Das modernisierte Uralthotel entspricht insgesamt keinesfalls den Anforderungen an ein 4-Sterne-Hotel und liegt maximal auf 2,5-Sterne-Niveau nach deutschem Standard. Die Lobby und die gärtnerischen Außenanlagen wirken gepflegt und ansprechend. Der Service (die Abfertigung) am Empfang war professionell. Ein Zimmersafe kann gegen eine Gebühr von 15 Euro/Woche gemietet werden. Nach dem Check-in geht es zu den 3 Fahrstühlen, die zu Stoßzeiten absolut unzureichend sind. Nur zwei dieser Schleichlifte bedienen die Etagen -1, 0, 1 , 2, 3, 4, 5, 6 und 7 , der dritte uralte fährt nur gelegentlich, weil er häufig ausfällt, zwischen den Etagen 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, und 7. Auch hier wurde bei der Teil-Modernisierung des Hotels gespart oder nicht nachgedacht. Die südlich gelegene Eingangsseite des Hotels ist frisch gestrichen – leider ist das auf anderen Seiten nicht der Fall, wie der stellenweise vorhandene gelbfarbene Pilzbewuchs verrät. Nachts leuchten auf allen Balkon der 349 Zimmer unnötigerweise Leuchten, die mit ihrer geballten Lichtstärke leider den Sternenhimmel und den Blick auf die Bucht überstrahlen und zudem nicht im Zimmer sondern nur zentral im Laufe der späteren Nacht ausgeschaltet werden oder nicht. Angenehme Zimmer ohne Sonneneinstrahlung ab 13:00 Uhr und mit Meerblick gibt es ab der 4. Etage. Das Hotel hat 7 Etagen. Die Zimmer haben bei einer dreistelligen Nummer wobei die Endziffern 42, 43, 45, und 46 lauten. So befindet sich das Zimmer mit der Nummer 645 z.B in der sechsten Etage und das mit der Nummer 446 z,B. in der 4. Etage. Achtung: nicht allzu hoch zu wohnen - die Benutzung des Lifts wird dann zunehmend zur Lotterie, weil er durch Gäste aus den unteren Etagen meist schon voll ist, wenn er in den oberen Etagen ankommt. Auf eine sinnvolle Außenanzeige der Bewegungsrichtung der Lifts hat man bei den neuen Aufzügen offensichtlich ebenfalls aus Einsparungsgründen ab der 1. Etage verzichtet. Deshalb steigen alle Gäste nach dem Motto "wer zuerst kommt, mahlt zuerst" in den ankommenden Aufzug, sofern noch Platz ist, ein – egal, ob er auf- oder abwärts fährt.
Unser Zimmer mit Meerblick und Balkon war relativ klein, verfügte über einen kleinen Kühlschrank und im Badezimmer gab es – wider Erwarten - einen Fön. Die Matratzen auf den beiden zusammengeschobenen Liegen (90x200 cm) waren stark durchgelegen – die Springfedern spürte man ständig. Ruckartige Bewegungen im Bett bringen die Liege dazu, auf „Wanderschaft“ über den glatten Steinfußboden zu gehen. Im Bad gab es schwarzen Schimmel am Rand der Duschtasse. In der Rasterdecke habe ich einmal eine schief liegende Deckenplatte leicht angehoben um sie zurecht zu rücken. Das hätte ich nicht tun sollen - der Staub und sonstige Schwebematerialien, die dabei entwichen und auf mich herab rieselten, erschreckten dann doch zu sehr. Die Zimmermädchen/-damen waren freundlich und verrichteten Ihre Arbeit zufriedenstellend sorgfältig zu unterschiedlichen Tageszeiten.
