- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Wir waren mit unserem 11-jährigen Sohn vom 4. bis 18. Juni in dem Hotel, das sich jetzt Futura Club Victoria nennt. Gästestruktur und Unterhaltungsprogramm waren sehr unterschiedlich. In der ersten Woche fast ausschließlich deutsche Paare im fortgeschrittenen Alter, kaum Kinder, keine Animation. In der 2. Woche Bettenwechsel: Jetzt zu über 90 Prozent italienische Familien mit überwiegend jüngeren Kindern, Beginn der Animation. Gleich blieben der mittelmäßige Standard des Hotels und die Langeweile in dem Ort Fontane Bianche.
Völlig inakzeptabel ist der lautstarke Stromgenerator direkt vor dem Hotel. Wer zu dieser Seite ein Zimmer bekommt (und bei ausgebuchtem Hotel das Zimmer nicht wechseln kann), wird Tag und Nacht von dem Generator zugedröhnt. Das geht gar nicht in einem Vier-Sterne-Hotel! Wir hatten glücklicherweise ein Zimmer zum Innenhof. Der Stromgenerator ist hier nicht zu hören, allerdings allabendliche Beschallung von der Poolbar bis gegen 23 Uhr – bei geschlossener Balkontür kaum zu hören. Auf den ersten Blick machen die Zimmer einen guten Eindruck: Geräumig, ein großer Raum für das Doppelbett plus eine Nische mit Sofa (fungierte bei uns als Schlafcouch für unseren Sohn), modern eingerichtet inklusive Flachbildschirm, großes Bad. Schnell merkt man jedoch, dass hier ein Innenarchitekt am Werk war, der nichts von seinem Job versteht. Ablagemöglichkeiten sind kaum vorhanden. Der Schrank ist nur rund 1 Meter breit. Überdies lässt sich die gläserne Schrankschiebetür nur zur Hälfte öffnen. Wenn man den linken Teil des Schrankes nutzen will, muss man sich verrenken. Unglaublich, aber wahr! Auf der anderen Schrankseite einige wenige Regalbretter plus ein Regalbrett oberhalb der Kleiderstange, das nur groß gewachsene Gäste nutzen können. Letztlich ist man ratlos, wo man all seine Sachen unterbringen soll. Eine Kommode fehlt ebenso wie eine Abstellmöglichkeit für das Reisegepäck und Stühle. Stattdessen ein großer Tisch mit schmaler Schublade und ein einzelner Hocker. Beides haben wir als Ablagefläche genutzt und ansonsten teilweise aus dem Koffer gelebt. Gemütlich ist das nicht! Auch im Bad kaum Abstellflächen für Kosmetika etc. Sehr schummrige Beleuchtung (nur indirekte Beleuchtung hinter dem großen Wandspiegel). Obwohl wir keine Schwergewichte sind, ist unser Bett mehrmals zusammengebrochen. Ursache: zu wenig Latten im Lattenrost, die zudem nicht richtig fixiert sind. Wurde vom Hausservice provisorisch repariert, hielt aber immer nicht lange. Seltsamer Balkon: Welchen Sinn eine monströse, rund fünf Meter breite Gemeinschaftsterrasse für bis zu zehn Zimmer ohne Stühle, Tische und Sonnenschutz haben soll, wird wohl immer das Geheimnis des Bauherren bleiben. Schmutzig ist die Terrasse zudem (Vogelkacke, Straßenstaub, Zigarettenstummel etc.). Nur italienische Fernsehsender auf dem Zimmer, zudem teilweise schlechter Empfang. Kostenloser Safe vorhanden.
