- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Enagron ist malerisch mitten in den Bergen gelegen. Alle Gebäude sind individell gebaut, dekoriert und sie fügen sich in die Umgebung, als würden sie schon ewig da stehen. Blumen, Kräuter, Feigen... man findet viele tolle Fotomotive und immer etwas zu naschen. Für diese naturbelassene Gegend ist das Hotel sehr aufgeräumt und sauber. Müllbehälter stehen gut versteckt überall bereit. Die Gästestruktur war während unseres Aufenthalts dominiert von Franzosen und Deutschen, im Durchschnitt zwischen 40 und 50 Jahre alt und da Nebensaison war, waren nur ein ein paar Kleinkinder da. Die Gäste wirkten alle sehr entspannt und man sah allen an, dass sie ihren Urlaub hier sehr genießen. (Kostenfreies) WLAN gibt es nur in der Lobby und im Restaurant, aber der Handyempfang war insgesamt sehr gut und besser als in manchen deutschen Großstädten. Der September ist ein guter Reisemonat: es ist sehr sonnig und das Meer ist warm aber es sind nicht mehr so viele Touris unterwegs. Leider ist die Natur verdorrt. Besser sind für einen Urlaub im Enagron bestimmt die Reisemonate April bis Juni. Ein guter Ausflug ohne lange Fahrerei führt auf das Nida-Plateau. Man kann auch gut die Besteigung des höchsten Berges von Kreta machen, da man im Enagron ja fast schon am Startpunkt ist und früh aufbrechen kann. Die Höhlen von Melidoni und Zoniana sind beide NICHT sehenswert, da gibt es sogar in Deutschland spektakulärere Tropfsteinhöhlen.
Unser Appartment hatte ein separates Schlafzimmer, zwei Bäder und zwei Einzelbetten im Wohnzimmer. Die riesige Terasse war toll und wir konnten von ihr die Tiere des Hotels (Esel, Pferde,...) und die Bergwelt beobachten. Es gab einen Fernseher, allerdings gab es nur einen deutschen Sender ZDF, bei dem der Ton nicht übertragen wurde. Also blieb das Gerät aus! Die Möbel waren urig aber nicht verschlissen. Es gab eine winzige Kitchenette, die auch ein paar Utensilien hatte aber so wenig, dass man eigentlich nur Nudeln und Soße machen konnte. Es gab nur einen Wasserkocher, keine Kaffeemaschine. Insgesamt erschien es uns so, als dass Kochen im Appartment nicht wirklich gewünscht sei. Aber naja, im Restaurant hat es fantastisch geschmeckt, warum dann selbst kochen!? ;-) Die Bäder waren ok, aber auch hier fehlte es am Gefühl fürs Detail: Das bereitgestellte Durschbad-Mini-Fläschchen war noch vom Vorgänger, da halbvoll. Es wurde auch nicht erneuert. Manchmal gab es nach dem Handtuchwechsel kein großes Duschtuch, stattdessen viele kleine Handtücher. Ein anderes Mal fehlten die und dafür gab es genug große Duschtücher. An der Duschbrause löste sich die Metallummantelung und so hielt sie nicht mehr in ihrer Aufhängung. Wir haben mit Drah improvisiert und das Ding irgendwie aufgehangen.
