Es ist sicher schwierig hier eine objektive Bewertung abzugeben, da die Eindrücke die man im Urlaub sammelt immer eher einen subjektiven Charakter haben. Dennoch versuchen wir hier so objektiv wie möglich zu bleiben. Wir hatten das Hotel über TUI gebucht und uns für ein Deluxe Zimmer mit seitlichem Meerblick im Preferred Bereich entschieden. Von daher werden unsere Beschreibungen und Bewertungen auch aus Sicht des Preferred Reisenden geschrieben, der dafür einen ordentlichen Mehrpreis berappen darf und somit auch mit entsprechenden Erwartungen in ein solches Hotel reist, dass mit exclusivem Ambiente und Service wirbt. Anreise war am 16.12., die Abreise einen Tag vor Sylvester. Hier gleich der erste Hinweis an TUI. Die Abholung am Flughafen in Punta Cana war eine Katastrophe. Man wurde zu einem Mini-TUI-Schalter geschickt, dessen Personal reichlich überfordert erschien. Währenddessen versuchten sich schon viele Einheimische um unser Gepäck zu bemühen. Nach kurzem Palaver wurden wir einem Herrn zugewiesen, dem wir dann zu folgen hatten. Wir wurden an einen klapprigen einheimischen Kleinbus geführt bei dem die Klimaanlage nicht funktioniert hat und die Stoßdämpfer nicht mehr vorhanden waren. Dementsprechend abenteuerlich war die Fahrt. Von TUI-Service weit und breit nix zu sehen und zu spüren. Auf der Rückfahrt wurden wir dann vom TUI-Kleinbus abgeholt, der sich aber weder ums Gepäck noch um Pünktlichkeit scherte, dafür aber noch Trinkgeld haben wollte. Da hat TUI noch einiges an Arbeit zu leisten um Ihrer vollmundigen Werbung zu entsprechen. Das All-In-Hotel hat 750 Zimmer die sich auf 6 Häuser verteilen. Die "normale" Kategorie verteilt sich auf 4 Häuser, die auf der einen Seite der Lobby liegen. Die "höhere" Kategeorie (Haus 5 und 7) verteilt sich auf 2 Häuser die auf der anderen Seite der Lobby liegen und durch den Preferred Pool und die Preferred Lobby getrennt sind. Wir hatten ein Zimmer mit Blick auf den Preferred Pool und zum Meer. Es gibt 3 Pools, wobei einer davon dem Preferred Bereich zugeordnet ist. Die Trennung erfolgt durch die Farbe der Handtücher und eine andere Zugangskarte. Ein Armband muss nicht getragen werden. Durch die niedrige bauweise der Häuser fügt sich das Hotel sehr gut in die Landschaft ein, da rundherum ein Naturschutzgebiet liegt. Trotz der Weitläufigkeit des Areals ist alles sehr gut erreichbar. Die gesamte Anlage ist super sauber und es laufen permanent Servicekräfte herum, die sich um die Sauberkeit kümmern. Auch die öffentlichen Toiletten waren immer in einem sehr sauberen Zustand und alles hat sehr gut funktioniert. Der Fitnessraum im Hotel verträgt sogar den Namen. Einige Seilzugmaschinen, Hantelbänke, Kurz- und Langhanteln, ein Fahrrad, ein Stepper und zwei Laufbänder. Alles in gutem und sauberen Zustand. Man bekam dort auch Getränke und extra Handtücher. Das Thema Sauberkeit und Hygiene wird überall groß geschrieben. In der ersten Woche war das Hotel noch nicht voll ausgebucht und es war daher im Preferred Bereich sehr angenehm. Auch die Liegenreservierung hielt sich in Grenzen. In der zweiten Woche war es dann katastrophal. Das Hotel war voll ausgebucht und auch der Preferred Bereich war voll belegt. Hier offenbarten sich dann langsam die ersten Schwächen dieser "Luxus-Kategorie". Der Bereich ist nämlich viel zu klein für die vielen Gäste. Man liegt Liege an Liege, sofern man sich eine ergatter konnte, wie die Ölsardinen um den kleinen Pool und das paßt so gar nicht zur Beschreibung. Auch der Preferred Strandbereich funktioniert nur so lange, so lange das Hotel nicht voll belegt ist. Ansonsten das typische Verhalten wie überall. Die Liegenreservierer gibt es in jedem Bereich. Die stehen gefühlt um 5 Uhr auf, reservieren mit Handtüchern mal mindestens 2 Liegen pro Person und sind dann den ganzen Tag nicht mehr gesehen. Die