- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Von unserem letzten Aufenthalt kannten wir die Struktur dieses Familienhotels und reisten so mit der entsprechenden positiven Einstellung an. Obwohl unsere Enkelin bereits beim ersten Besuch kaum die Möglichkeit zum Reiten hatte, schwärmte sie schon lange vorher von den Urlaubstagen in genau diesem Pferdehof. An den strahlenden Gesichtern der zahlreichen Kinder vom Klein- bis „Groß Kind“ ließ sich deren Freude beim Umhertoben, Experimentieren und Auschecken der persönlichen Fähigkeiten ablesen und so wundert es nicht, dass das Hotel zumindest bei dieser Zielgruppe den Erwartungen voll entspricht. Dabei darf einem kleinen „Helden“ in einer solchen Unterkunft meiner Meinung nach auch mal ein Glas überschwappen, wenn er es stolz zum Tisch „wackelt“ oder eilig dorthin jongliert, weil in seinem Kopf schon andere, ganz wichtige, Pläne reifen. Ob man von den Eltern erwarten muss, dass sie bei jedem „Versagen“ den kritischen Zeigefinger erheben, liegt dabei sicher im Auge des Betrachters. Wenn aber Bewerter diese nassen Flecken kritisieren oder gar fordern, dass die Angestellten diese unverzüglich beseitigen sollen, vergessen sie jedoch, dass dies einen erhöhten Personalbedarf zur Folge hätte und sie daher weit tiefer in die Tasche greifen müssten anstatt günstig einige unbeschwerte Tage mit der gesamten Familie zu genießen. Schade, dass sich Eltern noch immer kurz nach sieben Uhr anstellen müssen, um ab 8 Uhr für den Folgetag auf bis zu zwei Listen einen Platz von 20 zu ergattern. Dies gilt im Wechsel sowohl für eine 10-minütige Geländerunde und das zeitgleiche Kinderreiten, als auch für die 40-minütige Burgrunde und die geführte Ponywanderung um und durch den Ort. Ob man sich tatsächlich zweimal eintragen muss, nur weil man in „vorderster Front“ der Warteschlange steht, mutet jedoch sehr fragwürdig an. Da für viele kleine Besucher diese erhofften Erfahrungen mit einem Pony enttäuscht werden, wird dieser Bereich nur mit „eher gut“ bewertet. Einen Aufsteller mit der Aufforderung, eine positive Bewertung bei HolidayCheck gegen eine kleine Belohnung abzugeben, wie im März dieses Jahres hier eingestellt wurde, konnten wir zum Glück nicht entdecken.
Im Gegensatz zum vorherigen Aufenthalt werteten die erfolgten Renovierungsmaßnahmen unsere Apartments 1 und 2 nicht nur wegen des neu verlegten Laminatbodens schon beim Betreten optisch auf. An einem kleinen Tisch boten zwei Stühle Sitzmöglichkeiten zum Spielen und dergleichen an, mithilfe der schwenkbaren Halterung ließ sich der Flachbildfernseher in die gewünschte Position drehen und wer wollte konnte aus einer Vielzahl von Programmen das Passende aussuchen. Zahlreiche Kleiderbügel und mehrere Fächer im Schrank ermöglichten das Verstauen der Wäsche, an mehreren Haken einer Garderobenwand konnten wir Jacken und dergleichen leicht aufhängen. Von der kleinen Einbauküche nutzten wir den Kühlschrank wegen der hohen Temperaturen gern zum Frischhalten von Getränken, die beiden Kochplatten und die Spüle jedoch hätten wir auch dann nicht genutzt, wenn Töpfe, Geschirr oder Besteck vorhanden gewesen wären. Stabile Matratzen ermöglichten im breiten Doppelbett einen erholsamen Schlaf. Im beengten Bad konnte man zwar nicht tanzen, doch funktionierte alles einwandfrei. Den fehlenden Haarföhn vermissten wir nicht, zumal wir im Vorfeld explizit auf diesen Zustand hingewiesen wurden. Die Terrasse nutzten wir gern zum Trocknen nasser Wäsche und freuten uns, dass dichte Büsche den Einblick von außen verwehrten. Es störte uns nicht, dass wir unsere Betten selbst machen und das Zimmer bei Bedarf reinigen mussten, freuten uns aber, dass der Zimmerservice während unseres viertägigen Aufenthalts einmal die Hand- und Badetücher wechselte.
