- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Ein in die Jahre gekommenes 4-Sterne-Haus, in dem sich eigentlich alles so wie 3 Sterne anfühlt. Außer beim Service, der ist 1 Sterne-mäßig.
Haben die besten Zeiten schon hinter sich, muffiger Geruch auf den Fluren.
Fangen wir mit dem Positiven an. In der Lobby steht ein Kaffeeautomat. Der Kaffee ist kostenlos. Aber der Reihe nach. Ich vergebe nicht oft 1 Stern. Genauer gesagt bin ich sowieso niemand, der meint, unablässig Rezensionen schreiben zu müssen. Aber in diesem Fall muss ich es einfach tun. Und zwar aus folgendem Grund: Ich musste in München übernachten und zwar vom 19.-21.05.23, das Himmelfahrts-Wochenende und in München die HIGH END, eine Audio-Messe. Die Stadt platzte aus allen Nähten. Nun kam ich wegen einer Verspätung der Deutschen Bahn erst um 1:50h in der Stadt an. Leider stellte sich heraus, dass hotels.com meine Übernachtungen aus unerfindlichen Gründen storniert hatte und ich mitten in der Nacht ohne Übernachtungsmöglichkeit da stand. In ganz München war zu diesem Zeitpunkt kein freies Hotelzimmer mehr zu bekommen. Nach zwei Stunden hatte ich glücklicherweise doch noch ein Hotel gefunden, das für diesen Zeitraum ein Zimmer anbot, das Feringapark-Hotel in Unterföhring. Als ich dem Nachtportier meine Notlage am Telefon schilderte und ihn fragte, was ich denn für die Übernachtung bezahlen müsste, rechnete ich bereits mit einem typischem „Messe-Preis“. In meinem Fall: 238,-€ pro Übernachtung, also für zwei Übernachtungen 476,- €. Nun ist mir klar, dass Hotels zu gewissen Zeiten -beispielsweise, wenn Messen oder Großveranstaltungen in einer Stadt stattfinden- ihre Preise drastisch erhöhen. Alles soweit üblich, ist eben eine Sache von Angebot und Nachfrage. Für den Endkunden nicht schön, aber alles im Rahmen des Gewohnten. Was sich allerdings am nächsten Morgen änderte. Denn dieser Rahmen wurde am nächsten Vormittag krachend gesprengt. Nachdem ich nach 5 Stunden Schlaf um 10Uhr aufwachte, stellte sich heraus, dass meine Terminierung des Wochenendes über den Haufen geworfen worden war. Die zweite Übernachtung war somit obsolet geworden. Nach meinem Eintreffen beim Hotel um 4:45 Uhr hatte ich den Nachtportier gebeten, gleich alles von meiner Kreditkarte zu belasten und mir noch in der Nacht eine Rechnung auszustellen, da ich solche Dinge gern gleich erledigt haben möchte. Nun war also der Betrag für zwei Übernachtungen abgebucht worden und es hatte sich herausgestellt, dass ich nur eine Übernachtung benötige. „Nicht weiter schlimm“, dachte ich mir, „ich gehe einfach zur Rezeption und bitte freundlich darum, mir die 238,-€ wieder gutzuschreiben.“ Dann hörte ich, als ich in der Lobby stand, dass das leider nicht möglich sei, da ich eine Übernachtung zu Messezeiten nur 42 Tage vorher kostenlos stornieren könne. Zuerst hielt ich das Ganze für einen Beweis der Humorfähigkeit des Rezeptionisten, da ja offensichtlich war, dass ich diese Buchung noch nicht einmal 48 Stunden, sondern 6 Stunden vorher getätigt hatte. Es täte ihm auch aufrichtig leid, aber ihm seien da die Hände gebunden und er selbst auch nur ausführendes Organ, aber so seien nun mal die Vorschriften. Da sie nicht mit Paypal arbeiteten, solle ich meine Kreditkartendaten samt Ablaufdatum hinterlegen, er würde das Ganze seiner Chefin vortragen und die würde dann