- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
1873 als Garnihotel eröffnet, zählt das "Duchi d´Aosta" seit langem zu den renommiertesten Herbergen der schönen Hafenstadt Triest. Das Hotel ist klein, überschaubar, fast intim, aus allen Ecken des vierstöckigen Gebäudes strömt der Charme einer Epoche, die es so schon lange nicht mehr gibt. Manchen mag der viele Plüsch, der rote Samt, die schweren Teppiche, die alten Bilder oder der überall präsentierte Nippes zu viel sein, aber das "Duchi d´Aosta" ist eben ein historisches Haus, das an seinem nostalgischen Flair festhält. Die Rezeption und die angrenzenden Salons haben etwas Wohnzimmerhaftes - Oma hätte sich hier sofort heimisch gefühlt -, aber im Lesezimmer befand sich dann doch - Vorsicht: Neuzeit! - ein für Hausgäste frei verfügbarer Computer (Passwort an der Rezeption). Preislich spielt das Hotel als 4-Sterne-Haus in der Oberliga, bei frühzeitiger Buchung kann man jedoch halbwegs attraktive Raten erzielen (in meinem Falle 130 € incl. Frühstück). Kurzfristbucher müssen, je nach Jahreszeit und Zimmerkategorie, mit einem Mehr-oder gar Vielfachen rechnen, womit mir das Preis-/Leistungsverhältnis allerdings nicht mehr stimmig zu sein scheint.
Das Hotel verfügt über knapp 50 Zimmer, diese sind mittels Aufzug oder Treppenhaus (eindrucksvoll die glänzend lackierten Stufen) erreichbar. Mein Einzelzimmer (Nr. 200) fiel recht klein aus, hatte jedoch alles, was für einen kurzen Aufenthalt benötigt wird. Die Einrichtung bestand aus einem breiten Einzelbett mit guter Matratze, Polstersessel, Sekretär, Beistelltisch, Kühlschrank mit Minibar, an der Wand befestigtem größeren Flachbild-TV, einigen Wandbildern, großem Spiegel, verstellbarer Klimaanlage sowie einem zu öffnenden Fenster in Richtung gegenüberliegender Hauswand. Die Garderobe ausreichend groß mit Elsafe und verschiedenen Fächern. Das Bad ebenfalls etwas bescheiden dimensioniert, jedoch blitzsauber, mit Waschtisch und einigen Shampoos/Seife, halbrunder, verglaster Duschkabine, WC, Bidet, Haarföhn, kleinem Kosmetikspiegel, Telefon und neuwertigen Hand- und Badetüchern. Kritikpunkte: Die Hellhörigkeit - Gespräche der Nachbarn konnten mitgehört werden -, sowie diverse Verschleißerscheinungen (Schmutzflecken, abgeschlagene Flächen) an Türen, Wänden und einigem Mobiliar.
Das Hotel verfügt über das stadtbekannte Restaurant "Harry´s", hier wird in sehr gediegener Jugendstilatmosphäre eine gehobene - und nicht billige - Küche geboten. Blickfang sind neben den mit rotem Samt überzogenen Stühlen sicher die beiden türkisfarbenen Deckenlüster. Ich nützte im Hotel lediglich das ab 7.00 Uhr geöffnete Frühstücksbuffet, dieses bot eine für italienische Verhältnisse sehr großzügig sortierte Auswahl an Speisen und Kaffees. Am Warmgerichten standen Rühreier mit Speck zur Verfügung, harte Eier konnte man sich nach Gusto selbst kochen. Italienische Kaffeespezialitäten wurden auf Wunsch an den Tisch gebracht. Besonders schön ist die Stimmung, wenn bereits am frühen Morgen die Sonne scheint und diese den Speisesaal geradezu zum Leuchten bringt - so läßt sich ein Tag in Triest wirklich wunderbar beginnen! Vor dem Restaurant eine sehr schöne - gedeckte - Außenterrasse, der ideale Platz für einen Sprizz oder ein Glas Wein zwischendurch oder vor dem Abendessen.
Die Mitarbeiter, mit denen ich Kontakt hatte, erwiesen sich als höflich und gästeorientiert. An Services wird u. a. ein Wäsche-und Reinigungsdienst angeboten, WIFI ist für Hausgäste kostenlos verfügbar. Auch der Restaurantservice klappte gut, die Servierkräfte erfüllten die Wünsche schnell und zuvorkommend.
Die Lage mitten an der einzigartigen "Piazza Unita d´Italia" ist unschlagbar. Der große Platz ist von markanten klassischen Gebäuden wie etwa dem Rathaus, Regierungsgebäuden oder dem ehemaligen Sitz der Reederei "Lloyd Triestino" umgeben und öffnet sich weit zum Meer und der Küstenstraße hin. Der Bahnhof ist etwa 1km entfernt, länger als 10-15 Minuten braucht man zum Hotel nicht. (Taxi ca. 10 €). Ins lebhafte Geschäftszentrum (z.B. Via Mazzini, Piazza Borsa ...) geht man nur ein paar Schritte, Cafes, Restaurants und schöne italienische Bars sind quasi in Rufweite. Der Aeroporto Triest ist etwa 30km entfernt (Taxi ca. 40 €), ich kam jedoch am Flughafen Venedig an und erreichte Triest nach knapp 3 Stunden (ab Flughafen Marco Polo mit dem Aerobus ( 8 €) zum Bahnhof Mestre, von dort etwa jede Stunde in knapp 2 Stunden weiter nach Trieste Centrale (ca. 13 €).
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Im Keller des Hauses, in manchen Bewertungen auch als "Gruft" bezeichnet, befindet sich ein gut gewärmer Indoorpool mit Sauna, Whirlpool und Ruheraum. Das Ganze ist im römischen Stil gehalten und wird jetzt vielleicht nicht jedem gefallen. Im Schwesterhotel "Riviera & Maximilians", an der Küstenstraße in der Nähe vom Schloß Miramare, wird darüberhinaus ein Spa unterhalten, für das überall im Hotel mittels unübersehbarer Prospekte Werbung gemacht wird.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 547 |