H10 Gran Tinerfe - Adults only

Am ersten Tag war ich mir sicher: Nie wieder Gran Tinerfe! Nach 14 Tagen und einigem Eingewöhnen könnte ich mir einen 2. Aufenthalt vorstellen. Das Hotel ist sehr groß und war zu meiner Reisezeit voll ausgebucht. Das allein sorgt für Wartezeiten und Getümmel. Wir waren zu viert unterwegs und hatten drei Zimmer in verschiedenen Renovierungszuständen und Lagen. Das ging vom unrenovierten EZ mit Blick zur Landseite (gebucht war DZ zur Alleinbenutzung mit Meerblick) bis zum ansprechend renoviertem Zimmer mit bodenebener Dusche. Allen Zimmern gemein war, daß sie recht laut und hellhörig waren. Die Gäste sind überwiegend Briten. Dazu gesellen sich Deutsche, wenige Russen, mal ein Österreicher oder Holländer und am Wochenende auch Spanier. Da die Anlage "ab 18" ist, gibt es keine Kinder. Zu den Stoßzeiten sollte man die Aufzüge meiden! Es dauert ewig, bis einer kommt und dann geht es mit einem Halt in beinahe jeder Etage nach unten oder oben. Also: Treppe benutzen hält fit und geht häufig sogar schneller.

Ich hatte mit Nummer 907 ein sehr großes Zimmer mit weißem Laminatboden. Die Einbauten und das Bett waren ebenfalls in Weiß gehalten. Die Ausstattung war gut: - französisches Bett mit guter Matratze - Schränkchen mit Minibar (abgeschlossen) - Flachbildfernseher (Deutsch: ARD, ZDF, RTL, Sport, Kinder) - Kleines Sofa - Kleiderschrank mit Safe (18EUR/Woche + 10 EUR Kaution) - ausreichende Anzahl Bügel - Badezimmer mit Einzelwaschtisch und Toilette (kein Bidet) - große bodenebene Dusche - 2 Balkone (jeweils seitlich zur Meerseite und zur Landseite) Die Sauberkeit war OK. Der Erhaltungszustand ebenfalls. Das Laminat hatte einige Beulen und an einigen Stellen merkte man, daß die Federn abgebrochen waren. Problematisch war die Lautstärke. Neben dem Hotel laufen etliche große Klimageräte mit sehr lauten Lüftern und die hört man selbst im 9 Stock noch sehr prominent. Dazu kommt Musik aus allen Richtungen. Auch die Zimmernachbarn hört man teils deutlich und die Geräusche der Abwasserrohre waren ebenfalls laut. Also: Ohrenstöpsel sind Pflicht!

Es gibt ein großes, helles Hauptrestaurant in dem es sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen sehr hektisch zugeht. Das Hotel hat das erkannt und weist auf Hinweistafeln darauf hin, daß bestimmte Zeiten stark frequentiert sind. Grund für die Hektik ist das Layout des Raumes. Quadratisch mit 6 Inseln mit Speisen in der Mitte und einer Show-Cooking Theke, läuft man hin und her bis man alles beisammen hat. Dazu kommt noch, daß einige Dinge unlogisch platziert sind. Beispielsweise steht beim Frühstück der Tee an einer anderen Stelle als der Samowar (der als solcher auch nicht zu erkennen ist). Das führt zu Stauungen am Getränkeautomaten (3 Stück gibt es), weil die Leute mit 4x drücken ihre Teekannen mit heißen Wasser füllen. Das Frühstück läßt ansonsten wenig Wünsche offen. Lediglich die Brötchen sind nach deutschen Standard fürchterlich, aber das ist leider in fast allen Hotels so. Zum Abendessen erhält man beim Einchecken eine Zeit, zu der man sich einfinden soll. Diese Zeit kann man jederzeit ändern. Es gibt keine klassischen 2 Essenzeiten; das Restaurant ist während der Essenszeit durchgehend beschickt. Beim Abendessen hingegen merkt man, daß die Küche ein zu enges Budget hat. Die Auswahl ist ausreichend und auch meist gut zubereitet, aber die Fleisch und Fischsorten bleiben im preiswerten Bereich. So gab es häufig Schwein und selten Rind beim Show-Cooking und auch Lachs und Gambas kamen eher in homöopathischen Dosen vor. Darunter litt vor allem das ansonsten toll zubereitete Sushi - fast ohne Lachs und Thunfisch ist es halt schwierig für den japanischen Koch etwas zu zaubern. Gut war, daß die Mengen am Buffet eher klein waren und immer zügig und frisch nachgelegt wurde.

Der Service ist gut. Das Personal ist durch die Bank freundlich und spricht sehr gutes Englisch und meist auch mehr oder weniger viel Deutsch. Bei Problemen sollte man aber bereit sein, sie auf Englisch zu erläutern - das macht es einfacher. Wir hatten ein Zimmer der falschen Kategorie zugewiesen bekommen. Als Kompensation bot man der Dame an, die Getränke beim Abendessen gratis zu geben. Ein anderes Zimmer gab es nicht.

Die Lage ist, was das Gran Tinerfe ausmacht. Direkt am Strand, jede Menge Bars mit Live Musik in der Nähe, 10 Minuten zu Fuß bis zum Yachthafen, 30 Minuten bis zur High-End Shoppingmeile in Las Americas Zentrum. Parken mit dem Mietwagen ist schwierig, aber in der kleinen Nebenstraße die kurz vor dem Hotel rechts abgeht habe ich 5x Glück gehabt. Einmal habe ich 5 Minuten entfernt an der Hauptstraße am Busbahnhof parken müssen; da ist eine lange Parkspur auf der am späten Nachmittag immer was frei ist. Das Taxi vom Flughafen hat ca. 23 EUR (der Taxameter zeigt den Fahrpreis, daneben steht noch ein Grundpreis, den man addieren muß) gekostet; der Fahrer hat von sich aus 25 EUR genannt, was ich frech fand. Da ich ohnehin 25 gegeben hätte, habe ich aber nichts gesagt.

Beliebte Aktivitäten

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Anmiation habe ich tagsüber nicht erlebt, dazu kann ich nichts sagen. Das Abendprogramm war sehr britisch geprägt. Es gab eine 60er Jahre 2 Mann Band, die mit schlechtem Klang immer die gleichen Oldies spielte. Selbst an dem Abend, an dem eine 90er Jahre Showband spielte, wurden zuvor die Oldies geleiert. Und als nach der Show die Tanzfläche kurz voll war, verstand es der Animationschef durch Auflegen seiner Standardplaylist und mintenlangem Gelaber ("und morgen haben wir...") die Stimmung blitzschnell auf Null zu bringen. Kurz gesagt: Die Abendunterhaltung sollte man meiden und lieber in eine der vielen guten Cocktailbars ausweichen. Tip: "African Footprint" war ein sehenswerter Showact,