Gasthof Der Millipp

Das Hotel hat eine zentrale Lage in dem netten Örtchen, ein uriges Restaurant mit gutem Essen, zwei sehr nette Biergärten und ein sehr reichhaltiges Frühstück. Eigentlich traumhaft. Ich habe nur leider noch niemals solch einen katastrophalen Service erlebt wie in diesem Hotel.

Das Zimmer ansich war ok. Recht groß und ganz gemütlich. Wir hatten eines mit Balkon gebucht. Es handelte sich um eine große Gemeinschaftsterrasse für 3 oder 4 Zimmer. Dieses war in Ordnung, hat uns nicht gestört. Das Bad war zweckmäßig. Wir haben direkt über dem Eingang, also über einem der beiden Biergärten gewohnt. Da es recht warm war und es keine Klimaanlage im Zimmer gibt, mussten wir die Fenster offen lassen. Es war natürlich sehr laut von unten und von der Strasse in der Nacht. Also möglichst kein Zimmer zur Strasse buchen. Ein weiterer Kritikpunkt waren die viel zu warmen Decken für den Sommer. Wir haben die Betten abgezogen und nur unter dem Laken geschlafen. Für Herbst oder Winter sind die Decken völlig in Ordnung, aber im Sommer wären Sommerdecken schon nett.

Das Abendessen im Restaurant war lecker. Beim Frühstück gab eine sehr reichhaltige Auswahl.

Ich habe noch nie einen so miserablen Service erlebt. Wir saßen erst im Wintergarten, dann fing es an zu regnen und wir zogen nach innen um. Damit begann die Katastrophe. Der Mitarbeiter von draussen war der Meinung, dass jetzt die Mitarbeiterin von innen zuständig sei. Diese widerum sah es ganz anders und meinte, wir müssten auf den Kollegen warten, der uns schon draussen bedient hätte. Wir haben dann 3 x nachgefragt, entsprechend lange dauerte es, bis wir etwas bestellen konnten, bis die Dame vom Innendienst sich dann erbarmte. Bezahlen war dann ähnliches Drama. Wir haben 2 x gefragt und jedes Mal kam " ich komme gleich" und sie kam natürlich nicht. Nachdem uns dann langsam der Kragen geplatzt ist, ist mein Mann dann (3. x ) noch einmal persönlich zu ihr hin und dann durften wir auch mal bezahlen. Aber es kam noch schlimmer. Wir sind dann rüber in die nette Bar. Soweit so gut, wenn denn irgendwer mal der Meinung gewesen wäre, dass man uns auch bedienen sollte. Es liefen der junge und ein älterer Kellner sowie die Bedienung die wir bereits im Restaurantbereich hatten immer wieder an uns vorbei. Zuständig fühlte sich niemand. Nach einiger Zeit haben wir dann den älteren Kellner angehalten, der meinte, dass er nicht zuständig wäre, aber den Kollegen Bescheid sagt. Und es tat sich wieder nichts. Wir wollten gerade gehen und schauen, ob es im Ort vielleicht Lokale gibt, in denen die Kellner auch bedienen, da kam dann die Kellnerin zu uns. Wir fragten nach einer Barkarte. Ja, die hätte man. Sie konnte diese aber leider nicht finden. Wir haben dann Hendricks Tonic bestellt, da ich diese Gin Flasche in der Auswahl sehen konnte und gerne trinke. Damit war die Kellnerin komplett überfordert. Sie holte sich Hilfe von einem Mann, den ich vorher noch nicht im Service gesehen hatte. Man schaffte es dann auch, diesen Gin Tonic zu servieren. Dieser kam allerdings leider in einem schmalen Longdrinkglas mit viel Eis und einer Zitrone, also ingesamt logischerweise wenig Inhalt für jeweils 10 Euro. Den Rest des Tonics gab es nicht dazu. Entweder wurde die kleine Flasche also für unsere beiden Gläser verwendet oder es gab Schweppes aus der 1 l Flasche. Wer Gin Tonic häufiger trinkt, der weiß, dass Hendricks + Tonic mit Gurke serviert wird und natürlich nicht in einem Longdrink-, sondern in einem Gin Glas. Die kleine Flasche Tonic (üblicherweise Thomas Henry oder Fever Tree) kommt dazu, der Kellner gießt auf und die Flasche bleibt beim Gast zum nachschenken. Es handelt sich um eine Hotelbar. Sogar um eine sehr nette. Da wäre ein wenig Ahnung beim Personal schon sehr angebracht. Und natürlich auch, dass man überhaupt bedient wird. Morgens war alles Selbstbedienung. Wir haben zwischendurch mal die Teller auf einen unbesetzten Nachbartisch gestellt, weil keine Servicekraft kam. Später habe ich dann aber mal eine abräumen gesehen.

Das Hotel liegt mitten im historischen Stadtkern dieses netten Ortes.

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