Upper-Class-People lassen das gegen reichlich Trinkgeld von den Angestellten machen. Da fühlten wir uns doch reichlich veralbert. Die Gästestruktur ist sehr gemischt. Franzosen, Italiener, Spanier, Amerikaner, Kanadier, Russen und Deutsche. Den Hauptanteil in der Woche vor Weihnachten bildeten Franzosen, Italiener und Kanadier. In der zweiten Woche waren es dann hauptsächlich Amerikaner, Kanadier und Russen. Wir hatten in den 14 Tagen einen kompletten Regentag. An manchen Tagen gab es einen kurzen Regenschauer und anschließend wieder Sonne. Wir hatten anscheinend mehr Glück als die Urlauber in Punta Cana. Im allgemeinen haben uns andere Urlauber, die schon häufiger dort waren erzählt, dass sich das Wetter zu dieser Jahreszeit verschlechter hat. Dennoch hatten wir tagsüber zw. 28 und 30 Grad und waren in der zweiten Woche froh, wenn ab und an kleine Wölkchen die beißende Sonne verdeckten. Nachts war es dann meist reichlich feucht und warm, was wir sehr genossen haben. Die Umstellung auf die hohe Luftfeuchtigkeit war kein Problem. Wenn das Hotel ausgebucht ist, ist der Preferred-Bereich definitiv zu klein. Auch der extra Strandbereich ist dem Ansturm nicht gewachsen und man liegt zu eng. Das hat mit Preferred nichts mehr zu tun. Andere Urlauber mit den wir gesprochen haben, darunter auch Kanadier und Amerikaner, waren vom Service ebenfalls mehr als enttäuscht und verärgert und dies in ähnlichen Hotels dieser Hotelgruppe anders gewohnt. Von daher war unser Eindruck wohl doch nicht auf unsere deutschen Erwartungen und Ansprüche zurückzuführen :-) Was ebenfalls noch als negativer Eindruck geblieben ist waren die vielen russischen Urlauber in der zweiten Woche. Geld bis zum Abwinken, dass am ganzen Körper zur Schau getragen wird aber absolut null Anstand. Für diese Sorte von Menschen gibt es sowas nicht. Die dürfen alles und das immer als erste und am lautesten und hinterlassen einen Dreck sondersgleichen. Unser nächstes Hotel wählen wir jedenfalls so aus, dass dieses Klientel nicht zu den Kunden gehört.
Das Zimmer hatte so um die 30qm und war unter dem schrägen Dach. Von daher hatten wir 3 bis 5m Deckenhöhe mit Holzgebälk. Das war genial. Ein Kingsizebett mit 1a Matratze. Wir haben fantastisch geschlafen. Minibar, die jeden Tag gefüllt wurde, eine kleine Kaffeemaschine für die es jeden Tag frischen Kaffee gab. Klimaanlage, Bügelbrett und -eisen. Das Bad war auch groß und mit 2qm Dusche mit Regenschauerduschkopf und normalem Duschkopf. Es gab immer heißes Wasser und alle Abflüsse funktionierten bestens. Zur Ausstattung gehörten Duschgel, Shampoo, Bodylotion, Zahnpasta, Rasiercreme, Sonnencreme, etc. und alles in absoluter Topqualität. Da hätten wir nichts von zuhause mitnehmen müssen.
Es gibt ein Buffet-Restaurant und 7 Themenrestaurants. Diverse Bars, eine Disco und ein Casino. Das Essen war absolut gigantisch und immer bester Qualität. Hygienisch anfällige Speisen wie Fisch und Fleisch wurden grundsätzlich frisch zubereitet auch am Buffet. Das Fleisch war absolute extra Klasse. Der Fisch war nichts besonderes. Aber die dominikanische Republik ist auch kein wirkliches Fischland. Hier dominieren Hühnchen und Schwein. Es gibt zwar ein japanisches Restaurant, welches wir aber nie ausprobiert haben, da die Speisen auf der Karte nicht wirklich etwas mit japanischem Essen zu tun hatten und wir dasselbe auch im Buffet-Restaurant vorfanden. Alle anderen Restaurants haben wir ausprobiert und waren durchwegs begeistert. Hier findet garantiert jeder was ihm schmeckt. Wasser gab es immer ohne Aufforderung. Ansonsten konnte man alles bestellen wonach einem der Sinn stand. An Alkoholika gab es auch richtig gute Sachen namhafter Hersteller. Hier scheuen sie keine Kosten und Mühen. Der Rum ist sowieso eine Klasse für sich. Alles in allem kommt hier jeder auf seine Kosten. Das ist absolut Top.
