- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das 4-Sterne Grand Hotel Excelsior mit seinen 104 Zimmern punktet vor allem durch die spektakuläre Lage, hoch über Amalfi, mit herrlicher Panoramasicht auf den Ort, die Berge, das Meer und in der Ferne den Golf von Salerno. Die Einrichtung hat den Charme der 60-er Jahre, aber sauber und allgemein in ordentlichem Zustand. In der Lobby steht zur kostenlosen Internetnutzung ein älterer Windows XP Computer, mit verschmutzter Tastatur und durchgesessenem Polsterstuhl zur Verfügung. Flyer, Folder oder Prospekte (z.B. Busfahrplan, Stadtplan, Wandertouren u.ä.) lagen an der Rezeption nicht aus, sondern wurden immer erst auf Nachfrage ausgehändigt. Eine Verständigung war ausschließlich in Englisch möglich. Der Altersdurchschnitt der Gäste betrug ca. 60 Jahre, mehrheitlich aus England und Italien. Eine Unternehmung, die wir allen Natur- und Wanderfreunden empfehlen möchten, die festes Schuhwerk im Gepäck haben, sowie über Trittsicherheit und einen normalen Fitnesslevel verfügen, ist der „Path of de Gods“, einer der schönsten Wanderwege der Welt. Vom Piazza Flavio Gioia in Amalfi (dort vorher Ticket kaufen - im Bus nicht möglich) fährt man mit dem Linienbus ca. 45 Minuten in die Berge nach Agerola. Im Ortsteil Bomerano beginnt in der Nähe der Kirche der ca. 10 km lange, weiß-rot gekennzeichnete „Sentiero degli Dei“ nach Positano. Die Tour in umgekehrter Richtung zu laufen ist nicht zu empfehlen, weil von Positano bis zum eigentlichen Beginn des Wegen mehr als 600 Höhenmeter über Treppen nach oben führen. Außerdem ist es verkehrsgünstiger nach Ende der Tour mit dem Boot von Positano nach Amalfi zurückzufahren. Wir kennen schon viele Wanderwege, aber dieser Höhenweg hat alles, was man sich denken kann. Berge, wie in den Alpen, das azurblaue Meer, mit Blick zur berühmten Insel Capri, eine herrliche Vegetation und Tierwelt, von den Eidechsen am Weg bis zu den Greifvögeln, die über den bizarren Felsen ihre Kreise ziehen.
Wir hatten mit dem Zimmer 406 ein sehr geräumiges Quartier, mit großem Balkon, Tisch, zwei Stühlen und Liegestühlen. Der Flat-TV empfing als deutschsprachige Programme ARD und ZDF. Durch den Fliesenboden (vermutlich in allen Räumen) hörte man permanent die dumpfen Schritte der über uns wohnenden Gäste. Generell war das Zimmer sehr hellhörig. Man konnte die Gespräche unserer englischen Nachbarn verstehen und Nachts waren die Schnarchgeräusche aus diesen Zimmern allgegenwärtig. Zu bemängeln war trotz der Zimmergröße, dass die Kleiderschranktür, an der ein großer Innenspiegel befestigt war, bei nicht geschlossener Zimmertür mit dieser kollidierte. Wollte man vom Flur ins Zimmer, war vor dem Türöffnen erst Rücksprache mit dem Partner nötig, falls dieser vor'm Spiegel stand, bzw. musste man immer daran denken, die ins Zimmer öffnende Tür sehr vorsichtig zu bewegen. Aufgrund der Lack- und Holzschäden an beiden Türen ist anzunehmen, dass der Spiegel schon öfter erneuert werden musste.
Im Hotel gab es ein Restaurant für`s Frühstücksbuffet und eins für`s Abendessen, als 3-Gänge Menü mit drei Wahlmöglichkeiten. Das Frühstück entsprach nicht dem, was wir bei einem 4-Sterne Haus in Italien bisher gewohnt waren. Täglich zwei sich wiederholende Wurstsorten, eine Schnittkäsesorte und nach zwei Tagen (vermutlich aufgrund von Nachfragen) eine Sorte Schmelzkäse. Als Frischobst außer Äpfel und Apfelsinen noch einige schorfige Birnen. Je eine Sorte Joghurt (Süß und Natur). Das Kuchen-, Törtchen-, Croissants- und Muffinangebot war dafür umso üppiger, wiederholte sich aber auch täglich und manches war durch eine schon übertriebene Süßigkeit nicht empfehlenswert. Das Abendessen hingegen war abwechslungsreich (Fisch, Fleisch, Pasta etc.). Leider waren bei erhöhtem Gästeandrang die Wartezeiten zwischen den Gängen mit bis zu 20 Minuten oftmals zu lang. Hier schien das Personal und die Küche überfordert, was gelegentlich durch das Servieren nicht bestellter Getränke oder falsch zugeordneter Menüs auffiel. Lobenswert war die Sauberkeit im Restaurant, wie überhaupt im gesamten Hotel.
Das gesamte Hotelpersonal war sehr freundlich und bemüht für alle Fragen und Probleme eine Antwort zu finden. Aber wie schon erwähnt, die Damen der Rezeption verstanden nur Englisch. Nur der Restaurantleiter und eine deutsche Kellnerin, die uns auch einige wertvolle Tipps gab, waren die einzigen, mit denen eine Verständigung auf Deutsch möglich war. Die Zimmerreinigung war ohne Beanstandung.
Durch die exponierte Lage am Berg ist der regelmäßig bis in die Abendstunden verkehrende kostenlose Hotelshuttlebus ein sehr willkommenes Hilfsmittel, um auf den „Piazza Flavio Gioia“, den Hauptplatz von Amalfi, oder von dort in ca. 15 Minuten wieder zum Hotel zu gelangen. Von diesem Platz fahren auch die Linienbusse oder Boote in Richtung Sorrento oder Salerno. Oberhalb vom Hotel erreicht man nach ca. 10 Minuten den kleinen Ort Pogerola, mit einigen kleinen Lokalen und Shops für den täglichen Bedarf. Wer gut zu Fuß ist, kann über unzählige Stufen den ca. 45 minütigen, kürzesten Weg nach Amalfi wählen. Wir sind mehrere schöne Routen über die vielen Terrassen mit den Zitronenbäumchen bergab gegangen. Für den Rückweg haben wir dann aber doch immer die Busvariante gewählt.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Anfang Mai war der hoteleigene Strand noch nicht geöffnet. Am Pool, der einen sehr sauberen Eindruck vermittelte, standen Liegen und Sonnenschirme zur kostenlosen Benutzung. Die Poolbar (Grotte) war eine Baustelle, dafür konnte man aber in angenehmer Atmosphäre das umfangreiche Angebot der Hotelbar testen.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2014 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Claus |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 9 |