- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel beeindruckt zunächst durch eine riesige Lobby mit edlem Marmorboden, der täglich mit Poliermaschinen gepflegt wird. Die Anlage ist weitläufig, 3-geschossig mit etwa 280 Zimmern. Es macht alles einen sauberen Eindruck; Reinigungspersonal ist überall präsent. Die Zimmer sind ausreichend groß und entsprechen dem notwendigen Standard. Den in vielen Zimmern fehlenden Kühlschrank (= Minibar) konnten wir für 35 tD in 2 Wochen nachmieten - ansonsten war dieser nur in sog. Familienzimmern obligatorisch, diese hatten dann weder Balkon, noch Meeresblick.. Dass sich der Safe in Rezeptions-Nähe befindet, war vorteilhaft - wir empfanden es so sicherer, da man zum Öffnen des Schließfaches immer einen Zweitschlüssel des Portiers benötigte, d.h. er hatte immer ein Auge darauf. Wir hatten all inklusive gebucht und das dazugehörende Bändchen trugen wir locker am Handgelenk, so dass keine ungeliebte weiße Linie verblieb. Das gesamte Personal war supernett und gegen etwas "Bakschisch" war der Tisch jeweils mit Getränken vorbereitet. Das Personal konnte aber auch wesentlich entspannter arbeiten als in der Hochsaison. Während unserer Reisezeit ab Mitte September waren 150 Gäste anwesend, in der Hauptsaison über 700 Hotelgäste. So erklären sich vielleicht die schlechten Kritiken in Juli/ August. Da muss das Hotel halt noch ein bißchen in Personal investieren. Im nächsten Jahr sieht das bestimmt günstiger aus. Die Gäste kamen zu 50% aus Lybien, der Rest aus Deutschland Frankreich, Italien, Russland. Es war schon sehr spannend, die Lybier unter sich in der Hotel-Anlage näher zu beobachten. Kann man so gar nicht wiedergeben, muss mann erlebt haben. Super Preis-Leistungs-Verhältnis! Aufgrund der großen Hitze hier noch in der zweiten Septemberhälfte, würden wir aber im Falle eines nächsten Males später erst 4-8 Wochen später reisen. Bei der Hitze, die wir erlebten (bis 40° C im Schatten) ist man wenig unternehmungslustig. Da die Telefonkosten sehr hoch sind, sollte man sogar der Versuchung widerstehen, seine Mailbox abzuhören, mit Ausnahme, - verzeihung -, es handelt sich um eine Person, auf die die menschliche Gesellschaft nicht verzichten möchte.
Unser Zimmer war standardmäßig so wie die meisten gestaltet, allerdings hatten wir zusätzlich einen kleinen Balkon. An Sauberkeit und Ausstattung gab es nichts zu bemängeln. Sogar ein Fön war vorhanden. Die Klimaanlage war überlebenswichtig und funktionierte prima. Im TV hatten wir ZDF und RTL empfangen. Da es keine deutschen Tageszeitungen gab, konnte man so wenigstens mal Nachrichten hören. Für tunesische Verhältnisse lassen wir 4 Sterne gelten, für deutsche natürlich nicht - dafür ist solch ein Urlaub natürlich preislich unschlagbar. Das sollte man fairerweise bedenken!
Es gab einen großen Speisesaal. Das Ambiente war o.k. - die Kellner stets aufmerksam. Vom ersten Tag an hatten wir unsere Getränke schon am Tisch, als wir kamen. Die Auswahl war ordentlich, es war immer etwas dabei, worauf man Appetit hatte. Leckere Küchlein, Pudding, Eis, Früchte. Wir haben nicht in die Küche geschaut, aber die sichtbare Hygiene war gut. Hier sah man auch schon verschiedentlich Verantwortliche mit Krawatte, die die Abläufe kontrollierten. Das gab einem zumindest subjektiv ein gutes Gefühl. Die Weine schmeckten uns nicht so wirklich, das Bier hingegen eher, war auch immer wohltemperiert. Der Feigenschnaps und der Likör haben uns nicht überzeugt. Schade, dass man es nicht geschafft hat, die Garnelen, die es 1 x pro Woche gab, lecker zuzubereiten, z.B. in Öl und Knoblauch lecker zu braten. Was uns auch gestört hat, dass es morgens, mittags und abends beim Betreten des Speisesaals gleich gerochen hat, nämlich nach Fisch. Das Essen war reichlich, aber auf Dauer wenig abwechslungsreich. Auch die afrikanische Zubereitungsart war gewöhnungsbedürftig. Vieles, selbst Tomaten oder Thunfisch, war schwarz geschmort. Wir verbuchen dies unter landestypischem Küchenstil.
