. Einschränkungen empfehlen; für ein romantisches Wochenende zu zweit incl. Scala-Besuch etc. sucht man sich besser eine Alternative.
Zimmer: Mein Zimmer lag zurückversetzt zwischen zwei Gebäudevorsprüngen und hatte auch noch eine Überdachung vor dem Fenster, so dass es total dunkel war und ich auch tagsüber Licht anmachen musste. Der Ausblick ging auf einen verfallenen Hinterhof. Es gab nur einen Schrank mit einer Kleiderstange und 5 Bügeln, aber keinen Fächern oder Schubladen. Einziger Stauraum für Unterwäsche, Socken etc. war daher die Schublade unter der Schreibablage. Der Teppichboden war abgenutzt und fleckig, wurde aber regelmäßig gesaugt. Das Zimmer war ansprechend vertäfelt (Kirschbaum) und die Vertäfelung war auch im guten Zustand - das hätte (bei besserem Licht) sicher auch eine gemütliche Atmosphäre bringen können. Die Heizung hat prima funktioniert (was man im Süden hervorheben darf, finde ich). Die Minibar war gut gekühlt und stets gefüllt - leider ohne Gläser! Bad: Die Dusche war undicht, das Wasser kam unten heraus und durchnässte den Vorleger. Es dauerte bei Dusche und Waschbecken immer sehr lange, bis heißes Wasser kam (vielleicht hängt das auch mit dem 5. Stock zusammen). Das Bad war sehr sauber. Es war ein neuer, sauberer Duschvorhang aufgehängt. Die Wäsche wurde täglich gewechselt und war angenehm dick und flauschig, roch auch gut.
Das Hotel bietet nur Frühstück an - und das ist auch gut so: Das Frühstücksbüffet war mit Abstand das mieseste, was ich bisher erlebt habe. Nicht nur, dass es vom Angebot her mehr als spartanisch war, sondern die Getränke und Lebensmittel schmeckten zum Teil schlichtweg fürchterlich. Der Kaffee z.B. war so dünn wie Tee, schmeckte aber trotzdem total bitter (und das in Italien!). Die angebotenen Säfte waren so stark mit Leitungswasser verdünnt, dass sie überhaupt keinen Geschmack mehr hatten. Es gab zwar wahlweise auch frisch gepressten O-Saft, dieser kostete jedoch 1 Euro extra - und dafür gab's dann gerade mal ein halbes Glas (ca. 100 ml). Das Angebot an sich war wie folgt: Party-Brötchen, senkrecht (!) durchgeschnitten (was soll denn das?), eine Sorte Käseaufschnitt, eine Sorte Kochschinken, zwei Sorten abgepackte Marmelade; Mini-Croissants (frisch aufgebacken, das einzige wirklich Genießbare!), Zwieback, Cracker, 2 Sorten Kekse (aus der Tüte), verdünnter O- und Grapefruit-Saft, der oben beschriebene Kaffee, Tee, heiße und kalte Milch. Gekochtes Ei hätte man auch noch haben können, aber nur für 3 Euro (!) Aufpreis. Schönen Dank. Das Frühstück wurde weiter verschlechtert durch den Service, der es immer wieder versäumte, das Büffet zu überprüfen und nachzufüllen, so dass viele Gäste lange vor leeren Tellern saßen. Dafür wurden aber oft genug die Teller vom Tisch geräumt, wenn man gerade an's Büffet gegangen war. Für manche Leute sind anscheinend auch die einfachsten Arbeiten schon zu schwer ...
Die Rezeptionisten (englisch/italienisch) sind gelassen und freundlich, ganz im Gegenteil zu dem trampelhaften und unaufmerksamen Team, das für das Frühstücksbüffet zuständig ist (siehe unten). Bei den Putzkräften gibt es nichts zu beanstanden, die machen gute Arbeit.
Das Hotel liegt verkehrsmäßig günstig. Es ist nur 5 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt und befindet sich in einer ruhigen Seitenstraße. Am Hauptbahnhof liegt z.B. auch der Endpunkt der Buslinie vom Flughafen Bergamo, so dass für Billigflieger-Kunden keine weiteren Transferkosten entstehen. Metro: Das Hotel liegt zwischen den Stationen Centrale F.S. (= Hauptbahnhof) und Repubblica, so dass man direkten Zugang zu den Linien M2 (grün) und M3 (gelb) hat. Zu der wichtigsten Linie (M1, rot) muss man allerdings umsteigen. Gute Einkaufsgelegenheiten (u.a. ein Supermarkt mit günstigen italienischen Lebensmitteln) findet man in 10 Gehminuten Entfernung am Corso Buenos Aires.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Das Hotel hat, soweit ich weiß, keinen Internet-Zugang für Gäste. Auf den Zimmern gibt es Satelliten-TV, aber leider nur 9 Programme mit teilweise sehr schlechtem Empfang. Alle Programme sind auf italienisch. Trotzdem kein Pay-TV im Angebot. Konferenzräume, Unterhaltungs- und Sportmöglichkeiten bietet das Hotel nicht an.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im November 2004 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Guido |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 7 |