Viele Leute buchen ein 3 Sterne-Hotel und erwarten offenbar den puren Luxus. Wenn man erst ein paar Mal Urlaub gemacht hat, weiß man allerdings, dass man dies eigentlich nie erwarten kann. Am Hoteleingang ist bereits zu erkennen, dass es sich um 3 Sterne handelt; dies trifft schließlich auch zu, das La Mirada ist ein sehr sympathisches 3 Sterne-Hotel. Es ist auf Familien mit Kindern zugeschnitten, behindertengerecht ist es ebenfalls, immerhin gibt es Rollstuhlrampen und Aufzüge. Wie das Hotel aufgebaut ist, kann man jedem Reiseprospekt entnehmen, daher gehen wir hier nicht näher darauf ein. Es sei nur gesagt, dass das Hotel ein optisch sehr schöner und sauberer Bau im katalanischen Stil ist. Für kinderlose Reisende kann der Urlaub im La Mirada leicht zu einer nervigen Angelegenheit werden. Gut die Hälfte der Gäste bestand in unserer zweiten Woche aus herumrennenden, schreienden Kindern, die auch nicht immer optimal erzogen waren. Es ist uns auch ein Rätsel, warum Paare mit Babys oder Kleinkindern in den Urlaub fahren, denn mal ehrlich: Davon hat doch niemand etwas. Die schreienden "Wonneproppen" nerven nicht nur die anderen Gäste, sondern auch die Eltern selber finden so doch wohl kaum Erholung. Da sollte man doch lieber noch ein paar Jährchen warten oder die lieben Kleinen bei Oma und Opa abliefern. Die freuen sich doch auch mal, ihre Enkel zu sehen, und die Eltern haben ein paar Tage lang ihre Ruhe, wie die anderen Gäste auch. Dafür kann das Hotel natürlich nichts.
Positiv: Die Raumaufteilung und der Balkon waren sehr gut, von letzterem hatten wir einen schönen Blick in den Garten. Mittelmaß: Die Zimmereinrichtung war schlicht und, wenn man "Urlaubsveteran" ist, erwartungsgemäß. Die Reinigung war in Ordnung. Negativ: Es ist schon klar, dass in fast allen Hotels dieser Klasse die Wände nicht gerade dick sind, aber hier war man wirklich immer "mittendrin im Geschehen". Man hörte wirklich alles, was um einen herum passierte, vor allem, wenn ein Stockwerk über einem ein Stuhl oder Tisch verschoben wurde. Es klang, als geschähe dies direkt neben dem eigenen Bett. Die Sanitäranlagen könnten mal wieder erneuert werden.
Das Hotelrestaurant war optisch recht einfach gehalten, dafür war es sauber und das Geschirr wurde schnell abgeräumt. Die Auswahl der Speisen war teilweise durchwachsen. Einige Sachen haben sehr gut geschmeckt, andere hingegen waren nicht so berauschend. Am vorderen Bereich des Buffets fand man Salate, Dressings, Brot und Ketchup. Dahinter folgte der Abschnitt mit den warmen Speisen. Dort fand man meist ein bis zwei Sorten Fisch und Fleisch, Kartoffeln (hauptsächlich Pommes Frites und Bratkartoffeln), Nudeln und/oder Reis sowie warmes Gemüse. Das Dessert war nicht sonderlich überzeugend. Es gab eine kleine Auswahl an Obst, Mousse in verschiedenen Geschmacksrichtungen (eine pro Mahlzeit), Pudding und stets das gleiche Speiseeis in drei verschiedenen Sorten, welches sich in "Krankenhausplastikbechern" befand, dafür aber zielmlich lecker war. Klingt vielleicht viel, ist es aber nicht wirklich. Nachmittags gab es an der Bar noch Kuchen und Eis, außerdem konnte man sich zu bestimmten Zeiten (die allerdings nicht allzu weit von den normalen Mahlzeiten entfernt waren) Snacks wie Hamburger oder Pommes Frites ordern.
