- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Ein Haus in dem man sagen kann, sich Jung und Alt, Bauarbeiter und Journalist an einem Tisch treffen! Einfach "multi-kulti" & cosmopolitisch in den Zillertaler Bergen! . . . Fragen Sie nach einem guten Essen ruhig nach dem "Spezial Schnaps". Der bewirkt wahre Wunder für Geist und . . . . . . (naja lassen Sie sich überraschen)
Einmal übernachtet und kann nur sagen, es hat mir an nichts gefehlt! TV-Balkon, Sauberkeit und Blick in die Zillertaler Alpen . . . .Was will man mehr?
… Wenn ich ein paar ruhige Minuten habe, versuche ich wirklich nicht zu arbeiten, und schon gar nicht an „Beweihräucherungen“ oder „Kritiken“ herum zu tippen. Was mir jedoch vor bereits 3 Jahren „kulinarisch“ zum ersten Mal wiederfahren ist und unaufhörlich seine Spuren in meinem Leben hinterlässt, möchte ich doch niederschreiben um vielleicht den Einen oder Anderen unter Euch zu inspirieren. Bedingt durch meinen Beruf bin ich nicht nur gezwungen sehr oft in verschiedenen Restaurants zu essen, sondern auch geschmacklich von sehr vielen verschiedenen Köchen verwöhnt und inspiriert zu werden. 15 Jahre in der Event,- und Veranstaltungsbranche zeichnen den Geschmack jedoch dermaßen, dass man eigentlich gar keine rechte Freude mehr hat, kulinarisch verwöhnt zu werden. Mittlerweilen kennt man alles und in jeglicher Variation, dass man es eigentlich schon gar nicht mehr schmecken, geschweige denn genießen kann. Jeder Koch sagt von sich: „Bei mir schmeckt´s anders“ Aber dem ist halt nicht so! . . . . Und plötzlich findet man eine Currywurst wieder sehr lecker. Ob nun verwöhnt von den genialen Küchen und Stilrichtungen der DO&CO, Schubeck´s, Käfer´s, Witzigmann´s, Marc Veyrat´s usw…. kann ich nur ungläubig und aber dennoch voller Bewunderung der zuvor Genannten behaupten, etwas doch sehr Neues gefunden zu haben. Das Wort „gefunden“ ist vielleicht nicht richtig, oder eher sogar falsch an dieser Stelle, denn wie Sie unten lesen werden, habe ich mir das nicht ausgesucht. Dieser Mann sucht „Sie“ aus. Stellen Sie sich vor, Sie machen 15 gleiche Shows an derselben Stelle, jede Woche. Und Sie wissen schon im Voraus, dass man jetzt 15 x die gleiche Geschmacksrichtung auf den Teller bekommt. Voller innerem Missmuts betritt man dann auch noch „einen Gasthof“ denn es ist das einzige Objekt, welches in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsgelände und auch gleichzeitig einziger Kälte,- und Witterungsschutz, ist. So, und nun frage ich Sie, was kann man von einem Gasthof großartig an Kulinarium erwarten? Nun setzen Sie sich an die Bar, welche nur ein paar Stühle hat und ein Mann tritt an Sie heran in einem karierten Hemd, und einer sauberen Schürze und fragt: „Was wollt Ihr?“. Klarerweise antworten wir: Die Speisekarte und dann Essen. Daraufhin grinst er ein wenig und antwortet: „Essen wäre schon möglich, aber Karte gibt’s Keine“. Daraufhin lächelt man selber ein wenig, aber diesem Mann ist wirklich ernst! Er macht bei sowas keinen Spaß! Die wohl kurioseste Frage die er dann stellte, war: „Was mögt Ihr denn gar nicht, oder seid ihr auf was allergisch?