Im Hotel kommt man mit Englisch sehr gut weiter. Am Besten macht sich jedoch spanisch. Die Putzfrauen sprechen nur spanisch. An den Bars und der Lobby kommt man mit vielen Sprachen weiter. In den Restaurants wird manchmal sogar Deutsch verstanden. Bei der Ankunft im Hotel wurden wir sehr herzlich begrüßt. Das Gepäck wurde sofort von einem Bediensteten in Empfang genommen und zum Preferred Bereich gebracht. In dessen kleiner Lobby hat man seinen eigenen Check-In. Auch dort wurden wir sehr herzlich empfangen und der Check-In ging sehr schnell. Die Koffer wurden den Zimmern zugeordnet und von Angestellten dorthin gebracht. Auf den Zimmern befindet sich ein Kärtchen welche Putzfrau für die Zeit für das Zimmer zuständig ist. Wir hatten Glück und eine super Putzfrau erwischt, die alles TipTop gemacht hat und uns immer wieder mit netten Überraschungen ins Staunen gebracht hat. Unsere Mitreisenden hatten leider nicht den gleichen guten Service. Und das ist in diesem Hotel ein Kritikpunkt. Manche Angestellten sind super freundlich, andere wiederum laufen den gesamten Tag Miesepetrich durch die Gegend und sind nicht wirklich motiviert. Da hilft dann auch kein freundliches Lächeln. Dennoch wirkt es bei den meisten wenn man sich freundlich begrüßt und auch für sie ein Lächeln übrig hat. Wo wir unsere Kritik ansetzen ist die Hotelleitung und die vielen vielen Chefs die dort rumlaufen und mehr Chaos verbreiten als Organisation. Es gibt in jedem Restaurant mindestens so viele Chefs wie die die arbeiten. Somit weiß keiner so wirklich was er tun soll und rennt ziel- und planlos von Tisch zu Tisch und das egal in welchem der Restaurants. Da hilft das ständige "It's a pleasure" auch nicht, denn das stört irgendwann einfach nur noch, denn das müssen die Angestellten immer heruntersagen. Man bekommt beim Empfang eine Anleitung in die Hand gedrückt und auch auf den Zimmern gibt es einen Ordner mit Verhaltensregeln. Dort wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in den Restaurants ordentliche Kleidung zu tragen ist und das Reservieren von Liegen nicht gestattet ist. Weder am Pool des Preferred Bereichs noch am Strand des Preferred Bereichs wird das durchgesetzt. Die Service-Leute und Securities zucken nur mit den Schultern. Kein Wunder. Das ganze Hotel lebt vom Trinkgeld und der Bestechung. Die Urlauber die Geld im Überfluss haben "kaufen" sich teilweise zusätzliche Leistungen die nirgends beschrieben sind und eigentlich entgegen den Hotelregeln lauten. Aber es interessiert niemanden. So werden auch Reklamationen an der Preferred Lobby nur mit einem milden Lächeln entgegengenommen und beim Auschecken bekommt man schon fast einen "Tritt in den Hintern". Von nachhaltigem Kundenservice hat man hier noch nichts gehört und interessiert auch keinen. Ebenso werden überall irgendwelche Angebote angepriesen von Mitarbeiteren die eher Sektenanhängern gleichen, da in einem seltsamen Gewande gekleidet. Man bekommt Preisnächlässe angeboten, muss aber dafür erstmal tief in die Tasche langen. Der größte Knaller ist allerdings, dass in dieser Anlage Anteile an Ferienwohnungen in Amerika vertickt werden und das massiv. Teilweise sind diese Anlagen noch nicht mal gebaut. Das ist absolut indiskutabel. Wie hier auch schon mehrfach beschrieben werden zweimal pro Woche die Einheimischen mit Schmuck und sonstigen Ständen an den Pool gelassen um ihre Waren zu verkaufen. Die Zeit meidet man am Besten, da man ständig aufdringlich belästigt wird. Die bei TUI angepriesenen SPA-Gutscheine in Höhe von 100 USD splitten sich in drei Gutscheine auf (2x 40USD, 