Fürs Abendessen würde ich hier 6 Sterne vergeben, fürs Frühstück nur 2 Sterne. Zunächst zum Abendessen: Fantastisch! Eine grandiose Auswahl pfiffiger Gerichte zu fairen Preisen, sehr schmackhaft mit frischen Kräutern und im Ambiente des Restaurants einfach nur zu empfehlen. Nun zum Frühstück: Ein Schock! Wir mögen Ökohotels, Kräuter, Gemüse und brauchen keine Wurst und Nutella zum Frühstück, aber dieses "Buffet" hat uns überhaupt nicht gefallen. Die Auswahl war so begrenzt, dass man es nach einem Tag schon satt hatte. Am Tag nach der Brotback-Aktion war es frisch, aber in den folgenden 6 Tagen kam immer dasselbe Brot auf den Tisch, das nur noch trocken und altbacken war. Zwei Sorten trockenes Brot, keine Brötchen. An Belag gab es Butter aus der Wasserschale, eine Sorte Marmelade (Feige -> lecker!), Feta, Tomaten und Gurke. Kein Käse, kein Frischkäse... von Wurst ganz zu schweigen. Der O-Saft kam aus dem Tetrapack. Zum Tee machen musste man ewig anstehen, obwol nur 6 andere Gäste beim Frühstück waren, weil die Maschine ewig benötigt hat. Und an Obst gab es matschige Weintrauben und Wassermelone. Einmal gab es ein paar Feigen. Dann standen noch ein paar Oliven bereit und süße kretische Mini-Donuts. Ok, ganz lecker, aber nix zum satt werden. Im vergangenen Jahr waren wir im Hotel Katalagari Country auf Kreta und soooo... begeistert vom kreativen, gesunden und schmackhaften Frühstück, das wir uns auf das Frühstück im Enagron sehr gefreut hatten - und mehr als enttäuscht wurden :-( Hinzu kommt, dass die klebrigen Tischdecken vom Vortag nicht getauscht sondern nur umgedreht wurden und bereits 8 Uhr zu Beginn des Frühstücks Ameisen und Wespen in den Speisen krabbelten, die niemand raussortiert hat. Ja, auch wenn das hier Öko ist, kann man gerade bei einem Ökohotel sich mehr Mühe mit dem Frühstück geben. Es geht nämlcih auch anders: Im Katalagari Country gab es selbst gemachte Säfte mit Kräutern und Blättern aus dem Garten und eigenen Zitronen. Die Köchin hat jeden morgen eine kleine warme Überraschung gezaubert und es gab Käse von den eigenen Ziegen und Schafen bzw. denen aus dem Dorf. Wegen dem schlechten Frühstück im Enagron würden wir hierher nicht noch einmal reisen, sondern das Katalagari vorziehen.
Das Personal ist herzlich und sehr zuvorkommend. Man fühlt sich sehr gut aufgehoben und stets beachtet. Ein wenig Deutsch sprechen die Mitarbeiter, aber mit Englisch ist man auf der sicheren Seite. Einen Abend hatten wir kein warmes Wasser (Wolken -> Solaranlage hat nicht genug Energie erzeugt -> kaltes Wasser). Sofort hat die Dame an der Rezeption mittels Gasheizung erwärmtes Wasser zugeschaltet. Und schon 5 Minuten später konnten wir warm duschen. Wir haben allerdings teilweise die Liebe zum Detail vermisst, z.B. ein paar Wiesenblumen auf dem Frühstückstisch etc.
Bis zum nächstgelegenen Strand in Panormos oder Bali benötigt man mindestens 40 Minuten wenn man rast und Kurven schneidet bzw. eine Stunde wenn man vernünftig fährt. Ähnlich weit ist es bis in die Städte Rethymnon und Heraklion. Auch dahin benötigt man mindestens 1 Stunde. Zum Flughafen ist es eine reichliche Stunde. Man benötigt zwingend einen Leihwagen der Kategorie A, da die Straßen sehr eng sind. Oberhalb vom Hotel liegt der kleine Ort Axos mit zwei oder drei Restaurants und einer winzigen Einkaufsmöglichkeit. Abends empfiehlt es sich nicht zu laufen, da es sehr steil bergauf geht und der Weg unbeleuchtet ist. An Nightlife ist hier nicht zu denken. Soll es auch gar nicht, denn die Ruhe der Umgebung ist Entspannung pur. Wer also wirklich abschalten will und KEINE Ausflüge machen will, der ist hier richtig. Wer etwas von Kreta sehen möchte und sich nach dem Meer sehnt, ist hier definitif falsch, denn die ewig lange und kurvenreiche Autofahrerei nervt bereits am ersten Tag.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Wir benötigen kein Animationsteam oder einen Tennisplatz. Wir wollten wandern gehen, im Meer baden und die Natur genießen. Das gelingt hier sehr gut. Der Pool ist ausreichend groß und im September scheint von ca. 8 bis 19 Uhr die Sonne auf den Pool. Das Wasser erschien uns stark chlorig aber es war trotzdem schön darin zu schwimmen. Besonders die Lage des Pools ist grandios und man kann beim schwimmen die Geier an der Felsklippe beobachten. Toll!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im September 2013 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Nadine |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 4 |