“ Ehrlichgesagt habe ich geglaubt, in einem ganz schlechten Film gelandet zu sein. Er hat uns auf meine Fragen hin dann, ganz klar und deutlich geantwortet: Erstens koche ich, auf was ich heute Lust habe und zweitens tritt immer Erstens in Kraft! Wenn man so eine Antwort bekommt, will man eigentlich nur keine Konfrontation, weiß jetzt ganz genau, dass man wie in Tirol üblich, ein Gröstl und vielleicht ein paar müde, grüne Salatblätter bekommt, weil der gute Mann einfach nichts auf Lager hat. Mit Erlaubnis (ja das ist wirklich so!) setzen wir uns dann zu einem Tisch und warten auf das Essen das man uns wohl gleich „vorknallen“ wird. Eine sehr freundliche Frau (Seine Frau! – liebevoll Toni genannt) beginnt uns den Tisch einzudecken und nach Getränken zu fragen. Sie ist sehr höflich, hat eine angenehme Stimme, spendet aber auch nicht „ein Wort“ zu viel, das vielleicht unnötig erscheinen mag. Mit einem doch sehr komischen Bauchgefühl ruft uns der Koch dann noch von einer Stufe über unserem Tisch zu: „Esst Ihr auch Salat dazu?“ Voller Ehrfurcht haben wir „JA“ gesagt und uns eigentlich bestätigt gefühlt, dass wir wohl kriegen was wir fürchten. Nun ging es los…. Erstaunlicherweise kam der Koch mit den 3 Tellern selber an den Tisch. Noch während er abstellte, begann er mit einer Ausführen dessen, was er uns als 1. Gang nun serviert. Als wir hörten was er sagte und vor Allem plötzlich sahen, was auf bzw. in diesen Tellern ist, waren wir erstaunt und schockiert zugleich. Aber angenehm schockiert. Unseren fragenden Gesichtern war nur zu entnehmen: „Wer hat Ihm das in der Kürze geliefert“? Nun war uns auch klar, was er meinte mit: Ich koche worauf ich Lust habe und vor Allem was schmeckt: Ein wunderbarer, knackfrischer gemischter Blattsalat, welcher wirklich jegliche Farbe trug, welcher Salat nur tragen kann. Darunter hatte er frisch angebratene und wie er versicherte selbstgepflückte Waldpilzvariationen aus den „Tuxer Alpen“ in einer leichten, braunen Butter gewendet und mit frisch gehackten Kräutern veredelt. Das Dressing in welchem er all diese Zutaten marinierte, war unglaublich. Fast 4 Wochen bettelten wir um zu erfahren, wie er es zusammensetzt. Ja selbst ich, hatte so etwas noch nie gegessen. Ich konnte mir nie vorstellen, dass man sich in einen Salat verlieben könnte. Was aber dann in der Menüfolge kam und noch an vielen Tagen an denen wir dort bis heute essen, folgte, ist an Kreativität und vor Allem Koch-künstlerischer Unlogik wohl kaum zu übertreffen. Ich denke es ist einfach lustig hier ein paar außerordentliche Genüsse aufzuzählen welche einfach unerklärlich gut schmeckten: Einmal sagte er: „Da viele Leute keine Blutwurst mögen und Ihr wahrscheinlich auch nicht, koche ich Euch heute mal was mit Blutwurst“ (Wahrscheinlich wird er ein wenig sauer sein, wenn ich hier seine Kreationen verrate, aber da muss jetzt auch er durch) Wir bekamen: Hühnerconsommé mit rohen, kalten Gurkenstiften einem sehr guten Schuss Sherry und darin eingelegt, eine kleine speziell angefertigte, angebratene Miniblutwurst. Sie können sich kaum vorstellen, wie diese Suppe auf den ersten Blick aussah! verschiedene Farben, Impression und Unlogik. Zudem waren wir uns sicher, dass das einfach NICHT schmecken kann. Was aber beim ersten Löffel den wir in den Mund nahmen passierte, war wirklich diese so oft beschriebene, aber leider bis dahin noch nie erlebte „Geschmacksexplosion“. Ein anderes Mal bekamen wir: Einen von Ihm so umschwärmten Milchkalbsbraten. Alleine wenn er über die Produkte die er verwendet philosophiert, hört man Ihm zu wie einem Laudator. Diesen Milchkalbsbraten hat er in viel Liebe und ewiger Zeit nach immenser Einlegearbeit, über eine irrsinnige Zeit hinweg gegart. Diese Tranchen des Bratens, servierte er uns mit einer heißen Kartoffel, welche mit einer eiskalten