Am Büffet zum Frühstück konnte man seine frisch aufgebackenen Brötchen (normal oder Körner) oder das Brot mit verschiedenen Aufschnitt - oder Käse Sorten belegen oder ein gekochtes Ei köpfen. Leckermäulchen wählten aus drei Marmeladesorten und kleinen Hörnchen, peppten ihren Vitaminhaushalt mit Fruchtsalat auf, Gesundheitsbewusste entschieden sich für Fruchtjoghurt oder verfeinerten ihren Naturjoghurt mit verschiedenen Cerealien. Nach wie vor fehlten hier leider frisches Obst und knackige Gurkenscheiben- oder verlockende Tomatenstückchen. Wenngleich der Kaffee aus der großen Thermoskanne nicht mit dem eines Kaffeehauses vergleichbar war, schmeckte er uns recht gut. In die Liste für den Mittagssnack trugen wir uns am Vorabend nicht ein und verzichteten auch auf den nachmittäglichen Kaffee und die Snacks dazu. Am abendlichen Büffet dürfte jeder aus den Fleisch- und Fischangeboten etwas Passendes gefunden haben, um seinen Reis oder die Kartoffeln aufzuwerten. Mehrere Salatsorten erhöhten nicht nur den gesundheitlichen Wert dieses Essensgangs. Abgerundet wurde es mit Eis oder Obst. Künftig sollte man hier jedoch das Angebot auf die Bedürfnisse von Vegetariern oder Veganen ausdehnen, zumal deren Anteil sukzessive zunimmt. Zwischen 12 und 21 Uhr konnte sich jeder sein Lieblingsgetränk, ob alkoholfrei oder alkoholisch, zapfen, für den früheren oder späteren Durst hatte er sich vermutlich im nahen Edeka Markt nach seinen Wünschen entsprechend eingedeckt. Ansonsten konnte man außerhalb der genannten Zeiträume sein Lieblingsgetränk auch kaufen.
Nach wie vor beantwortete Frau Vogl an der Rezeption geduldig und ausführlich anfallende Fragen rund um die Unterkunft und gab auch nützliche Tipps zu Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in der Umgebung. Wir waren zwar nicht glücklich, dass wir nach dem Einchecken noch länger auf unsere Zimmer warten mussten, verstanden aber, dass gründliche Reinigung einen gewissen Zeitbedarf erfordert. Darauf, dass WLAN nur im Bereich der Rezeption funktioniert, waren wir eingestellt. Die jungen Damen, viele aus dem nahegelegenen Tschechien, die im großen Speiseraum leere Essensbehälter auffüllten und das benutzte Geschirr abräumten, begegneten dem Gast diesmal sehr freundlich und freuten sich sichtlich über das kleine Trinkgeld in ihrer Kasse auf dem Tresen.
Die vier angrenzenden Parkplätze erlauben ein kostenloses Abstellen des Fahrzeugs, was das Schleppen diverser Utensilien erheblich erleichtert und damit schon bei der Anfahrt Stress reduziert. In einem kleinen Edeka Laden um die Ecke konnte man sich für den Fall des Falles mit alltäglichen Kleinigkeiten, Knabbereien oder Süßem für Zwischendurch eindecken. Familien finden hier in näherer und weiterer Umgebung verschiedene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Zum Eingewöhnen eignet sich dabei möglichweise eine kleine, etwa 15-minütige Wanderung zur örtlichen Burgruine, wo Klein und Groß durch Reste der ehemals größten Burganlage Bayerns stapfen und sich an den anschaulichen Tafeln informieren können. Nach etwa 30 Autominuten genießt man bei St. Englmar auf dem bis zu 30 m hohen Waldgipfelweg den Wald von oben und genießt bei schönem Wetter einen tollen Ausblick bis zu den Alpen. Über einen breiten, barrierefreien Pfad bietet sich dem Besucher anschließend auf der 52 m hohen Plattform des Waldturms eine Rundumsicht auf den Bayerischen Wald. Nicht nur Kinder rätseln auf dem 2 km langen Naturerlebnispfad an dessen Fuß bei zahlreichen kniffligen Aufgaben oder lassen sich von unterschiedlichen optischen Phänomenen zum Mitmachen animieren. Weshalb man allerdings für den Eintritt in das, sicherlich interessante, Haus am Kopf zusätzlich noch einmal 2 Euro hinblättern muss, kann man zumindest in Frage stellen. Etwa 30 km entfernt fühlen sich nicht nur kleine Kinder im Bayerwald Tierpark Lohberg wohl. Auf dem 1,5 km langen Rundweg können die Besucher z.B. bei Aquarien, Vogelvolieren, Naturlehrpfaden und einem großen Wolfsgehege viel über die Lebensweise unterschiedlicher Tiere erfahren. Dass die zahlreichen Ziegen im Streichelzoo so manches 50 Cent Stück für Futter aus dem Geldbeutel der Eltern locken, macht diese vermutlich nicht arm. Im etwa 11 Kilometer entfernten Freizeitbad Cham kann bei heißen Temperaturen Jedermann auf weitläufigen Liegewiesen entspannen und sich in verschiedenen Becken abkühlen, auch das stündliche Wellenbad lockt nicht nur Kinder und Jugendliche an. Mutige tauchen vielleicht vom schwimmenden Bade Steg oder über den direkten Einstieg in den angrenzenden Fluss Regen ein. Die Gebühren im nebenan liegenden Parkhaus liegen mit 1 € pro Tag genauso im finanzierbaren Bereich wie der Eintritt selbst.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Juni 2025 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Werner |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 90 |