Frühstück sehr eintönig. Grauenvoller Cappuccino aus dem Automaten (an der Poolbar wesentlich besser!). Wir sind beim Frühstück auf die Variante heiße Milch plus zwei Schuss Espresso ausgewichen – das ging dann. Mittagessen und Abendessen waren besser. Leckere Antipasti in großer Auswahl, schmackhafte Pasta-Gerichte (nicht so verkocht wie in vielen anderen Hotelrestaurants), zum Dessert frisches Obst, Pudding und Kuchen. Ansonsten nicht viel Auswahl: Salatbüffet mangelhaft (immer dasselbe), ein Fleischgericht, ein bis zwei Fischgerichte, häufig Muscheln, kein separates Kinderbüffet. Die Speisen sind nicht beschildert, man muss nachfragen, was genau drin ist. Für unseren Geschmack auch zu wenig gewürzt, Salz, Pfeffer, Chili und Kräuter zum Nachwürzen stehen aber bereit. Sehr angenehm fanden wir den zugewiesenen Tisch, den man während des gesamten Hotelaufenthaltes behält. Das erspart einem das tägliche Gedränge um die besten Tische wie in vielen anderen Hotels. Auf Nachfrage (und sofern Platz frei ist) bekommt man vom freundlichen Restaurantchef auch einen Tisch im überdachten Außenbereich. Dieser befindet sich seltsamerweise zwar direkt neben der Rezeption (nur mit Pflanzentrögen abgetrennt), ist aber allemal besser als das Restaurant mit Kantinencharakter. An der Poolbar gute Auswahl an Softdrinks, Bier, Wein und anderen Alkoholika. Leckerer Cappuccino! Was genau im All-Inclusive-Angebot enthalten ist, muss man allerdings nachfragen – es gibt keine Getränkekarte. Sitzmöglichkeiten abends unzureichend, wir mussten häufig auf die Poolliegen ausweichen. Auswahl an der Strandbar dürftig. Viel mehr als Wasser, Bier, einige Softdrinks, Espresso (alles in winzigen Plastikbechern) und abgepackte Kekse bekommt man dort nicht. Dazu befindet sich die Strandbar noch ganz versteckt im hinteren und schmuddeligen Bereich des Kukua Beach Club. Wir waren selten dort und haben wie die meisten anderen Gäste lieber unsere Wasserflaschen bei den Mahlzeiten im Hotelrestaurant aufgefüllt.
Personal an der Rezeption, im Barbereich und im Restaurant fast ausnahmslos sehr freundlich und bemüht. Verständigung allerdings schwierig. Deutschkenntnisse beim Personal kaum vorhanden, Englisch ging etwas besser. Ansonsten wird im Hotel nur Italienisch gesprochen. Nur dürftige Gästeinformation auf dem Zimmer (einseitiges Blatt hauptsächlich mit Infos zu Öffnungszeiten des Restaurants und der Bars). Alle weiteren Infos (Zugang zum Hotelstrand, Auffinden der sehr versteckten Strand-Bar und der Kanus, die man kostenlos ausleihen kann etc.) müssen erst erfragt werden. Auch dass man Strandtücher gegen eine Kaution von 10 Euro pro Stück an der Rezeption bekommt (können dann alle zwei Tage ausgetauscht werden), haben wir nur zufällig erfahren.
Nur wenige Gehminuten zum Strand. Weg dorthin über einen großen, staubigen Parkplatz aber wenig attraktiv. Zugang zum Hotelstrand nicht ausgeschildert. Gäste, die nicht wissen, dass der Zugang über den Kukua Beach Club führt, irren erst mal herum. Strand an sich sehr schön – feinsandig (auch im Wasser), seicht, ideal zum Spielen und Herumtoben, etwas weiter draußen einige Felsen von denen die örtliche Jugend auch herunter springt. Allerdings gab es während unseres Urlaubs Algenansammlungen im Wasser mit zunehmender Tendenz. Das trübt das Strandvergnügen beträchtlich. Zu wenig Strandliegen vorhanden – bei ausgebuchtem Hotel kein Platz für alle Hotelgäste. Unter der Woche kann man auf die Liegen des Kukua Beach Club ausweichen. Am Wochenende wird der Beach Club von Einheimischen stark frequentiert – wer nicht frühzeitig da ist, findet dann keinen Platz am Strand. Direkt unterhalb des Futura Club befindet sich ein weiteres