Grecotel LUXME Costa Botanica

Bei der Bewertung schlagen 2 Herzen in unserer Brust. Einerseits sind die Strand- und Pooleinrichtungen und auch Teile der Aussenanlage/Gästehäuser landschaftlich wunderbar, andererseits lassen einzelne Zimmer/Wohnblocks und die Verpflegung für unseren Geschmack eines 4*Hauses mit gehobenem Preisniveau sehr zu wünschen übrig. Wir verreisen zweimal jährlich, öfters auch in Griechenland (Kreta) und haben entsprechende Vergleichsmöglichkeiten. Unsere Fotos zeigen beide Seiten.

Es war sauber und die Betten ordentlich, wenn man mal vom einen, gemeinsamen Bettlaken anfangs absieht. Manchem mag das ja reichen. Durch die alten Möbel und fehlenden Sitzgelegenheiten (Couch/Sessel/Tischchen) was es für uns ungemütlich. Wir hatten ein drittes Bett an der Wand leerstehen (ich dachte immer da kommt noch jemand) und mussten uns zum Fernsehen auf die Bettkante setzen, was nach 15 min. zu Kreuzschmerzen führte. Wo stellst Du da Dein Getränk ab? Auf dem Balkon, wo wir abends gerne Lesen, gab es Tisch und 2 Stühle Marke Eisdiele der 80ger Jahre aus gebürstetem Alu ohne Auflagen, die entsprechend kalt und hart waren, keine Steckdose für Laptop. Das renovierte Bad (siehe Fotos) war unmöglich gefliest was Qualität und Ausführung (Fliesen Mängelware?) anbetrifft, kaum Abstellmöglichkeiten (ausser auf einem Bodensims) und eine Dusche in fester Höhe bei ca. 1,90 Meter (für kleine Frauen schlecht erreichbar). Die Toilettenspülung/Sitz Marke ideal Standard musste mehrmals nachjustiert werden (auch Nachts störend) bis der Wasserfluss aufhörte, ansonsten füllte es im Minutentakt auf, Sitz verrutschte seitlich über den Rand. Warmwasser kam erst nach langem Laufenlassen, was nicht unbedingt den Umweltansprüchen des Hotels entspricht. Es wurde täglich sauber gehalten und es gab 2 Flaschen Wasser, andere Getränke bei AI nicht auf dem Zimmer. Alles in Allem ein Zimmer mit dem Charme einer Studentenbude.

Anscheinend sind viele Gäste bei AI mit Kantinenessen aus Pizza, Spagetti und Pommes zufrieden, wenn es nur ausreichend vorhanden ist. Wir kennen das so nicht. Suppen waren (bis auf einmal die Gemüsesuppe) ohne Einlage (Hühnersuppe ohne Huhn, Kartoffelsuppe ohne Kartoffeln) und kaum gewürzt. Griff man am Tisch auf Pulverpfeffer und Salz zurück, waren die immer verklumpt und feucht, also nicht einsetzbar. Fleisch gab es überwiegend Huhn, Schwein, Fisch - niemals Rind (ausser gemischte Burger), das entweder totgekocht/gegrillt war, oder in undefinierbarer Soße aus Pilz, Tomate oder grünem Curry schwamm und qualitativ meist durchwachsen war. An der Bratstation gab es Tellerwärmer, die aber ausser Betrieb waren (Chef muß Strom sparen), sodaß das Essen am Tisch meist lauwarm ankam. Das A-la-card-Beachrestaurant hat eine nette Atmosphäre und 4 passable Gerichte (Huhn, Schwein, Fisch, vegetarisch > Pasta) im Angebot, die täglich gleich waren. Man muß reservieren und die Kapazität ist schnell vergriffen, wenn auch nur die Hälfte der Plätze genutzt wurden. Im Weinsortiment hatte man 5 Auswahlen, rot/weiß jeweils medium sweet oder dry und Rose. Wirklich gut war keiner, dafür schmeckte der einzige, einheimische Whisky wie Hustensirup. Frage nach einem Single Malt wurde nicht verstanden, aber jede Menge gezuckerte Cocktails gab es, die sich manche zu Hauf reinpfeiffen und freuen, wenn das Glas (Ouzo oder Weinbrand) übervoll ist. Unsere AI-Erfahrung ist also Masse statt Qualität. Heiße Gemüse waren ausser öligen Kartoffeln Fehlanzeige, die Salate waren vielfältig und wenn man sich die passenden Zutaten (natürlich gab es keine Pfeffermühle, Muskatnuss, Kümmel etc.) zusammen gesucht hatte, schmackhaft. Landestypisches wie Gyros, Kläftiko oder Stifado suchte man vergebens, genauso wie zart rosa bebratenes Fleisch. Das bekam man überall in den korfetischen Dörfern für deutlich unter 15€, weswegen wir künftig kein AI mehr buchen werden (Geht im Resort nicht anders).

Service sowohl in den Lokalen, an der Rezeption (besonders der Empfang) und beim Zimmerpersonal war stets sehr freundlich und zuvorkommend. Es war zu dieser Zeit fast nichts mehr los (ca. 200 Gäste) und daher auch mal Zeit für ein Pläuschchen und keine Wartezeiten. Zum Service gehören auch die öffentlichen Toiletten am Strand und im Keller der Lobby. Abgesehen davon, dass jeweils nur 3 Kabinen existieren, war eine ohne Keramik für Putzzeug belegt, eine mit kaputtem Schloß und eine nutzbar. Wenn hier über 1000 Gäste sind ....

Die Anlage selbst ist weitläufig mit mehreren gepflegten Pools, Strand und Meer super, Meerwasser wärmer als Pool (Ende Sept./Anf. Okt.). Außerhalb bietet der Ort Acharavi Einkausmöglichkeiten und Lokale, aber sonst nichts Sehenswertes außer geschlossene Läden und verwahrlosten Häusern (siehe auch Fotos). Mit dem Mietwagen lohnen Korfu-Stadt, Paleokastritsa und ggf. Kassiopi und Sidari (Kanal d'amour) anzusehen. Vom Flughafen fährt man mit dem Mietwagen eine gute Stunde, je nach Verkehr, denn man muss durch Korfu-Stadt durch und dann quer über's Gebirge, aber gut ausgebaut (aussenrum dauert wegen Ortdurchfahrten erheblich länger)

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Nun gestalten wir auch unsere Freizeit selbst, aber wenn man die Pools und den Strand als solches ansieht, war das prima. Ein Fitnessraum täte der Anlage gut. Es standen ein paar Geräte unter Planen verdeckt im Freien unter Dach herum, die aber nicht genutzt wurden. Die Wasserrutschen sind wohl für Kinder attraktiv, viele Erwachsene trugen teils heftige Abschürfungen mit sich, aber so etwas wie ein Kinderspielplatz mit entsprechender Spiellandschaft gab es nicht (2 Schaukeln waren da). Ob man damit auf junge Familien mit Kindern abzielt? Der Animateur Andreas meinte, es sei auf 250 Kinder ausgelegt. Nun wird erstmal die Renovierung weitergeführt, es bleibt zu hoffen, das kundige Berater für Innenausstattung und Verpflegung entsprechend Wirkung zeigen und für die kommende Saison durchaus vorhandene Potentiale genutzt werden. Was man sich bei der Plaza aus verschiedenen wild angeordneten Stein-, Waschbeton-, Beton- und Klinkerflächen, oder den vielfach aneinandergereiten Zimmer-, Schrank- und sonstwas Türen gedacht hat, erschließt sich wahrscheinlich nur dem "Künstler" selbst.