Auch hier gilt das Prinzip: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus. Man muss sich nicht (wie wohl einige hier) wundern, dass wenn man das Personal mürrisch anblökt, dieses einem nicht mit einem strahlenden Lächeln jeden Wunsch von den Augen abliest. Wir hatten mit dem Personal keinerlei Probleme, im Gegenteil. Wir haben sie als freundlich und hilfsbereit in Erinnerung. Natürlich gibt es hier, wie eigentlich überall, hier und da auch Ausnahmen. Nicht jeder Hotelangestellte ist immer durchweg freundlich; aber wer ist das schon? Die Verständigung verlief problemlos, unsere Bitten und Wünsche wurden jedes Mal berücksichtigt. Was wirklich positiv zu bemerken ist: Unsere Abreise war mitten in der Nacht (wir wurden um 5 Uhr morgens abgeholt) und wir dachten bereits, dass wir mit leerem Magen in den Bus steigen müssten. Jedoch hatte das Hotel extra für die wenigen Abreisenden ein kleines Frühstücksbuffet aufgebaut. Dort gab es noch einmal Brötchen mit verschiedenen Belägen, Saft, Milch und Kaffee. Das ist bei den normalen Urlaubshotels längst nicht selbstverständlich und verdient besonderes Lob.
Rein optisch ist Cala d'Or ein sehr schöner Ort, allerdings wirkt er tagsüber etwas verlassen. Wer pure Erholung sucht, ist dort allerdings nicht verkehrt. Abends füllen sich dann aber die nahegelegenen Bars und Geschäftsstraßen, auch kann man dann und wann ein Livekonzert in den Straßen besuchen. Der Ortskern befindet sich etwa 20 Fußminuten vom Hotel entfernt, dort gibt es weitere Restaurants und die Fußgängerzone mit diversen Einkaufsmöglichkeiten. Gleiches gibt es auch in unmittelbarer Nähe des Hotels, nur in "kleinerer" Ausführung. Der Strand ist nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt. Dieser ist zwar nicht sonderlich groß, aber dafür eine sehr schöne und saubere Badebucht. Am Wasser ist nichts auszusetzen, selbst im Tieferen ist es klar und man kann bis zum Boden blicken. Wie bereits dem Katalog zu entnehmen ist, gehört der Strand nicht direkt zum Hotel, daher sind Bar und Liegen nicht inklusive.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Viele Sportmöglichkeiten bot das Hotel nicht an, jedoch stand dies auch so im Katalog, daher sollte man darüber nicht meckern. Man konnte Billiard spielen, jedoch kostete ein Spiel € 1, 50, was nicht besonders günstig ist. Täglich bot die Animation Volleyball und Wassergymnastik an, außerdem konnte man an jedem Montag einen kostenlosen Schnuppertauchkurs mitmachen. Die Poollandschaft war recht hübsch, wenn auch nicht gerade gigantisch. Auf der unteren Terasse befand sich der Hauptpool, eine darüber das Kinderbecken. Liegen waren meist genügend vorhanden, allerdings ohne Auflagen und nicht höhenverstellbar, was das Entspannen am Pool etwas einschränkte. Einige Kritikenschreiber erwarten offenbar in der Abendunterhaltung Auftritte von David Copperfield, eine komplette Musicalaufführung und den reanimierten Elvis, von denen allerdings tatsächlich niemand anwesend war. Dafür gab es einen sympathsichen Zauberer, der schon gut unterhalten konnte, zwei kleine Liveacts, ein Flamencotrio und diverse interaktive Spiele, die uns persönlich viel Spaß gemacht haben. Das Unterhaltungsprogramm ist allerdings eher auf einwöchige Besucher abgestimmt, denn in unserer zweiten Urlaubshälfte wiederholte sich manches aus der ersten Woche. Die Bar war bis 24 Uhr geöffnet, für All Inclusive und 3 Sterne war das Getränkeangebot ziemlich reichhaltig.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Juni 2007 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Eugenia & Dennis |
| Alter: | 19-25 |
| Bewertungen: | 7 |


