H2 Hotel München Olympiapark

Hotelneubau im neuen Stadtquartier ‚Am Oberwiesenfeld‘ (nördlich des Olympiaparks) gelegen. Mit dem Auto über den ‚Mittlerer Ring‘ leicht erreichbar. Mit der U3 (Abgang beim Hotel) hat man direkten Anschluss an Münchens Innenstadt – den Marienplatz erreicht man in nicht einmal einer viertel Stunde Fahrzeit und das tagsüber im zehn Minuten Takt. Mit über 450 Zimmern und mehr 1200 Betten gehört das H2 wohl zu den größten Hotels Münchens. Es ist international gebucht – auf Grund der vielen Mehrbettzimmer auch stark von Familien und jüngeren Reisegruppen. Sie sollten sich – zumindest in Lobby und Restaurant – auf einen gewissen Geräuschpegel einstellen. Wir bewohnten eines der modernen Doppelzimmer. Die in Brauntönen gehaltene Einrichtung minimalistisch, stylisch, ansprechend; die Betten bequem; ein Wohlfühlbad mit bodengleicher Dusche und getrenntem WC gehört zu jedem Zimmer. Meiner Frau fehlte ein Kosmetikspiegel, mir eine Sitzgelegenheit; der Hocker vor dem kleinen Schreibboard ist zwar schick aber als Sitzmöbel eigentlich unbrauchbar. Der Ausblick aus unserem Zimmer im 18. Stock war beeindruckend, ein Panorama das von der Allianz-Arena am Horizont über das Olympische Dorf, den Olympiapark bis hin zum Olympiastadion reichte. Unten im Haus befindet sich neben der Lobby und der Rezeption der Gastronomiebereich des Hotels: ein rund um die Uhr geöffnetes SB-Restaurant mit geschätzt 400 Plätzen zuzüglich zweier großen Außenbereiche. Der Größe des Hotels sowie der Tatsache geschuldet, dass auch die Gäste der benachbarten über 100 H.ome Appartements hier frühstücken können, geht es hier zu Stoßzeiten zu wie im Taubenschlag. Man hat das Gefühl, dass hier eigentlich jeder zum Frühstücken kommen kann – eine irgend geartete Eingangskontrolle oder Überprüfung der Zimmernummern gab es jedenfalls nicht; jeder spaziert rein und raus, wie es ihm gefällt. Freiwerdende Tische werden, wenn man Glück hat, zeitnah abräumt; abgewischt oder gar eingedeckt wurden die Tische im laufenden Betrieb jedenfalls nicht. Wir gingen bewusst antizyklisch erst später zum Frühstück. Das Angebot war überschaubar, die Qualitäten eher einfach (Stichwort: Pressschinken + Blockgouda). Die Kaffeespezialitäten aus gut eingestellten Vollautomaten sowie die Säfte hingegen bestens ! An Backwaren waren zweierlei Brötchen (hell bzw. körnig) verfügbar; Croissants, süße Teilchen oder Bretzeln gibt es wohl grundsätzlich nicht, das Toastbrot war - wie wir erfuhren - schon am Vortag (Samstag) ausgegangen, vom Kastenbrot nach 9.30 Uhr nur noch trockene Endstücke übrig. - Ehrlich gesagt, hat jedes IBIS Hotel mittlerweile eine größere und bessere Auswahl als das H2. Enttäuschend ! Das mitunter erbärmlich zweisilbig deutsch sprechende ‚Servicepersonal‘ (‚is fertig ?‘) - wohl beim Burgerbräter McDonalds rekrutiert: wenig aufmerksam oder gar umsichtig. Vor der überlaufenden Saftstation im Mittelbereich, an der wirklich jeder zwangsläufig vorbei kommt, klebte der Boden, was trotz längst vorhandenen Laufspuren von Schuhen und Geschirrtrolleys einfach keinen kümmerte. Das schreit nach Coaching ! Im direkten Umfeld gibt es zahlreiche weitere Beherbergungsbetriebe, eine nette Kneipe oder einladende Bar fehlt wie - sieht man Mal vom Kiosk in der U-Bahn Unterführung ab - jede Art von Einkaufsmöglichkeiten aber gänzlich. Im Hotel H2 sammelt man sich die Getränke (beschränktes Angebot) aus verschiedenen Kühlschränken neben der offenen Küche hingegen zusammen; an der Zentralkasse nebenan wird bezahlt und ggf. auch die Essensbestellung aufgegeben. Zu den nicht gerade günstigen Preisen wurde zusätzlich noch Pfand kassiert. – Das habe ich in noch keinem Restaurant erlebt. Für gewöhnlich nehme - wenigsten ich - weder Gläser (die kosten übrigens kein Pfand) noch Flaschen aus dem Hotel mit nach Hause! Auch nicht wenn die Gläser eigentlich mitbezahlt wurden. Die uns bei Buchung noch versprochene ‚Skylounge in der 20. Etage‘ mit dem tollem Ausblick über München suchten wir vergebens, die gibt es nämlich gar nicht !? Somit auch keinen Longdrink oder Cocktail als abendlichen Absacker sondern nur ein Bier und eine Spezi für (incl. Pfand) zusammen 7.33 € abzüglich meines Hotmiles Rabatt – Schade ! Und noch ein Manko: die Parkplatzsituation. Im öffentlichen Verkehrsraum gibt zwar einige Abstellplätze, diese sind aber fast ausnahmslos mit einem Halteverbotszeichen gekennzeichnet und gehören wohl dem benachbarten Unternehmen Knorr Bremse. Auch der Park & Ride Parkplatz auf der Straßenseite gegenüber dem Hotel ist quasi tabu, weil Gästen der Hotels die Benutzung ausdrücklich untersagt ist. Hinweise findet man am Parkscheinautomaten, es wird kontrolliert. Einer der nur 70 Parkplätze in der Hotelgarage des H2 Hotels kostet je Nacht stolze 18 €; - und das ist für ein Parkplatz in einem Hotel auf der einst ‚grünen Wiese‘ ganz schön heftig ! Fazit: verkehrsgünstig gelegener, für mein Empfinden zu groß dimensionierter Hotelneubau; an sich ansprechender SB-Gastrobereich mit gewaltigen Servicemängeln und einem leider nur beschränkten Getränkeangebot; angenehme Doppelzimmer, bequeme Betten, tolles Bad; fehlende örtliche Infrastruktur; überhöhte Parkgebühren. – Nur mit Abstrichen zu empfehlen.

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