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Thomas und Lidka (56-60)
Verreist als Paar • März 2024 • 1-3 Tage • SonstigeLicht, Schatten, Dunkelheit: Kann man hin, aber...
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Aus Zeitmangel ging es anlässlich meines Geburtstages dieses Jahr nur für ein verlängertes Wochenende ins Nachbarland. Unsere Wahl fiel auf das Zuiderduin Hotel aufgrund der Lage (Startort für Wanderungen und Ausflüge) und der Ausstattung (Fitnesscenter und einer Bar als Gegenmaßnahmen bei schlechtem Wetter). Wie sich zeigen sollte, gab uns unsere Wahl für dieses Hotel einiges an Erwähnenswertem zurück. Es war Licht, Schatten und leider auch Dunkelheit zu erleben.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Wir hatten Zimmer 217, welches über zwei Etagen ging. Im unteren Teil waren der Schlafbereich, ausgestattet mit einem Doppelbett (zwei getrennte Matratzen), einem Kleiderschrank (inkl. Safe), einem Sideboard mit darüber angebrachtem TV sowie dem Bad. Dieses war wie üblich mit WC, Waschtisch, Badewanne mit Dusche, ausreichend Ablageflächen und Stauraum sowie einem Vergrößerungsspiegel versehen. Einen Fön findet man im Unterscrhank des Waschtischs. Und hier gibt es dann auch die ersten Schattenwürfe: es ist schön, beispielsweise zum detaillorientierten Rasieren einen Vergrößerungsspiegel zu haben, aber der ist nutzlos, wenn man aufgrund einer eher schummerigen Beleuchtung nahezu nichts sehen kann. Wer also kein Smartphon mit ausreichender LED-Leuchte dabei hat, rasiert oder schminkt sich im Blindflug. Zu einem weiteren fliegerischen Erlebnis kann kommen, wer die sehr steile und schmaltrittige Treppe, die nach oben in den Wohnbereich führt, zu schnell wieder herunterläuft. Trittsicherheit ist hier sicher von Vorteil. Oben findet sich übrigens eine Sitzgarnitur mit 2er-Sofa und 2 Sesseln, einem Tisch, einem Sideboard mit Kaffeemaschine (es gibt 4 Pads pro Tag bei einer 2er-Belegung) und einem Wasserkocher (Tees sind ausreichend vorhanden), einem weiteren TV und einem sehr kleinen Kühlschrank, dessen Fassungssvermögen für eine handelsübliche Wasserflasche nicht ausreicht, aber immerhin 4 Dosen Bier etagenweise verstauen lässt. Als weiteren Schattenwurf würden wir das allerdings nicht bezeichnen. Vom oberen Bereich gelangt man dann auch auf eine sehr geräumige Loggia, deren Fläche fast genau nach Süden ausgerichtet ist (Zimmer 217). Im Sommer sicher sehr schick. Für uns für Mitte März eher nicht interessant, weshalb wir auch auf den Zustand der beiden Sitzgelegenheiten aus Korbgeflecht (vom Winde zerfleddert) nicht näher eingehen wollen, dass wird sicher bald saisongerecht hergerichtet, gelle?


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Oha, und hier muss ich in die absolute Finsternis eintauchen, obwohl ich gleich anmerken möchte, dass ich die Mitarbeiter (siehe oben) ausdrücklich von den nun folgenden Dingen ausnehmen möchte. Grund für unsere Unzufriedenheit ist die grottenschlechte Qualität und die absolut unpassene Preisgestaltung für das Abendessen am ersten Tag unseres Aufenthaltes. Ich bestellte Schnitzel mit Champignonsause für 21,50 €, dazu gab es Fritten, für meine bessere Hälfte gab es Salat mit Räucherlachs. Das Schnitzel entpuppte sich als Schweine-Formfleisch in Würzpanade getunkt, welches vorfrittiert wurde und vor dem Servieren kruz noch in der MiWe aufgewärmt wurde, kurz: dieses Schnitzel hat eine Pfanne nie gesehen, aber das erwarte ich bei einem Preis jenseits der 20,- €! Dazu gab es ca. 2 kleine Pilze, in dünne Scheiben geschnitten, in mit Vollmilch verflüssigter Conveniencesause getaucht. Die Salatbeilage entpuppte sich als eine ungenießbare ca. 1,5 Esslöffel große Portion von Weisskraut in Remouladensause aufgeschwemmt, lediglich bei den Fritten gab es nichts zu meckern, wenngleich der Bränungsgrad auf ein deutlich erhöhten Acryamid-Gehalt hindeuten könnte. Ähnlich fiel das fazit zum Räucherlachs aus: Fertigware, Fertigremoulade, beim Salat selbst doppelte Portion Essig, dafür das Öl vergessen. Die Fletcher-Häuser, immerhin eine Kette mit gut 110 Destinationen (Hotels, restaurants, etc.) in Holland, haben sicherlich ihre auf die Größe des Unternehmens abgestimmte Prozesse, Strukturen und zentrale Verantwortungen wie Einkauf und Beschaffung. Aber vielleicht sollte man sich das mal selber gönnen, was man seinen Gästen (die ja wiederkommen sollen, oder?) so vorsetzt. Und nun wieder ab ins Licht: das Frühstück war prima, sieht man von dem Fertig-Rührei aus dem Tetrapak ab, aber das muss man ja nicht essen. Aber der Reihe nach: es gibt 2 große Bohnenkaffee-Vollautomaten, viele Teesorten, verschiedene Säfte, Frischmilch, verschiedene Brot- und Brötchensorten, Croissants, Kuchen, jeweils 4 Sorten Wurst und Käse, und einiges mehr. Das Frühstück fand im großen Saal statt, stabile Tische und Stühle in zwekcmäßiger Ausrichtung, das mit Abstand Beste war auch hier die Serviceleistung. Am Buffet wurde sofort (!) nachgelegt, Betriebsstörungen an den Kaffeemaschinen (Restbehälter oder Auffangbehälter voll) wurden ebenfalls sofort erledigt und von den Gästen eben verlassene Tische wurden sofort wieder für nachkommende Gäste gereinigt und gedeckt und das alles mit einem freundlichen Lächeln! Mega! Und trotz hoher Auslastung war es nicht wirlich laut oder unangenehm. Eher fiel das teils muntere Treiben durch die vielen Gäste nicht wirklich auf, und wir glauben, dass es auch viel ausgemacht hat bzw. daran gelegen hat, wie absolut der Service war. Zufriedene Menschen sehen über vieles hinweg und unzufiedene Menschen sind eben lauter.


