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Katrin (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juni 2010 • 1 Woche • Strand
Vertreibung aus dem Paradies
3,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Es gibt drei Zimmerkategorien, wovon die Garten- und die Wüstenzimmer baulich gleich sind - schon etwas in die Jahre gekommen und die Gartenzimmer, in denen wir untergebracht waren, höchstens mit zwei Sterne-Standard. Die Wüstenzimmer haben einen neueren Innenanstrich und eine modernere Klimaanlage, sonst gibt es keinen Unterschied. Die Klimaanlage in den Gartenzimmern ist extrem laut und praktisch nicht regelbar. Die dritte Kategorie "Superior-Zimmer" ist neu gebaut und die Zimmer liegen etwas abseits des ursprünglichen Komplexes, von außen sehen sie sehr gut aus. Die große Anlage mit den ebenerdigen, versetzt aneinandergebauten Garten- und Wüstenzimmern hat etwas von Campingfeeling, die Zimmer sind einfach und alt, durch die Versetzte Bauweise hört man aber kaum etwas vom Nachbarn, vor das Zimmer passt gerade ein Tisch mit eins/zwei Stühlen, von Terrasse kann man da eher nicht sprechen, man sitzt ziemlich öffentlich im Freien. Warum wir aber das Hotel und den Service so schlecht bewerten, liegt an einem Umstand, der in unserer Aufenthaltswoche leider fast alles überschattete: Wir haben einen aussichtslosen Kampf gegen eine Armada von Kakerlaken kämpfen müssen, die sich in Massen draußen und eben leider auch in den Zimmern befanden. Schon beim ersten Betreten des Zimmers fiel der starke Chemiegeruch auf, vor der zweiten Nacht überließ man uns dann sogar das Ungezieferspray als Waffe gegen die Tiere, mein Mann hatte am nächsten Tag plötzlich keine Stimme mehr und noch wochenlang Probleme mit den Atemwegen, ohne im Geringsten erkältet zu sein. Ein Zusammenhang ist mehr als wahrscheinlich. Das Problemmanagement der Rezeption ist katastrophal, besonders freundlich ist man dort ganz generell nicht, als sich aber an unserem zweiten Abend außer uns noch mehrere Gäste an der Rezeption einfanden, um sich über den Kakerlakenbefall zu beschweren, fühlten wir uns nur noch als störendes Übel. Wir zogen in der dritten Nacht in ein anderes Zimmer und hielten uns praktisch nicht mehr bei Licht dort auf. Wir sind sicher, dass dort das Ungeziefer ebenso verbreitet war, nichts war wirklich dicht, nicht einmal die Fliegengitter, dort gab es riesige Stanzlöcher, durch die jede noch so große Kakerlake ins Zimmer kommen konnte. Unser erstes Zimmer, in dem wir vor unserer Flucht nachts um drei mit dem Ungezieferspray nicht gespart haben, war schon am nächsten Mittag wieder belegt. Meist bleiben die Gäste nur eine oder zwei Nächte, und so lange braucht man, um die Situation zu überschauen - das Hotelmanagement unternimmt nichts gegen die Misstände. Wir haben versucht, die Türen mit Handtüchern abzudichten, kein Fenster mehr geöffnet (obwohl selbst dann genügend Ritzen und Löcher vorhanden waren), die Klimaanlage war nachts auch nicht zu gebrauchen, da sie einem nur kalt ins Gesicht blies, unserem Wunsch, gegen Aufpreis in ein höherwertiges Zimmer zu ziehen, konnte nach erster Zustimmung dann doch nicht entsprochen werden, da alles ausgebucht war - so verbrachten wir die Nächte schlaflos in einer unerträglichen Hitze und waren trotz der wunderbaren Lage und des wunderbaren Meeres froh, nach einer Woche wieder abreisen zu dürfen. Wem Kakerlaken nichts ausmachen, also auch nicht, wenn sie einem vor dem Zimmer über die Füße laufen, wenn sie durch die Ritzen unter der Türe ins Zimmer huschen, wenn bis zu 8 cm große, braune Exemplare nachts in den Vorhängen direkt über dem Kopfende des Bettes rumkrabbeln (und wer weiß, wo noch, die Zimmer bieten unendlich viele Holzverkleidungen und Nischen, in die man nicht hineinsehen kann, an die Restaurantküche will ich gar nicht denken!) - dann