Sauerrahmsauce überzogen war. Die Tranchen selbst, waren von einem Hauch einer dunklen, reichen Bratenglasur überzogen. Auf den ersten Blick kann auch das wieder nicht passen, doch man wird erneut eines Besseren belehrt! Wenn er Hirsch zubereitet, oder lassen Sie mich erneut festhalten: „Wenn er Lust hat, Hirsch zu kochen“, dann ist dieses ein pures Gedicht auf den Poren unserer Zungen. Niemand vermag Wildfleisch so zart und saftig zu garen, ohne es auch nur einen Hauch rosa zu lassen, wie er. Seine Wildsauce ist durchzogen von Geschmäckern der Berge, der Wälder und der Wiesen. Wie auch immer er diese Geschmäcker, welche von süßlichen Honig,- und Preiselbeernoten begleitet werden, hinkriegt, sie müssen es probieren um es zu glauben. Über die Zubereitung kann man mit Ihm nicht viel diskutieren, denn in die Karten lässt er sich nicht blicken. Jedoch kann er stundenlang über das richtige Einkaufen von Produkten, deren Auffinden in der Natur und deren Kombination erzählen. Er kocht zu 95% ausschließlich mit Produktion aus der Region und verfeinert diese wiederrum, mit Kreativität und teilweise verloren und vergessen geglaubten Kräutern. Er kauft jeden Tag morgens frisch ein. Wenn er nichts mehr hat, dann hat er nichts mehr. Wenn Sie an dem Tag Fisch essen wollen, an dem er morgens Lust auf Fleisch hatte: PECH GEHABT! Aber das Pech ist nur von kurzer Dauer, denn was er Ihnen aus den Zutaten welche er gekauft hat zubereitet, wird Sie faszinieren. An einem Abend philosophierten wir über die Zubereitung von Fisch. Wir tauschten Meinungen aus und ließen den Abend ausklingen. Als ich das nächste Mal kam, bekam ich ohne, dass er es auch nur einmal an diesem Abend erwähnt hatte „ZANDER auf SEINE ART“ wie er es nannte! Hauchzart in einer Zitronenzimt Butter (ohh Mann ich darf gar nicht daran denken da werde ich hungrig) – (ach und eigentlich würde ich Zimt nie essen, doch er hat mich eines Besseren belehrt.) Wie viel ich eigentlich noch niederschreiben möchte sei dahingestellt, doch möchte ich von einem Ereignis noch ganz besonders berichten. Eine Großfamilie aus Dubai kam mich besuchen und wir planten diesen Aufenthalt von langer Hand. Nur eines haben wir vergessen: Bei der Landung am Flughafen (7 Personen) fragte mich der Vater: „Mein Freund, wo können wir HALAL essen“ Und schon blieb mir das Herz stehen. Wo bekomme ich ausgezeichnete Küche für die ich garantieren kann, welche aber Halal-Produkte verarbeiten? Ich habe mit 2 Sterne,- bzw. Haubenrestaurants telefoniert und überall die Auskunft bekommen: Machen wir nicht, oder wir können den Richtlinien nicht folgen. Wenn ich dort schon diese Auskunft bekomme, mit welchem Grund sollte ich dann den verrückten Koch in seinem Gasthof in Lanersbach anrufen? Naja zum Spaß halt, wollte ich Ihn fragen, damit auch er an seine Grenzen stößt. …. Aber mit welcher Ernsthaftigkeit er meinen Anruf entgegennahm, seinem Fachwissen über die Küche und der Religion selbiger Menschen berichtete, erstaunte mich. Er meinte salopp: Nur weil wir katholisch sind, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht für Moslemische Gäste, vernünftig kochen können. Meinem arabischen Freund musste ich erst das Restaurant zeigen, denn das ist dort so üblich, wenn diese im Ausland essen. Er war sofort von der Offenherzigkeit begeistert und vor Allem fasziniert, von dem Mann der in Hemd und Schürze vor ihm stand. Was Ihn und im spezielle seine Frau, welche Islamismus studiert hatte, irritierte, war