1x 20USD). Allerdings kann man nur einen Gutschein pro Anwendung einlösen und die Anwendung muss mindesten 70USD kosten. Das steht noch nicht mal im Kleingedruckten bei TUI. Die Hotelleitung versäumt es Ihren leitenden Angestellten klare Anweisungen und Richtlinien an die Hand zu geben und die leitenden Angestellten haben keine Ahnung von Effektivität und Effizienz. Hier denken wir vielleicht zu deutsch, doch auf der anderen Seite kann man für 2600 Euro/Person auch einen entsprechenden Standard erwarten. Zumal wenn man bedenkt was die Angestellten dort verdienen. Es läuft offensichtlich zu viel über "Trinkgeld" reicher russischer und amerikanischer Urlauber. Das Personal bemüht sich im Rahmen seiner Möglichkeiten und dominikanischen Einstellung und des Entgelds dass sie bekommen. Wir kreiden hier nicht den Service des kleinen Angestellten an, sondern den Service den das Hotel und seine leitenden Angestellten vermitteln. Niemand der Chefs hat hier im Auge, ob sich ein Gast wohl fühlt oder ob man etwas dafür tun muss, damit er wieder kommt. Unser Check-Out war dafür das beste Beispiel.
Das Hotel liegt ca. 55km vom Flughafen Punta Cana entfernt. D.h. je nach Fahrer dauert die Fahrt zwischen 90min und 2 Stunden. Ein super Abenteuer, für welches man aber gute Bandscheiben haben sollte :-) Die Strecke führt durch Higuey, eine größere Stadt, in welcher man einen ersten Eindruck vom Stadtleben bekommt. Das Hotel liegt in der Nähe (10min zu Fuß am Strand) von Bayahibe einem kleinen Fischerort, der sich aber mittlerweile eher auf den Tourismus konzentriert. Das ursprüngliche Leben findet eher in der Ortsmitte, denn am Rande statt. Die Hälfte des Strandes zwischen Hotel und Bayahibe gehört zum Hotel. Richtung Bayahibe findet man dann die ganzen Anbieter an Ausflügen, die sich um die Touristen "schlagen". Zudem legen dort alle Boote der Anbieter für Ausflüge an. Die Touristen werden mit Bussen aus anderen Hotels angekarrt und es wimmelt von fliegenden Händlern die einem Ihre Waren aufschwatzen wollen. Der Eindruck von Drückerkolonnen machte sich breit. Von daher haben wir es bei einem kleinen Ausflug ins Dorf belassen. Da alle Anbieter von Ausflügen das gleiche im Portfolio hatten, haben wir keinen gebucht. Wir wollten nicht mit hunderten anderer Touristen an der gleichen Stelle schnorcheln gehen :-), denn es werden grundsätzlich die gleichen Orte angefahren. Das Hotel liegt in Mitten eines Naturschutzgebietes umgeben von Dschungel. Für Unternehmungslustige also eher eine Katastrophe. Für Ruhesuchende und Strandurlauber bestens geeignet.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Freizeitangebot haben wir nicht genutzt. Die Pools waren durchwegs gut und sehr sauber. Am Preferred Bereich, sowohl Strand als auch Pool, gab es zu wenig Sonnenschirme und es war bei Vollauslegung des Hotels viel zu eng. Das ist katastrophal. Der allgemeine Strand ist relativ klein und total mit Liegen zugepflastert. Rimini läßt grüßen. Das ist halt nach wie vor dem Hurrikan 2008 zu verdanken, der den ganzen Strand weggespült hat und jetzt nach und nach wieder aufgefüllt wurde. Leider hatten wir, wetterbedingt, nur an 4 Tagen klares Wasser zum schnorcheln. Ansonsten war es reichlich trüb und sehr unruhig. Wohl nicht die beste Jahreszeit zum schnorcheln. Dennoch lag die Wassertemperatur bei um die 28°C und es war genial. Man konnte den ganzen Tag im Wasser bleiben :-)
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2011 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Jürgen |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 1 |

