- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Darf man ein Hotel zum Lieblingshotel in Berlin erklären, das kein eigenes Restaurant hat, das idR keine Kreditkarten akzeptiert und dessen Zimmer keine Minibar haben? Man darf, nein, man muss, wenn man das Honigmond Garden Hotel kennt. Ich war nun bestimmt schon ein halbes Dutzend mal in dem nach außen zur Invalidenstraße hin schlichten Gebäude, das zum Wunderland wird, wenn man eingetreten ist, mit viel Holz, herrlichen Gemälden an den Wänden, bequemen Möbeln aus edlen Materialien, einer Ritterrüstung und jede Menge Charakter. Der Großteil der etwa 20 individuell eingerichteten Zimmer verteilt sich auf die beiden Stockwerke des Haupthauses, während eine Handvoll Zimmer mit direktem Gartenzugang in einer restaurierten Remise untergebracht sind. In einem dieser Zimmer nächtigte ich zuletzt, freute mich (trotz der kühlen Februartemperaturen) an dem wunderschönen Innenhofgarten mit kleinem Bächlein, Holzbänken, Kiesweg und vielen (teilweise exotischen) Pflanzen. Eine echte Oase der Ruhe in der hektischen Metropole.
Mein Zimmer, das Gartenzimmer 3, war in vielerlei Hinsicht wunderbar. Schön eingerichtet, hübsch ausgestattet, mit einem großen, freundlichen und gemütlichen Bad samt schöner Eckdusche und herrlichem "Antik"-Spiegel. Ein bequemes Bett, von dem aus man durch eine Deckenluke direkt in den Nachthimmel blicken kann, rundet das Ganze ab. Dass nur ein kleiner Marmortisch zur Verfügung steht, der einem das Arbeiten mit dem Laptop ein wenig schwer macht und dass der Fernseher, der an die Wand montiert ist, putzig klein ist - geschenkt! Viel wichtiger ist, dass man sich einfach wohl fühlt.
Da es kein Restaurant gibt, kann ich nur das Frühstück bewerten. Dies wird im Erdgeschoss in mehreren verbundenen gemütlichen und edel-rustikal eingerichteten Räumen eingenommen. Den (guten) Kaffee holt man sich aus einem Vollautomaten, was sicherlich Vor- und Nachteile hat. An Speisen wird alles angeboten, was man morgens benötigt, um in Schwung zu kommen, wobei die Auswahl wahrscheinlich etwas größer wäre, wenn man mehr Platz zum Hinstellen hätte.
Ich komme übers Jahr hinweg als Vielreisender reichlich herum, aber eine derart nette, ungezwungene, sympathisch-hilfsbereite Serviceatmosphäre habe ich bislang höchstens noch im Hotel Helvetia in Konstanz und im Favorite Parkhotel in Mainz erlebt. Das durchweg junge Personal (von der Rezeption über die Frühstücksdamen, den Gärtner bis hin zur Zimmerreinigung) ist topmotiviert und macht den Aufenthalt zum Genuss. Unnötig, zu erwähnen, dass die anstelle der Minibars in einer zentralen Ecke angebotenen Getränke zu einem extrem fairen Preis gegen Unterschrift mitgenommen werden können und beim Auschecken dann verrechnet werden. Hier hat man Vertrauen zu den Gästen und bekommt dies (hoffentlich) zurückgezahlt. Dass ich hier keine 6 Sonnen vergebe, liegt nur daran, dass man sich immer noch ein bisschen Speilraum nach oben lassen muss...
Das Honigmond Garden liegt direkt an der viel befahrenen Invalidenstraße nördlich der Friedrichstraße. Zu den Hackeschen Höfen, zur Oranienburger Straße, zur Friedrichstraße, zum Reichstag und zum neuen Hauptbahnhof kann man problemlos zu Fuß gehen. Wer wenig Zeit hat oder ein bisschen faul ist, der kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell überall hin. 100 Meter vom Hotel entfernt befindet sich die S-Bahnhof-Station "Nordbahnhof", von der aus man alle wichtigen Ziele ansteuern kann. Kulinarisch kann man sich im zweiten Honigmond Hotel (das nur 200 Meter vom Garden Hotel entfernt liegt), im Rosmini einige hundert Meter die Invalidenstraße hinunter oder aber in Sarah Wieners "Speisezimmer" verwöhnen lassen, das ebenfalls nur 300 Meter vom Hotel entfernt liegt.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Das ist jetzt ein wenig unfair, denn das Honigmond Garden hat keinen Swimming Pool, keine Sauna, kein Massagestudio, keinen Fitnessraum, noch nicht einmal eine Tischtennisplatte. Für körperliche Bewegung muss der Gast also außerhalb des Hotels sorgen. Aber die geistige Entspannung, das Abschalten, das Herunterkommen, das Eintauchen in eine eigene, idyllische Welt mitten in der Großstadthektik, das gehört im weitesten Sinne auch zur Wellness. Und wer je einmal an einem lauen Abend im Innenhof des Garden-Hotels auf der Holzbank saß, ein gutes Buch in der einen Hand, ein Gläschen Wein in der anderen, und den Vögeln und anderen Tieren lauscht, der wird die 5 Sonnen sicherlich nachvollziehen können.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2008 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Randolf |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 83 |