• Essen und Trinken Buchen kann man das Hotel mit Frühstück, Halb- oder Vollpension - aber leider auch als "All-inclusive-Angebot" - dazu später mehr. Stellen sie sich auf unterdurchschnittliches Großkantinenessen bei hohem Lärmpegel ein. Das Essen ist immer irgendwie dasselbe - abends sind bereits um 19 Uhr die Speisen, die eigentlich heiß sein sollten, generell maximal nur lauwarm oder noch kälter. Manches, insbesondere das Gemüse, scheint aufgewärmt, so zerkocht wie es ist. Würzen ist ebenfalls nicht das Lieblingsmetier des Kochs. Absolut einmalige Wochenhighlights waren ein Tranchierstand mit gegrillten Schweinekeulenfleich und ein Buffet mit erweitertem Käseangebot. Kellner im eigentlichen Sinne gibt es hier nicht, höchstens unlustig wirkende männliche und weibliche Drecksgeschirr-Abräumer, die gelegentlich für die später erscheinenden Gäste neues Besteck auftreiben und eine neue Tischdecke (sofern diese wirklich notwendig ist und nicht die alte, gewendet, auch noch passt) auflegen. Personalknappheit aller Orten: Im Speisesaal in der Küche, vor allem wohl auch in der Spülküche. Was alle Mahlzeiten angeht, ist das Hotel ansonsten ein „Selbstbedienungsladen“ reinsten Wassers. Auf den Tischen im Restaurant findet der Gast ein Messer, eine Gabel und eine Papierserviette – abends sogar noch zwei Gläser. Darüber hinaus ist gutes Organisationstalent für die Selbstbeschaffung von Geschirr und Speisen dringend vonnöten. Spätestens 30-40 Minuten nach Beginn der jeweiligen Mahlzeiten (08:00-10:00; 12:00-13:30; 19:00-21:00 Uhr) tritt regelmäßig ein Totalmangel an Kaffeetassen, Untertassen sowie Dessertschalen für Müsli – bei den Franzosen auch als „bol“ (Schüssel für den morgendlichen großen Milchkaffee) verwendet – usw. auf. Es gibt eindeutig zu wenig Geschirr, Besteck und Trink- bzw. Weingläser, die so häufig gespült wurden, dass die normalerweise glatte Glasoberfläche eher einem alten zerkratzten Uhrglas ähnelt. Auf die Nachlieferung der Speisen gilt es gelegentlich zu warten. Abends gibt es das alte trockene Bagettbrot vom Morgen, diesmal aber aufgeschnitten (manchmal könnte man meinem, es ist das vom Vortag..). Getränke muss man sich am Saaleingang selbst holen und dort gleich bezahlen - Gedränge ist vorprogrammiert. Dabei werden die All-Inclusive-Gäste bevorzugt bedient, weil für deren obligatorische Freiration, bestehend aus einer Flasche Billigswein und einer Ein-Liter-Karaffe Wasser, nichts kassiert werden muss. Die armen Bargeld zahlende Gäste hingegen dürfen gefälligst schön warten, bis sie irgendwann dran kommen – wobei, wie mehrfach festgestellt, auch mal 15 Minuten und mehr ins Land gehen. Das gesamte ameisenartige Geschehen wird vom Oberkellner M. A., einem höchst gestresst wirkenden „Dauerläufer“ verantwortet, der laut brüllend ständig durch den Saal hetzt und die Gäste mit herrischen Gesten und von oben herab wie ungeliebte Zecken behandelt, die schon wieder da sind und nach einem freien Tisch suchen. Sein Vertreter A. C. dagegen ist ein eher ruhiger Geselle, der sich hin und wieder sogar mal ein Lächeln abringt. Von einer Organisation was die logische Platzierung/Präsentation von Speisen, Waren und Geschirr im Speisesaal angeht, kann hier noch niemand je etwas gehört haben. Der Gast läuft beim ständigen Suchen nach dem Vorgenannten – dessen letzter Standort aus unerfindlichem Grund auch einmal plötzlich ganz woanders sein kann als am Vortag - wirklich Gefahr, sich einen „Wolf“ zu laufen. Auch der einzige beim Frühstück vorhandene Durchlauf-Toaster für alle Gäste der 349 Zimmer erscheint dem Hotelmanagement sowie dem Oberkellner wohl ausreichend – bezeichnend… Einen Kaffee nach dem Essen kann man nur an der Hotelbar bekommen. Dort waltet ein deutlich gealterter, kumpelhaft und mürrisch agierender Barchef mit seinem Assistenten, gelegentlich unterstützt durch eine Serviererin. Die Sessel im Barbereich – nicht die Barhocker - sind ein Ausbund an Unbequemlichkeit. Sie sind schlicht und einfach schlimmer als unbequem und außerdem zu groß. Das Sitzen auf der nur 2 cm starken und deshalb steinharten Polsterung „auf Platte“ wird bereits nach kurzer Zeit zur Qual. Ja, die Sessel sehen ganz nett aus – aber hier wurde Design vor Bequemlichkeit gestellt. Mit solchem Mobiliar kann man natürlich den Gast nicht zu weiterem Verzehr verlocken – deshalb und wegen der in manchen Ecken eisigen Klimageräteluft gähnt hier regelmäßig die Leere.
