Fantinello Hotel

Wir haben 5 Nächte im Airone verbracht und können eigentlich den anderen Kommentaren zustimmen. Jedoch haben wir unsere eigenen Erfahrungen gemacht und diese möchte wir den Lesern nicht vorenthalten. Die Hardware des Hotels ist stimmig. Es ist sauber, das Essen war lecker, den Strand erreicht man in wenigen Sekunden. Dort ist es ebenfalls auffallend sauber. Die Liegestühle am Meer sind toll und bequem. Witzig sind die typischen Strandverkäufer. Hier gibt es zum einen no-name-Produkte wie Hosen, Strandtücher etc., aber auch nachgemachte Produkte (Sonnenbrillen, Kleidung, Taschen und Geldbeutel) von Gucci, Channel, Prada etc. zu supergünstigen Preisen. Diese sind jedoch illegal und es kann von einer Minute zur anderen passieren, daß die Verkäufer vor der ankommenden Polizei flüchten und hektisch ihre Sachen packen. Das Meer ist klasse. Man kann gut 60-70 Meter weit hineinlaufen und kann immer noch stehen. Der Strand ist bewacht, verfügt über eine Umkleidekabine pro Hotel (mit Zimmerkarte zu öffnen), ordentliche Duschen und Toiletten. Der Pool wird täglich gereinigt und ist super zum Schwimmen. Auch der Kinderpool ist für die Kleinen bestens geeignet. Nur der Preis von EUR 5.- pro Liege und Tag ist frech und vollkommen überzogen. In Caorle selbst bzw. auf dem Weg zum Stadtkern gibt es nette Kneipen und Bars, typische Souvenir- u. Urlaubsläden aber auch Geschäfte mit schicken Klamotten und sonstigen Dingen. Die Italiener haben wirklich einen guten Geschmack. Die Pizzeria an der Ecke, genauso wie das Schuhgeschäft gegenüber des Hotels und den Zeitungskiosk direkt an der Strandpromenade können wir wärmstens empfehlen. Die Straße zwischen Strand und Hotel ist nicht hörbar. Wir hatten ein Zimmer zum Hof. Bis auf das morgens ein wenig Geräusche vom Personal zu hören sind ist das gesamte Objekt doch sehr ruhig. Essen ! Wir hatten HP. Das reicht eigentlich auch. Das Frühstück ist für italienische Verhältnisse sehr gut. Es gibt sogar Sekt. Beim Kaffee hätte ich mir jedoch richtigen ital. Kaffee gewünscht und keinen Kaffeeautomat mitten auf dem Buffet. Auch etwas mehr Früchte wären nett und von der abgepackten Leberwurst mit dt. Aufschrift waren wir auch nicht ganz so begeistert, wie dem Billig-Konzentrat-Saft aus dem riesigen Spender. Dafür schmecken die Croissants ganz lecker und auch die Wurst und der Käse sind nicht schlecht. Jedoch sollte man sich nicht allzu spät blicken lassen. Die offizielle Zeit für das Frühstück ist zwischen 8-10 Uhr morgens. Ab 9: 15 Uhr gab es keinen Sekt mehr und auch Honig war nicht mehr zu bekommen. Selbst die Kellner können auf Nachfrage nicht helfen. Das Abendessen zwischen 19: 30 und 20: 30 Uhr gleicht ein wenig einer Massenfütterung. Am besten man ist sehr pünktlich da und stellt sich dann gleich am Salatbuffet an. Ansonsten ist die Schlange zu lang. Das Essen ist gut und die Auswahl ist rechhaltig. Nur muß man das Personal ein wenig bremsen. Oft kam es vor, daß wir noch Salat aßen und schon die Vorspeise serviert bekamen. Gleiches passierte kurz darauf später auch beim Haupttgang. Die meisten Kellner sind ganz OK, haben aber nichts zu sagen und laufen sich die Füße wund. Es ist kein wirkliches System erkennbar. Für das die Kellner mittags und abends im weißen Jacket servieren müssen, die Tische mit ordentlicher Tischwäsche eingedeckt sind, fehlt es doch am letzten professionellen Schliff. Manchmal sieht es aus wie gewollt und nicht gekonnt. Wieso wird eigentlich zu 2 Gabeln nur ein Messer eingedeckt? Warum bekommt man keinen Brotteller aber eine Stoffserviette? Wieso gibt es unterschiedliche Gläser auf den Tischen (Rot- und