Gran Caribe Villa Tortuga

Die Gartenanlage ist wunderschön und liebevoll gepflegt. Die Standardzimmer sind auf den ersten Blick etwas abgewohnt, aber dann doch okay (Matratzen neu, air condition etwas für Bastler). Die Rezeption ist luftig und im italienischen Stil, man kann gemütlich sitzen und lesen. Der Strand ist überhaupt nicht Bacardi-like (!), dafür genug Schirme und Liegen, Wassertemperatur 33°. Alles ist gut fußläufig erreichbar. Im Sommer sind ein Großteil der Gäste Kubaner, die den Aufenthalt als Leistungsprämie bekommen, sowie Revolutionäre aus Lateinamerika und Kanadier. Das Publikum war bisher zu jeder Jahreszeit nett. Wenn möglich, immer die Superiorzimmer buchen (lächerlich billig). Die Standardzimmer sind in unterschiedlichem Zustand, aber für den Preis okay. Alle angebotenen Ausflüge sind überteuert. Man kann ein Taxi nach Matanzas nehmen, sich dann mit dem Reiseführer orientieren; das gleiche gilt für Cardenas. Mit den Taxifahrern vorher den Preis aushandeln (Cardenas 10 CUC, Matanzas 20 CUC). Wenn man angemacht wir, immer daran denken: die Leute haben 14 Dollar im Monat und gehen im Prinzip für ein warmes Essen und die Versicherung arbeiten. Freundlich sagen: "I have everything." - "No necesito nada." Wer dann keine Ruhe gibt, ist professionell oder unverschämt. Oft ergibt sich dann aber auch eine Unterhaltung (bei entsprechenden Sprachkenntnissen), und eine CUC zu bekommen, wird von niemandem als Schande angesehen. Es gibt ein Bootsfahrt mit Glasboden, das lohnt sich ebenfalls.

Wir hatten, wie jedesmal, Superior-Zimmer gebucht, die aber leider alle unbenutzbar waren (wir sind auf Kuba). Erst wollten wir umbuchen, aber die alternativen Hotels hatten zwar bessere Zimmer, doch alles ander passte uns nicht. Im Endeffekt kamen wir auch mit dem Standardzimmer prima zurecht. Kein Lärm, sauber, alles paletti. Als Ausgleich erstritten wir einen Tagesausflug im Wert von 60 CUC pro Person und einen Eintritt im Cabaret Hotel Internacianal mit Essen. Letzters lohnt sich.

Das Essen war dieses Mal das Beste, was wir je im Hotel hatten (vier Wochen vorher muss es noch grausam gewesen sein). Natürlich wird gespart, d. h. unberührte Reste werden wiederverwertet. Wir sind noch am 14. Tag mit Vorfreude ans Büffet gegangen, Gambas, Spanferkel, Kaninchen, ropa vieja, gegrillter Fisch, x-Salate, Eis, Kuchen, Suppen ... Selbst das Frühstuck war für kubanische Verhältnisse reizvoll. Der Café ist allerdings eher Mist - in der Lobbybar 10mal besser

Der Service ist kubanisch. Am eifrigsten sind die Zimmermädchen. Wir geben, wenn überhaupt, Trinkgeld am Ende des Aufenthalts und wurden bisher jedesmal nett aufgenommen. Allerdings erleichtern Spanischkenntnisse bei Problemen die Lösung ungemein. Bei Konflikten mit der Hotelleitung lohnt es sich, auf Englisch den Affen zu markieren - war bei den 4 oder 5 Aufenthalten jedoch nur einmal nötig. Mit Deutsch kommen die meisten gut zurecht, wenn man keine Sonderwünsche hat. Dann ist Englisch aber auch nicht besser.

Die Lage ist optimal: strandnah (man kann barfuss ins Wasser!), fußläufig zu zwei Märkten und zum alten Zentrum, sehr ruhig. In Der Nachtbarschaft mindestens zwei Bodegas mit kubanischer Musik, auch für Einheimische.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Tagsüber war die Animation eigentlich eine Katastrophe, weil ca. die Hälfte, u. a. Gymnastik, ausfiel. Aber da wir sowieso nicht so aktionswütig sind, war das eher für meine Frau schlimm. Abends gab es ein nettes Showprogramm bis 22. 30, danach war tote Hose, was uns eher recht war. Liegen und Schirme satt, kein Belegungsstress, Meerwasser sehr sauber, aber nachSturm evtl. voller Algen bzw. Sand. Strand am Wochenende voller Kubaner, d. h. anschließend relativ vollgemüllt, Reinigung dann zögerlich. Ansonsten Strand natürlich geil, fast 30 km lang...