erneut die Antwort: „Keine Karte, ich koch schon was…“ Und echte gläubige Moslems bekommen bei sowas richtig Angst! Er hat diese Familie fast täglich mit einer neuen Variation an Gerichten bekocht, sodass diese noch heute davon sprechen. Diese Menschen verbinden Österreich, in all Ihren Erzählungen, nicht nur mit der Schönheit unserer Bergwelt, den Eindrücken in den glitzernden Swarovsky-Kristallwelten, sondern vielmehr mit dem „crazy austrian chef“ Fast in jeder Erzählung kommt Hermann Muigg, wie der Name des doch sehr extravaganten Gastronomen ist, vor. So nun kann ich Ihnen nur eines empfehlen: Gehen Sie hin, überzeugen Sie sich selbst und lassen Sie sich auf keinen Fall dieses Erlebnis entgehen. Er freut sich über jeden, der mit Ihm zusammen ein gelungenes kleines Fest oder eine Gesellschaft planen möchte, oder zum Essen vorbeikommt und damit klar kommt, dass es keine Karte gibt. Selbst wenn Sie mit Ihm einen Geburtstag, eine kleine Hochzeit oder ein Jubiläum im Voraus planen und mit Ihren Vorstellungen kommen, wird er Ihnen mit seiner Art des Rates zur Seite stehen, und Ihnen ganz gewiss, das Eine oder Andere ausreden und das was Ihm vorschwebt, empfehlen. Glauben Sie aber nicht, ihm mit blöden Antworten oder Argumentationen kommen zu müssen. Er ist kein klassischer Gastronom, denn wie er selber sagt: Meine wenigen Tische sind für meine Pensions,- bzw. Hausgäste. Er wird Ihnen sehr viel schneller den Ausgang aus dem Restaurant zeigen, als Sie den Eingang fanden! Er macht keinen Kniefall vor einem Gast. Im Gegenteil er tritt Ihnen voller Respekt, aber wie er selber immer sagt: „Als gleichberechtigter, vollwertiger Mensch“ gegenüber. Übrigens noch ein kleiner Geheimtipp: Wenn Sie die Rechnung sehen, fallen Sie erst Recht vom Glauben ab! Denn wenn auch die Küche nicht, wie diese eines einfachen Gasthofes ist, seine Preise sind es auf alle Fälle! Man fühlt sich schuldig wenn man nur das bezahlt, was auf der Rechnung steht. Er ist eben Koch aus Passion! Ich danke Hermann Muigg und seiner Frau Toni, für jedes Gramm Genuss und vor Allem jede Sekunde Zeit, die ich in der gemütlichen Gaststube verbrachte und noch verbringen werde. Auch danke ich Beiden für die stets sorgsame und rührende Bewirtung unseres Teams. Es ist einfach schön sagen zu können, „Wir freuen uns auf unsere Arbeit am Montag“, - denn da sind wir immer zu Gast im Gasthof „ALTE STUBE“ in Lanersbach.
Der Service der von der Chefin "Toni" persönlich dem Gast zu Teile wird, ist unumstritten "sorgsam" und professionell. Man bekommt den Wunsch in "windeseile" von den Augen abgelesen. Toni ist aber gleich wie Ihr Mann nicht nur in ihrem eigentlichen Fachgebiet ein Genie, sondern erklärt mühelos im Vorbeigehen sämtliche Wanderrouten und Empfehlungen für den nächsten Tag. Schon bewundernswert mit welcher Ruhe und Gelassenheit sie dieses umsetzt. Hier fühlt man, dass es nicht nur ein Job sonder eine Passion ist.
Direkt am Übungshang Hinteranger gelegen wo die wöchentliche Skishow des Tourismusverbandes vom Balkon aus, wie aus Logen beobachtet werden kann. Der Gasthof liegt nicht im üblichen Gewühl der "Wintersportorte". Er liegt 150m oberhalb von Lanersbach. Ohne Auto ist man in 2 Gehminuten im "Apres Ski" Wahnsinn. Wenn man es ruhig haben will, in 2 Minuten wieder in der Idylle!
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Januar 2011 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Armin |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |