Gästehaus Florianshof

Ich habe den Florianshof gewählt, weil er sich in direkter Nähe der S-Bahn-Station zum Flughafen befindet. Der Florianshof besteht aus einem Haupthaus mit sehr geräumigen Hotelzimmern und einem Nebenhaus mit Ferienwohnungen, die offenbar hauptsächlich an Fremdarbeiter langzeitvermietet werden. Grundsätzlich macht das Haupthaus einen sehr soliden Eindruck, der aber bei genauem hinschauen sehr stark getrübt wird. Insbesondere lässt die Freundlichkeit des Personals sehr zu wünschen übrig: - Begrüßungen "Guten Morgen/Tag" werden häufig nicht oder sehr schroff erwidert - Der Check-In ging bei mir nicht ganz reibungslos vonstatten: Vielmehr dauerte es bei meinem ersten Besuch ziemlich lange bis meine Zimmerreservierung endlich gefunden wurde. Sehr ärgerlich und stressig, wenn man gegen 20:00 Uhr in einer eher dünn besiedelten Gegend ein Hotelzimmer gebucht hat. Soetwas muss klappen. - Zwar sind die Zimmer sehr groß und geräumig, aber auch hier tun sich die Untiefen bei unzureichender Sauberkeit und Pflege auf: Die Balkone sind sehr deutlich durch die direkt davor verlaufende Hauptverkehrsstraße verschmutzt. Der Papierkorb war bei mir verschmutzt und nichtmal vollständig geleert. Müllsäcke kennt man nicht. Die Nachttischlampe war defekt. - Das Bad ist hell und groß, aber auch hier die Mängel erst auf den zweiten Blick: Die Duschen erscheinen zwar sauber, aber wurden vom Vorgänger wohl nicht gereinigt, zumindest deutliche Wasser- und Kalkspuren an den Duschwänden. Die Krönung sind die Duschköpfe: sowas verkalktes habe ich bisher in keiner Unterkunft erlebt. - Das Inklusiv-WLAN ist leider nicht auf allen Etagen verfügbar und wird durch die ständig zu wiederholende Passworteingabe zur Qual. Das TV fällt durch teilweise schlechten Empfang und verbrauchte bzw. schmutzige Fernbedienungen auf - Durch die direkt vorm Haus verlaufende Hauptverkehrsstraße wird man recht früh durch Verkehrslärm geweckt. - Die Athmosphäre im Frühstücksraum wird durch das Personal und nicht die Gäste dominiert. Besonders störend fand ich, dass sich das Personal/Familie immer am Haupttisch im Frühstücksraum aufhält. Der Eindruck eines Kollegen war, dass man wohl kontrollieren wolle, wer wieviele Brötchen vom Frühstücksbuffet nimmt. Servicefragen werden so mit den Gästen geklärt, dass durch den kompletten Raum gerufen wird und man den meisten Gästen die Peinlichkeit dabei aus dem Gesicht lesen kann. - Insgesamt ist das Frühstücksbuffet zwar ausgewogen, scheint aber wieder bei genauerem Blick eher lieblos zusammengestellt und der Stil einer Großkantine ist nicht weit entfernt (Nutella und Honig wird nur in Großpackungen gereicht; Rührei wird zu selten nachgefüllt) - Die Krönung finde ich die Sauberkeit im Frühstücksraum: die Bänke und Stühle sind mit Krümeln von den vorherigen Gästen übersäht. Das ist auch kein Wunder, denn der Dreck wird mit bloßen Händen von den Tischdecken gestrichen. - Ekelig fand ich besonders, dass sich in der Tasse meines gedeckten Platzes bereits eine Tablette befand. Offenbar hatte die ein vorheriger Gast dort sein Medikament vergessen. Wenn die Tische schon eingedeckt sind, dann bitte so, dass sie auch erkennbar frisch sind: mit umgedrehten Tassen, wie es in anderen Restaurants praktiziert wird, wäre das nicht passiert. Eine Empfehlung kann ich deshalb keinesfalls aussprechen, weil der Florianshof die von mir erhoffte Gastlichkeit vermissen lässt und die Masse kleiner Mängel überwiegt. Das ist sehr merkwürdig, zumal der Florianshof sehr zentral im Fünfseenlandes gelegen ist, einer Ferienregion, die sich eigentlich durch höchste Gastlichkeit auszeichnen sollte.

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