ist dieses Hotel empfehlenswert. Wer aber nicht gewillt ist, sich zum doch stolzen Preis von etwa EUR 1000 pro Woche und Doppelzimmer permanent mit Ungeziefer rumzuschlagen, das nicht nur eklig, sondern hygienisch sehr problematisch ist, und/oder sich vergiften zu lassen (ich kann mir nicht vorstellen, dass das Ungezieferspray mit Totenkopf und Poison auf der Packung überhaupt in geschlossenen Räumen verwendet werden darf), der sollte diese Anlage meiden, so schade das ist. Wir werden unbedingt wieder Urlaub am Toten Meer machen, da uns aber die Hotelkomplexe in En Bokek überhaupt nicht gefallen, wir die anderen Kibbutzim nicht kennen und es uns einfach zu riskant ist, wieder eine solche Pleite zu erleben, werden wir auf die andere, die westliche Seite ausweichen müssen. Wir sind ganz sicher nicht empfindlich, wir kennen natürlich das Ungezieferproblem in diesen Breiten und haben schon unzählige Urlaube in Nordafrika verbracht - so etwas ist uns aber in einem klassifizierten Hotel noch nie passiert! Bilder zum besseren Verständnis liegen anbei.


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • Gartenzimmer max. zwei Sterne Standard, wie im Kapitel Hotel allgemein genauer beschrieben.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Sehr abwechslungsreiches Buffet sowohl zum Frühstück, als auch beim Abendessen. Sehr empfehlenswert. Wie schon mehrfach in vorherigen Bewertungen erwähnt, ist es in dem Speisesaal sehr kalt durch die Klimaanlagen, obwohl sich viele Gäste darüber beschweren. Die Temperierung mag aber auch den Grund haben, das Ungeziefer fernzuhalten, darüber sollte man aber besser gar nicht nachdenken...


    Service
  • Schlecht
  • Wie schon ausführlich erwähnt, sind die Mitarbeiter an der Rezeption ganz generell sehr unfreundlich, Beschwerden werden ignoriert, auch die vorwiegend weiblichen Mitarbeiter im Restaurant sind zwar alle sehr nett, aber offensichtlich ohne entsprechende Ausbildung. Dort werden vor allem Freiwillige eingesetzt, die ein paar Wochen oder Monate zwischen Schule/Ausbildung/Militär in einem Kibbutz arbeiten wollen. Alles in allem wirkt das Personal sehr inkompetent, was vor allem an der Rezeption Folgen hat, da entscheidene Informationen nicht weitergegeben werden etc. In anderen Kibbutzim hatten wir keinen solchen Eindruck, da hat man z.B. Informationsblätter beim Einchecken bekommen, auf denen alles Wichtige vermerkt war.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage mitten im botanischen Garten mit Blick auf die Wüste ist traumhaft. Man sollte Halbpension mitbuchen, da man dort nirgends sonst essen kann und die Bar abends wohl keine Snacks mehr anbietet. Entscheidet man sich vor Ort für das Buffet, zahlt man je nach Wechselkurs und Wochentag zwischen EUR 20-25 pro Person, was es auch wert ist, zumal hier, wie überall in Israel, Trinkwasser ohne Begrenzung zur Verfügung steht.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der hoteleigene Pool ist traumhaft. Der regelmäßige Transfer zum ca. 5 km entfernten, ebenso zum Kibbutz gehörenden Spa ist ein toller Service und der Eintritt ist für Hotelgäste ebenso inklusive (außer beim Country-Lodging, über diesen etwas abseits liegenden Komplex können wir nichts sagen). Zwar merkt man dem Spa das Alter von inzwischen fast 30 Jahren an, aber das Tote Meer, das Schwefelwasser und der Schlamm entschädigen absolut. Es werden vom Kibbutz Ausflüge in den Nationalpark nebenan angeboten, wobei der Transfer mit dem Bus inklusive ist und man nur die Eintrittsgebühren zahlen muss, abends gibt es Rundgänge durch den wunderschönen botanischen Garten, die "Führer" sind dabei sehr engagiert, was organisatorische Pannen wettmacht.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Juni 2010
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Katrin
    Alter:41-45
    Bewertungen:2