    Service
  • Sehr gut
  • Für die Mitarbeiter gibt es zehn Sterne! Der individuelle Service durch das Personal, was Ansprechbarkeit, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Ergebnis angeht, das haben wir stellenweise noch nicht besser erlebt, auch im 5-Sterne-Bereich nicht. Chapeau! Betrachtet man das lediglich Hotel, was Serviceorganisation oder -angebot angeht, wird es aber schnell schattig. Der in der Beschreibung aufgeführte Fitnessbereich war nicht zu finden, die Sauna erst nach vorheriger Anmeldung und 20,- € verfügbar, der Check-in umfasste die Nachfrage nach unseren Wunsch-Frühstückszeiten, verbunden mit dem Hinweis, man sei ja fast ausgebucht, und wenn wir dann noch auf die Reinigung unseres Zimmers verzichten würden, gäbe es eine Gutschein für einen Snack, den wir jederzeit einlösen könnten, nur nicht beim oder nach dem Frühstück bzw. Dinner. Wir haben herzlich gelacht, den Gutschein genommen (aber nicht eingelöst, da gab es irgendwelche frittierten Produkte für) und unser Zimmer während der Zeit selbst in Schuss gehalten. Fritten gegen Putzen, haben wir so auch noch nicht erlebt. Es ist einfach herrlich zu verreisen ;-) In Anbetracht der Tatsache, dass etliche Wollmäuse und Staubfäden die Wände und Böden zierten, auf den Fensterscheiben sich merkwürdige Dreckflächen befanden, gehen wir davon aus, dass die Gutscheinlösung von vielen unserer Vorgänger ebenfalls stark genutzt wurde. Oder gibt es überhaupt keine Grundreinigung, so alle 3 Monate mal? Die Bonbon-Affäre: Darunter möchten wir verstanden wissen, dass es mitten auf dem Gang - auf Höhe eines der Konferenzräume im 1. Stock - ein Bonbon gab (oder immer noch gibt), welches wir seit unserer Ankunft am Freitag mittag bis zu unserer Abreise immer wieder dort haben liegen sehen. Gut, wir hätten es aufheben können, aber manchmal sind wir echt nicht nett. So ganz funktioniert das mit der Reinigung wohl doch nicht, deshalb gibt es doch nur 6 Sterne für den Service.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Anreise ins etwas ausserhalb von Westkapelle gelegene Zuiderduin Hotel gestaltete sich recht problemlos. Von Middelburg gibt es mehrere Streckenalternativen nach Westkappelle. Das Hotel selbst liegt etwas zurück an der eher schmalen Landstraße N288, welche recht küstennah verläuft und somit die dortgelegenen Ziele miteinander verbindet, sprich Ortschaften wie Domburg, Westkappele, Het Kustlicht, Zuitelande, und die Campingplätze, Appartments und Hotels dazwischen. Für Aktivurlauber, die längere Spaziergängen und Wanderungen oder das Radfahren mögen, bietet sich das Zuiterduin als Startort zur Erkundung der Landschaft durchaus an. Das Hotel liegt direkt hinter den Duinen, welche von zahlreichen Rad- und Wanderwegen durchzogen werden und hervorragend ausgeschildert sind. Auch der endlose Strand, lediglich durch die Strandpavillions mit ihren gastronomischen Angeboten unterbrochen, bietet ausreichend Möglichkeiten, sich zu bewegen oder zu verweilen. Ausflugsziele finden sich in der näheren Umgebung genug: Domburg und Vlissingen sind sehenswert, in Zoutelande gibt es ein Bunkermuseum (Saisonbeginn im Mai). Und wer sich nicht übers Netz informieren möchte, Tipps gibt es auch an der Rezeption, wo man dann auch direkt Fahrräder oder einen E-Scooter mieten kann.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Siehe oben. Entertainmentangebite haben wir auch keine wahrgenommen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:1-3 Tage im März 2024
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Thomas und Lidka
    Alter:56-60
    Bewertungen:16