Am Service gab es wirklich nichts zu bemängeln. Alles flutschte. Niemand war unfreundlich. Natürlich darf "Bakschisch" (=Trinkgeld) nicht fehlen, auch für solche, die gewöhnlich vergessen werden. Fast alle konnten, wenn auch redebrechend, deutsch. Man kam recht schnell mit ihnen ins Gespräch, und manchmal hatten sie ja auch tatsächlich außer Faxen machen etwas Familiäres zu erzählen.
Das Hotel liegt an der Südseite der Insel, direkt am Strand von Aghir. Feiner Sandstrand, viele Dattelpalmen und Strohschirme. Es gab zwar regelmäßig Meeresgras, das angeschwemmt wurde, aber die Hauptsache war, dass es keine ekligen Quallen gab. Von denen hätte man das Meer nicht so einfach reinigen können, wie beim Tang geschehen. Einkaufsmöglichkeiten waren o.k.. Alles, was man brauchte, z.B. eine Luftmatratze, gab es in einem der vier Supermärkte mit Festpreisen in unmittelbarer Nähe. Man konnte für umgerechnet 1,60 € mit dem Taxi auch in die nächste Stadt Midoun (6 km) oder oder in die Insel-Hauptstadt fahren ( 4,50 € für 25 km) - aber andere Produkte gab es da auch kaum. Alles wiederholt sich, viele gefakte Marken. Und nervig ist es auch, denn dauernd muss man Einladungen parieren "Nur gucken". Und wenn man sich aufs Handeln einlassen möchte, dann bitte richtig - nämlich knallhar. Ich tippe, dass man erst ab 80% Ermäßigung ein Schnäppchen macht, Schuhe, die man von 40 auf 30 Dinare runtergehandelt hat, findet man hinterher im Festpreis-Supermarkt für 10 Dinar - und selbst dort erhält man noch bis zu 10% Rabatt. Ausflugsmöglichkeiten auf der Insel oder aufs Festland (sogar in die Sahara) gibts reichlich. Man sollte nur vorsichtshalber über seinen Reiseveranstalter vor Ort buchen. Das wird dringend empfohlen, denn es ist einfach sicherer. Man will ja schließlich auch wieder zurück!!!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Freizeitangebote waren reichlich, sogar Bogenschießen wurde angeboten. Auf dem Wasser konnte man sowohl Tretboot als auch Jet-Ski fahren oder sich auf einer Luft-Banane aufs Meer hinaus ziehen lassen. Für vieles war es uns leider einfach viel zu heiß, denn 37° - 38° Grad Celsius im Schatten war Durchschnitt. Das Wasser hatte 28" - 29° Grad Celsius. Puh! Wir haben es uns aber nicht nehmen lassen, eine organisierte Quad-Tour in den Sonnenuntergang hinein mitzumachen, das hat sich wirklich gelohnt! Das Animationsteam war engagiert und fleißig, aber für uns nicht so wichtig. Eine Cabaret-Show haben wir uns mal angetan, aber vorzeitig wieder verlassen. Ein etwas alberner Humor, der wohl eher auf das arabische Gemüt abgestimmt war. Lustig war es, die Kinderdisco von der Poolterasse aus mitzuerleben. Die Kinder konnen sich echt reinhängen. Da wir in der Nachsaison unterwegs waren, gab es nie Probleme mit Liegen, Schirmen und Strandtüchern. Auch die Poolbar war regelmäßig geöffnet. Der Strand wurde gepflegt. Für die Anschwemmung von Seetang und -gras konte das Hotelmanagement nichts. Es ist gesetzlich verboten, dieses zu beseitigen, es wurde aber regelmäßig mit Traktor und Schaufelbagger zur Seite gekehrt. Die ersten 5 Meter watet man schon mal durch Gras im Wasser, dann aber wird es klar. Wir sagen: Hauptsache, keine Quallen!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jürgen |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |