Gästehaus Dengler

Wir haben hier im Rahmen einer Familien-Radtour durch das Altmühltal eine Nacht verbracht. Das Gästehaus ist in so ziemlich allen Punkten absolut nicht mehr erwarteter Standard, sondern ist so veraltet, dass wir am liebsten sofort wieder abgereist wären. Die Besitzerin, die wohl mit Ihrem Haus gealtert ist, empfing uns mit Ihrem Rollator. Die zwei gebuchten Doppelzimmer befanden sich im zweiten OG. Auf der Treppe ist ein Treppenlift eingebaut. In den (durchaus sauberen) Fluren wechseln sich Vitrinen mit Modelleisenbahn-Zügen mit Mobiliar aus den 60ern und 70ern ab (z. B. eine Personenwaage mit orangener Oberfläche, ein Haustelefon im Stil der früheren Telefone mit Wählscheibe, uralte Sessel und Lampen). Sowohl die Zimmer- als auch die Badezimmereinrichtung ist sehr alt. Es liegt der Geruch eines Altenheimes in der Luft. Der Leser sollte das bitte nicht falsch verstehen: Wir haben absolut nichts gegen ältere Menschen. Der Gesamteindruck gab uns aber das Gefühl, eine Nacht in einem Altenheim zu verbringen. Und für 92 Euro erwarten wir einfach etwas anderes wo wir uns wohler fühlen. Wer einmal Lust hat, einen nostalgischen Aufenthalt in einem Altenheim zu verbringen, der kann dies gerne tun - allerdings sollte dann ein angemessener Preis ausgehandelt werden. Wir jedenfalls werden das nächste Mal etwas moderneres suchen, wo wir uns wohler fühlen.

Schwarzer Plastik-Toilettensitz, Bett, Schrank, Tapete und Vorhänge in einem Stil vor 30-40 Jahren sind nicht sehr ansprechend. Selbst die Badarmaturen scheinen aus dieser Zeit zu stammen. Allerdings ist alles sehr sauber geputzt.

Einfache Tafelbrötchen, etwas Körnerbrot, abgepackte Butter und Marmelade sind unseres Erachtens nicht so der Lust- und Launemacher für den Tag. Alles ist sauber abgezählt (sogar die Portion Dosenmilch für den Kaffee). Etwas Schinken und Käse ergänzen das Frühstück. Alles in allem sehr einfach.

Die versprochene Unterbringung der Fahrräder stellte sich als Überlassung eines Schlüssels einer Garage in ca. 150 m Entfernung heraus, was am Abend und nächsten Morgen zusätzliche Wege bedeutete. Am nächsten Morgen drängte die Wirtin mehrfach auf baldige Rückgabe des Schlüssels - obwohl wir ja die Räder erst einmal holen wollten. Einen Parkplatz gibt es nicht, morgens muss die Parkscheibe ins Auto gelegt werden. Sehr unschön auch: Wir hatten das Zimmer telefonisch reserviert und später per Fax bestätigt. Beim Bezahlen meinte die Wirtin, sie hätte sich getäuscht, und der Gesamtpreis wäre 8 Euro mehr. Eine absolute Frechtheit, da wir finden, dass 92 Euro für zwei DZ dieses absolut veralteteten Standards mehr als üppig sind. Natürlich haben wir diesen vermeintlichen Mehrpreis nicht bezahlt.

Das positive: Das Gästehaus befindet sich mitten im Kern des Städtchens. Burg, Gasthöfe und weiteres sind gut zu Fuß erreichbar.

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