Zum 2-tägigen Landesparteitag in der Stadthalle Kirchheim hatte ich für mich und Parteifreunde meines Kreisverbands ein Hotel gesucht, welches erstens preisgünstig und zweitens in der Nähe der Stadthalle ist, und ich bin mit der Ratstube fündig geworden. Gleich die Begrüßung war sehr freundlich, und dies setzte sich für den weiteren Aufenthalt auch fort. Der Wirt ist kein Gastronomieprofi, aber zum Frühstück setzt er sich schon mal an den Tisch zum Schwätzchen halten, wovon ich viel mehr halte als von einem Profi. Abends sind wir in der Gaststube aufgeschlagen und haben durch unsere schiere Anzahl die Küche ordentlich in Streß gebracht, was der Freundlichkeit der Bedienung aber keinen Abbruch getan hat - hier bedient der Chef persönlich . . . . Und sowieso: das Essen . . . . . Allein schon eine simple Tomatensuppe hält mit einem 5-Sterne-Luxushotel ganz locker mit; dies war sogar eine der besten Tomatensuppen meines Lebens (60J.) Und auch gibt es nicht überall zu dieser späten Stunde noch warmes Essen - wohl aber in der Ratstube! Indes, wo viel Licht ist, ist auch Schatten dabei, der aber dem Umstand geschuldet ist, daß die Ratstube ein Altbau mit problematischem architektonischen Aufbau ist. Dies schlägt sich nieder im Geruch auf dem Flur und im Zimmer, von dem auch schon einer meiner Vorredner gesprochen hatte. Die Situation stellt sich folgendermaßen dar: der Treppenaufgang zu den Zimmern befindet sich genau zwischen der Hintereingangstür, die zum Lüften geöffnet ist, und der Küche, deren Tür ebenfalls geöffnet ist. Durch den "Kamineffekt" zieht der Küchendunst nach oben, da die Küche wohl über kein leistungsfähiges elektrisches Abluftsystem verfügt. Auf dem Weg zu den Zimmern befindet sich auch der von einem Vorredner erwähnte Absatz, über den ich, eingenebelt von diesem Geruch, aufgrund meiner Sehbehinderung auch gleich gestolpert wäre, hätte mich die Empfangsdame beim Raufbegleiten nicht freundlich darauf aufmerksam gemacht. Drinnen war alles wieder gut, außer dem Geruch, der sich auch im Zimmer festgesetzt hat. Allein Bad und Dusche war geräumiger als in manchem Sternehotel in Berlin, und das - absolut geräuschlose! - Bett war bequem und orthopädisch angemessen. Nun zum Frühstück: Dies gibt es ab 08.00 Uhr, und ich war sehr zufrieden. Den Kaffee bekommt man auf den Tisch gestellt, und nicht etwa ein Porzellankännchen für grad' mal 1 1/2 Tassen, sondern eine hochwertige Thermoskanne mit über 4 Tassen Inhalt . . . wem's nicht reicht . . . . :-)) Die Brötchen - auch sonntags - waren wohlschmeckend und knusprig, und das Früchstücksei war auch sehr gut. Die - hausgemachte? - Marmelade war sehr gut, aber natürlich gibt's auch die Abteilung Wurst und Käse. Alles ist zwar außerordentlich klein gehalten und nicht zu vergleichen mit den üppigen Büffets in anderen Hotels, aber absolut ausreichend, um geatärkt in den Tag gehen zukönnen. Lediglich die heutzutage obligatorische Öko-Abteilung glänzt mit Abwesenheit . . . . Zum Schluß - der 15-minütige Fußmarsch zum und vom Tagungsort hält gesund, Auto kann stehenbleiben; und somit hat dieses Hotel für unsere Zwecke die Erwartungen voll erfüllt. Ob die Ratstube weiterhin die preisgünstigste Unterbringung in Kirchheim sein wird, bleibt abzuwarten, denn immerhin, wie mir der Wirt versprach, wird etwas Grundlegendes unternommen werden müssen, um diesen Geruch wegzukriegen. Alles im allem kann und möchte ich die Ratstube gern weiterempfehlen, insbesondere für mehrtägige Tagungen in der Stadthalle. Ich wünsche dem Wirt auf diesem Wege eine gute Hand für alle weiteren Renovierungsmaßnahmen, und dem Personal sage ich auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön.

Zimmer

Sehr gut