- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Finca liegt in Alleinlage auf einem ca. 4. 500 Quadratmeter großen eingewachsenem Gartengrundstück. Alte Bäume, Sträucher, unzählige Blumentöpfe und -kübel. Das Haus verfügt über zwei sehr kleine Schlafzimmer und ist eher für Paare oder Familien mit ein oder zwei Kindern geeignet. Bei befreundeten Paaren könnte die räumliche Nähe zu eng bemessen sein, obwohl die Wohnfläche 120 Quadratmeter beträgt. Der Punkt "Weiterempfehlung" hat mich ins Grübeln gebracht. Es ist eine sehr alte Finca mit sehr altem Haus, das wohldurchdacht ausgebaut wurde. Die Möblierung wurde sorgfältig ausgesucht. Und dann schien es irgendwann einen Break gegeben zu haben, vielleicht durch einen Besitzerwechsel. IKEA, lieblose Ergänzungen, Mängel; die Finca dient dem Geld-Verdienen und wird vernachlässigt. Zur Ruhe: ja, ist es dort. Jedoch gibt es eine Frau, die zum Blumen gießen kommt und einen Gärtner. Die Besuche der Bediensteten erfolgen ohne Absprache. Man bleibt keinesfalls ungestört, Senor und Senora tanzen an, wenn man eigentlich nicht damit rechnet. Das gefiel uns nicht. In allen Häusern, die wir bisher gemietet hatten, fanden wir Überreste der Vormieter: ein bisschen Essig, Salz oder Pfeffer, Spülmittel, Klopapier - wer nimmt das schon mit nach Hause? Wir nicht, wir belassen solche Dinge im Mietobjekt. In diesem Haus ist es anders. Es gibt nichts, gar nichts. Jemand scheint alle Dinge wegzuräumen, die die Gäste hinterlassen haben. Also ist nach der Ankunft erst einmal Großeinkauf der Kleinigkeiten angesagt: Spülmittel, Tabs und Salz für die Spülmaschine, Gewürze, Klopapier, und vor allem Streichhölzer für den Gasherd. Wir fanden eine Schachtel vor, deren Inhalt abgebrannt und offensichtlich mehrfach mittels Feuerzeug erneut in Brand gesetzt wurde - Notlösung eben. Wir empfanden dieses Ausräumen als ... armselig. Das sehr schöne Anwesen wirkt vernachlässigt, gepflegt wird der Pool, dafür werden die Topf- und Kübelpflanzen mit zu viel Wasser ersäuft. Spinnweben allüberall, unter den Betten... nun, man fragt sich, ob das Haus vor Neubezug gereinigt wurde. Schade um dieses "Juwel".
Das Haus besteht aus den vorgenannten zwei Schlafzimmern, wovon eines ein 1, 40-Doppelbett hat, dazu ein gemauerter Kleiderschrank mit Schiebetüren, eine Schubladenkommode, darüber ein Spiegel, eine Nachtkonsole, Lampe nur auf einer Seite des Bettes. Im zweiten kleinen Schlafzimmer befinden sich zwei Einzelbetten, ein Regal, eine Nachtkonsole, ein Stuhl. Den Hauptraum betritt man über die großzügige Veranda, die mit bequemen Teakholzmöbeln (großer Tisch, vier Stühle) ausgestattet ist. Im Hauptraum selbst, der ebenso großzügig bemessen ist, befindet sich die mickrige Küchenzeile mit schlechter Beleuchtung (Leuchtstofföhre an der Decke, man arbeitet in seinem eigenen Schatten) mit gemauerten Regalen, die durch Vorhänge verschlossen werden, der Kamin, davor zwei superbequeme Sessel, einem großen Esstisch mit Stühlen, auf denen man es durchaus länger aushalten kann. Dazu einige schöne alte Möbelstücke und - wie in und ums Haus nette Dekorationen. Daran anschließend eine Art Wintergarten, sehr schön möbliert mit zwei Sofas, Couchtisch, einigen alten Möbelstücken - und einem stilbrüchigen kunststofffurniertem Kleiderschrank. Hier steht auch der SAT-Fernseher, dessen Receiver scheinbar von jedem Gast auf seine Bedürfnisse eingestellt wird, ein wenig Fummelei ist angesagt, wenn man seine gewohnten Programme sehen will. Dieser Wintergarten besteht vorwiegend aus Glas, die Tür und die meisten Fenster lassen sich weit öffnen - man sitzt fast im Freien, uns hat das gut gefallen. Zur Küche: es gibt eine Spülmaschine, einen Gasherd mit Backofen, eine pure Mikrowelle, einem großen Kühlschrank mit separatem Gefrierfach. Das Tafelgeschirr kann man vergessen: keine vier gleichen Kaffeetassen, keine Eierbecher, alles sehr dürftig. Teller sind genug vorhanden. Keine Schüsseln, es mangelt an vielem. Katastrophal das Kochgeschirr: zerkratzte, verformte Pfannen, Töpfe in Formaten, bei denen man sich fragt, was man darin kochen könnte, Mini-Schneebesen, vielstrapazierte IKEA-Holzlöffel - eine so miserabel ausgestattete Küche haben wir noch nie gesehen. In einem von außen zugänglichen Nebenraum findet man eine Waschmaschine und einen Besen. Das Bad ist klein, eine Miniwanne mit Duschvorrichtung und Duschvorhang, Waschbecken, Kommode, die Beleuchtung ist in Ordnung.
Nach der Buchung erhielten wir die Anfahrtsbeschreibung zum Treffpunkt, wir sollten nach der Landung anrufen. Wir riefen von der Autobahn aus an, vereinbarten eine feste Uhrzeit und warteten, warteten, warteten 20 lange Minuten, obwohl der Verwalter offensichtlich um die Ecke wohnte. Die Schlüsselübergabe erfolgte wortwörtlich so, keine Erklärungen zur Gasflasche des Herdes, nur die freundliche Aufforderung, uns telefonisch zu melden, wenn wir Fragen hätten. Schon war der Schlüsselbringer entschwunden.
Sehr ruhig gelegen: angrenzend ein unbebautes Grundstück, auf der anderen Seite ein Grundstück ohne Haus, das von den Besitzern nur ab und an besucht wird, um zu gärtnern. Nach Muro ist es etwa 1 km, man erreicht es über eine schmale Straße. Am Ortseingang auf dieser Seite gibt es allerdings nicht viel - eine Tankstelle, eine kleine Bar und einige Handwerksbetriebe. Bis zum Ortszentrum fährt man länger.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Herzstück des Hauses ist der Pool, 10x5 Meter groß, rundherum Rasen, am oberen Ende die steinbelegte Terrasse mit Plastiksitzgruppe, die eher nicht zum Ambiente des Hauses passt. Vier Liegen (ebenfalls Plastik) mit Auflagen gehören dazu. Im Außenbereich befindet sich ein eingemauerter Grill, der scheinbar schon länger nicht genutzt worden ist.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Erika |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 47 |