Bei einem sogenannten Bade- oder Strandhotel, dass über ca. 350 Doppel- bzw. Mehrbettzimmer verfügt (in der Hochsaison können hier sicherlich bei Vollbelegung ca. 1000 Gäste untergebracht werden), sollte man eigentlich vernünftige Sonnenliegen und eine ausreichende Anzahl Sonnenschirme erwarten können. Hier kann man das leider nicht erwarten: die Liegen an den Pools sind überwiegend total verschlissen, rückgratgefährdend durchgelegen und ohne jegliche Verstellmöglichkeit, Ein vernünftiges Sitzen ist ebenfalls unmöglich, da die Liegen nicht über ein hochstellbares Rücklehnenteil verfügen. Eine wahre Schande für ein vorgebliches „Vier-Sterne-Hotel“. Auch Stühle sind im gesamten Poolbereich nicht vorhanden. Zudem ist die Zahl der zum Teil auch noch defekten Sonnenschirme viel zu gering. Unter dem Aspekt „Badehotel“ ist dieser Zustand eigentlich ein absolutes Ausschlusskriterium.
Das Hotel liegt ruhig ca. 200 m entfernt von einer sauberen ruhigen Sandbucht gleichen Namens (Tagespreis dort für zwei Liegen und einen kleinen Strohdachsonnenschirm: 12,00 Euro). Das Hafenzentrum von Porto Colom ist ca. 3 km vom Hotel entfernt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Spätestens um 10:30 Uhr startet der „Animationsterror“ mit akustisch völlig unverständlichen Gebrüllansagen, überwiegen in spanischer Sprache. Polyglott ist bei den Animateuren ohnehin wohl ein Fremdwort, obwohl die Gäste überwiegend Franzosen, Engländer, Spanier und Deutsche sind – und zwar in dieser Reihenfolge. Auch wenn nicht animiert wird, bleibt die Musik weiter lautstark an – das ist einfach nervtötend. Ab Mitte September tanzen und spielen die Animateure wegen der dann überwiegend anwesenden älteren, alten und sehr alten Gäste des Hotels sowieso meist für und mit sich selbst. Im Untergeschoß des Hotels gibt es eine Unterhaltungszone mit Animationsbühne und Bar, die tagsüber und nächtens vor allem von All-Inclusive-Gästen zusammen mit einer weiteren Sprit-und-Saft-Ausgabe im Poolbereich genutzt wird, um diverse, meist alkoholische Freigetränke im Plastikbecher abzugreifen. Alkoholisierte, lärmende oder lallende Zecher, die von mehreren Personen per Aufzug in ihre Zimmer geschafft werden müssen, bleiben bei diesem Dauerangebot an hirnvernebelnden Substanzen natürlich nicht aus und sind für andere Gäste sicher ein Ärgernis – zumal dann, wenn man bei der Buchung nicht genügend über diese Geschehnisse informiert wurde. Nicht nur deshalb haben wir diesen Bereich gemieden und sind abends lieber in eines an der Cala Marsal gelegenen "Strandbistros".
- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Paul G. |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 2 |