Hotel, das vor allem am Wochenende mit lautstarker Gästeanimation bis spät in die Nacht unangenehm auffiel. Ansonsten hatte der Ort Fontane Bianche vielleicht vor 30 Jahren seine beste Zeit und präsentiert sich heute entsetzlich öde. Schmerzlich vermisst haben wir eine Strandpromenade. Wer sich ein wenig die Füße vertreten will, muss dies entlang der Hauptstraße auf einem schmalen, stellenweise nur einen Meter breiten Gehweg tun. Vorbei geht’s an verlassenen Geschäften, Müllcontainern, einer Pizzeria und einer kleinen Eisdiele. Etwas weiter entfernt noch eine Bar. Viel mehr ist dort nicht los. Es gibt eine nicht allzu häufige Busverbindung ins sehenswerte Syrakus (ca. 30 Fahrminuten entfernt, sehr preiswert). Dort kann man auch in andere Ortschaften umsteigen, was uns aber zu mühsam war. Wir hatten während unseres gesamten Aufenthaltes einen Mietwagen, den wir bereits von Deutschland aus günstig gebucht hatten, und waren froh darüber, dass wir aus Fontane Bianche flüchten konnten, wann immer wir Lust hatten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Positiv: gut ausgestatteter Fitnessraum, schön angelegter Pool (aber auch hier zu wenig Liegen für alle Hotelgäste), kostenloser Kanuverleih am Strand (zu finden direkt neben dem Stand der rot gekleideten Salvataggio unten links am Strand). Wie eingangs geschildert, gibt es erst ab Mitte Juni Animation in dem Hotel (bei uns war das ab 11. Juni). Zuvor beschränkte sich das Unterhaltungsprogramm auf die allabendlichen Gesangskünste des italienischen Alleinunterhalters Valentino an der Poolbar. Nach dem dritten Abend hatten wir uns daran satt gehört. Die Animation ist auch eher dürftig. Das Angebot ist jeden Tag gleich: Wassergymnastik, Boccia, mittags eine alberne Tanzrunde an der Strandbar, etwas Gymnastik am späteren Nachmittag und Beachvolleyball (fällt allerdings am Wochenende aus. Dann beanspruchen die Gäste des Kukua Beach Club die beiden Beachvolleyball-Plätze für sich). Abends gibt’s nach der Kinderdisko lediglich Musikquiz, Karaoke und ähnliches. Eine große Bühne ist im Poolbereich zwar vorhanden, aber zumindest während unseres Aufenthaltes fand dort nichts statt. Kein Vergleich zu anderen Hotels, in denen wir (auch in der Vorsaison!) tolle Tanz- und Musikshows der Animateure gesehen haben. Kinderanimation fand ebenfalls erst ab 11. Juni statt. Tagsüber Mini-Club mit vielen Spielen, abends Kinder-Disko, allerdings beides nur in italienischer Sprache. Unser elfjähriger Sohn war zu alt dafür und hätte sich auch als jüngeres Kind sicher unwohl gefühlt, weil er nichts versteht. Der Kinderspielplatz ist eine Katastrophe. Das ehemalige Multifunktions-Spielfeld wurde dafür mit einem Kunstrasenteppich bezogen. Darauf eine Schaukel und zwei Spielgeräte für Kleinkinder. Das Ganze in der sengenden Sonne ohne jeglichen Schatten. Unser Sohn hat ein Fußballfeld und deutsche Spielkameraden sehr vermisst. Bei den italienischen Kindern fand er keinen Anschluss. Weil er so tapfer durchgehalten hat, haben wir ihn mit einem Ausflug zum Etnaland (einem Freizeitpark südlich des Ätna) belohnt. Die 25 Euro Eintritt pro Person haben sich gelohnt. An einem Montag in der Vorsaison war dort nichts los – wir mussten nirgends anstehen und haben die Fahrgeschäfte (tolle Achterbahn!) so oft genutzt, bis uns ganz schwindelig war. Bei einem Besuch die merkwürdigen Öffnungszeiten beachten: Nur in der Vorsaison tagsüber (Fr-Mo) geöffnet. In der Hauptsaison öffnet der Freizeitpark erst abends. Tagsüber hat dann der benachbarte Aquapark geöffnet (ist in der Vorsaison geschlossen).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Karin |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 5 |