Weißweinglas gemicht etc.) und erhält einen Löffel für Nudeln nur auf Anfrage? Es passen so manche Dinge einfach nicht zusammen. Auch Menagen fehlen auf den Tischen. In jeder billigen Pizzeria stehen Pfeffer- und Salzstreuer auf dem Tisch. Bezahlen kann man nur mit der Zimmerkarte. Der Oberkellner geht durch das Restaurant, steckt die Karte in ein portables Lesegerät und bucht pauschal alles auf die Zimmerrechnung. An der Rezeption kommt man mit Deutsch eigentlich ganz gut weiter. Der Rezeptionist aus Südtirol, der eigentlich mit dem Hotelfach nichts zu tun hat, war ganz hilfsbereit. Manche Fragen konnte er aber auch nicht beantworten und ließ einen stehen. Weitere Rezeptionsmitarbeiter sprechen eher Englisch, können und dürfen aber auch nichts entscheiden etc. Der Check-out war der Beste, den wir je erlebt haben. Nachdem grüßen eigentlich nicht die Stärken der Mitarbeiter und vor allem der Eigentümer ist, umso persönlicher wird es dann beim Bezahlen. Hierzu muß man die Chefin im Büro aufsuchen. Nach gut 5 Minuten Wartezeit in der Hotelhalle, bequemte sie sich uns eine Rechnung auszustellen. Was andere Gäste vor uns hier als familiäres Hotel bezeichnet haben, können wir keinefalls bestätigen. Genauso familienunfreundlich ist die Tatsache, daß die Eigentümer im Restaurant ihren eigenen Tisch an der Türe zur Küche haben. Dort lassen sie sich bedienen (teilweise sogar vom Küchenchef persönlich) und essen hier gut sichtbar für alle Gäste. Nicht toll !!! Beim allwöchentlichen Aperitif (immer Sonntags) sucht sich der Chef die Tische (Gäste) aus, mit denen er kommuniziert. Das macht man nicht. Spricht man mit einem Tisch, so muß man auch für alle anderen ein nettes Wort auf den Lippen haben. Auch wenn die Frage, ob es einem gefallen hat, gänzlich vergessen wird (beim Check-out), umso lieber wird einem das Geld abgenommen. Telefonieren kostet ein Vermögen. Wir raten davon ab. Benutzen Sie lieber das Handy. Für zwei Telefonate innerhalb Italiens (zum Festnetz) zahlten wir EUR 4.- . Eine Angabe zu Preisen fehlen auf dem Zimmer. Abheben auf eigene Gefahr. Darüber hinaus fehlen auch sonstige Infos auf dem Zimmer. Dafür liegt die Preisliste für die Minibar gut sichtbar im Schrank. Bier ist zu teuer. Diese italienische Sorte kostet im Supermarkt gerade mal 1/6. Wasser ist hingegen OK. Das Publikum war sehr gemischt. Überwiegend Italiener, Deutsche und Österreicher. Viele hatten Kinder dabei. Ansonsten war der Rest schon deutlich älter. Auch hier gab es wieder einige komische Typen. Wir haben uns köstlich amüsiert. Selbst eine Familie aus England hatte sich verirrt. Die waren OK. Nur die russischen Gäste, man erkennt sie sofort mit ihrer Ostblockmode aus den 70´er Jahren und dem schlechten Benehmen beim Essen. Hier wird die Gabel in die rechte Hand genommen, die Teller am Buffet vollgeladen, beim Essen wild mit dem Handy telefoniert und mit einem alten Notebook in der Lobby gesurft. Fazit: Das Hotel ist in seiner Hardware ganz OK. Die Nähe zum Strand, das relativ gute Essen sind als positiv zu bewerten. Auch die Sauberkeit im Zimmer ist OK. In den beliebten Ecken und Kanten jedoch ist schon lange kein Lappen mehr hingekommen. Negativ hingegen ist die Software. Aber wenn die Eigentümer schon so eigenartig sind, wie sollen dann erst die Mitarbeiter sein. Ein Lächeln mehr hier und da könnte nicht schaden. Wir werden nicht mehr hinfahren. Es gibt so viele tolle Häuser dort unten, die über die gleiche Ausstattung und Lage verfügen. Allein Schuld an dieser Entscheidung ist nur das Personal. Wir wünschen dennoch allen einen schönen und erholsamen Urlaub.

Beliebte Aktivitäten

• Strand