Der Name Fahrradpension zeigt schon, dass die Unterkunft auf die Zielgruppe der Fahrradfahrer als potentielle Gäste abzielt. Da wir nur für eine Nacht blieben und zudem früh am Morgen mit dem Zug Passau verlassen wollten, war die unmittelbare Nähe zum Bahnhof ausschlaggebend. Der Preis von 18,00 Euro pro Person (ohne Frühstück) und die Unterstellmöglichkeit in einer Fahrradbox waren ebenfalls angenehm (zumal in ganz Passau kaum eine andere Unterkunft in akzeptablem Preis- Leistungsverhältnis frei war). Zuerst das Positive: wir bekamen das Zimmer problemlos. Und das Wasser in der Etagendusche war warm. Das war aber auch schon alles, was positiv anzusprechen ist. Bereits bei der telefonischen Anfrage teilte man uns mit, dass die Zimmer sehr einfach ausgestattet sind. Dass es aber so schlimm ist, haben wir beim besten Willen nicht erwartet. Tisch und Stühle gab es nicht, nur drei würfelförmige Gebilde, die wohl sowohl Tisch als auch Stuhl sein sollten. Die Betten mussten selbst bezogen werden - mit Bettzeug, das zwar gewaschen, jedoch total zerschlissen war und allenfalls noch als Putzlappen Verwendung finden sollte. Die Betten selbst - naja: selbst in einer JVA oder in einem Flüchtlingsnotaufnahmelager sind die Betten besser. Der Boden knarzte bei jeder noch so kleinen Bewegung im Raum und die Tür ließ sich nur notdürftig abschließen und selbst dann war da immer noch ein Spalt von ca. einem Zentimeter. Ohne Zuhilfenahme des Schlüssels ging die Tür auch immer wieder von selbst auf... Weitere Zimmerausstattung (außer einer behelfsmäßigen, aus wenigen Haken bestehenden "Garderobe") gab es nicht. Wer also auf Fernseher, Minibar und ähnliches steht, der wird sich hier in die Steinzeit zurückversetzt sehen. Die Sauberkeit der Zimmer war ebenfalls als schlecht zu bewerten. Dies schon alleine deshalb, weil sich dicke Spinnweben unter dem Heizkörper tummelten. Dass eine Etagendusche und auch eine Etagentoilette vorhanden war (genauer gesagt: Etagendusche und -Toilette sind im gleichen, winzigen Raum, der nur durch ein Licht mit Zeitschaltuhr beleuchtet wird - also mal flott duschen oder sein Geschäft erledigen...), wurde uns vorab schon mitgeteilt. Aber auf den Zimmern selbst gab es dann auch nicht mal ein einfaches Waschbecken. In dieser Etagendusche gab es keine Haken für Handtücher, dafür aber niedliche Schrauben, die aus den Fliesen ragten und die gleiche Funktion erfüllen sollten. Ach ja - auf den Gängen (in denen selbstverständlich auch nur zeitschaltuhrgesteuerte Lichtintervalle für Beleuchtung sorgen), standen zwei Müllsäcke als Abfalleimer und auch zwei kleine Tische mit einfachen Stühlen - wahrscheinlich sollte das sowas wie eine Art "Lounge" darstellen. Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich um die schlechteste Unterkunft handelt, die wir auf jahrelangen Radtouren kennengelernt haben. Aber vielleicht lässt sich dies ja noch mal irgendwann toppen. Wer auf Abenteuerurlaub steht oder absolut anspruchslos ist, der sollte sich diese Unterkunft wirklich antun. Für alle anderen empfehle ich eine rechtzeitige Buchung in einer anderen Unterkunft.

Zimmer

Schlecht