entscheiden, ob es eine Erstattung gäbe, vielleicht hätte ich ja Glück. Er würde mich auf jeden Fall zurückrufen, egal, wie die Entscheidung ausfiele. Irgendwann im Laufe des Nachmittags am 20.05.23 rief ich an, nachdem der versprochene Anruf ausgeblieben war. Die Dame am anderen Ende der Leitung schien nicht die Chefin zu sein. Als ich fragte, wie denn die Entscheidung in meiner Angelegenheit ausgefallen wäre, beschied sie mir ebenfalls, dass sie da nichts machen könne, ich wäre mir ja der Konditionen bewusst gewesen, unter denen ich das Ganze gebucht hätte. Was bezüglich des Übernachtungspreises in Höhe von insgesamt 476,-€ stimmt, nicht aber im Hinblick auf eventuelle Stornierungskonditionen. In der Nacht war ich ja noch nicht davon ausgegangen, dass ich die zweite Übernachtung würde annullieren müssen, daher war das beim Einchecken an der Rezeption kein Thema. Ich fragte sie, wie sie sich denn dabei fühlen würde, mir für eine Dienstleistung, die das Hotel ja gar nicht erbracht hatte, den vollen Preis für eine Übernachtung von 238,- € abzuverlangen. Und da ich ja noch vor 11 Uhr ausgecheckt hatte, sie als Hotel das Zimmer theoretisch sogar nochmal zum selben Preis verkaufen könnten, ob sie sich dabei nicht selbst ein bisschen schäbig vorkommen würden. Und dann kam mein Lieblings-Argument; Achtung, bequem hinsetzen, Popcorn bereitstellen und genießen: Wenn ich einen Wagen leasen würde, könne ich ja schließlich auch nicht nach der Hälfte der Laufzeit einfach so aus dem Vertrag aussteigen, das sei ja nun schließlich gängige Praxis, dass man sich an Vereinbarungen auch halten müsse. Nun entscheidet selbst. Findet ihr, dass der Beschluss, keine Stornierung der zweiten Übernachtung zuzulassen, nachvollziehbar ist, weil es sich ja schließlich um eine Rate handelt, die als nicht stornierbar ausgeschrieben war? Oder meint ihr, dass diese Entscheidung der Hoteldirektorin des Feringapark-Hotels in München fast an Sittenwidrigkeit grenzt und ein Geschäftsgebahren offenlegt, dass euch als Feringapark-Hotelgast im Zweifel zeigt, wie ernst genommen ihr werdet, wenn ihr auf deren Entgegenkommen angewiesen seid? Sagt ihr, dass der Zweck die Mittel heiligt, damit Hotels nach drei schwierigen Jahren der Pandemie auch wirtschaftlich wieder auf einen grünen Zweig kommen? Oder meint ihr, dass so ein Verhalten jeglichen Anstandes entbehrt und kein gutes Licht auf eine Hotelerie-Führungskraft wirft, die von Begriffen wie Kulanz, Ermessensspielraum und Kundenbindung bestimmt schon mal etwas gehört hat, diese ihr aber mit Verlaub gesagt komplett egal sind? Und somit ihr als Gäste ebenfalls? Ich bin gespannt, wie ihr und wie andere das sehen und beurteilen. Da mich grundsätzlich die Meinung von anderen dazu interessiert, habe ich diesen kleinen Reisebericht nicht nur als Rezension in einschlägigen Bewertungsportalen wie HolidayCheck, TripAdvisor und Google hochgeladen, sondern auch an den Münchner Merkur, den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Bayern und die Tourismusbehörde München geschickt. Wäre doch mal interessant zu hören, was die wohl dazu sagen. Ach ja, der Kaffee aus dem Automaten in der Lobby schmeckt okay.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2023 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Arndt |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 17 |