Häcker's Grand Hotel

Die imposante Kulisse dieses Hauses mutet an wie ein Zarenpalast. Innen ist es wunderbar ruhig und sehr weitläufig, man muss sich erst zurechtfinden. Ich buchte hier für eine Nacht im Rahmen meiner Radreise entlang der Lahn. Der Empfang war sehr freundlich, alles war gut vorbereitet. Mein Rad konnte ich hinter der Rezeption im Ballsaal sicher unterstellen. Mein Zimmer (Nr. 108) hatte eine eigene möblierte Terrasse und einen netten Blick zur Lahn. Die (edle) Einrichtung traf meine Erwartungshaltung. Das Bad war leider etwas klein und die Dusche eine Fehlkonstruktion. Diese hatte nur eine halbe Glastür und sorgte bei Gebrauch für eine gründliche Überschwemmung des ganzen Bades. Das sollte man irgendwie ändern. Der Wellnessbereich sucht seinesgleichen! Es gibt mehrere Areale, die in Ruhe erkundet werden wollen. Der Knüller sind die beiden Saunen, insbesondere die neue "Zarensauna" (im Hof) mit in beleuchteten Glasvitrinen ausgestellten Fabergé-Eiern. In der anderen darf man auf einem hölzernen Thron Platz nehmen und in dessen Erhabenheit schwitzen... Wirklich toll! Das Abendessen hätte ich gerne auf der schönen Terrasse mit dem wunderbaren Lahnblick eingenommen. Jedoch hat die schräg einfallende starke Sonne dies erfolgreich verhindert. Die Verschattung der Terrasse ist leider völlig unzureichend. Bedingt dadurch hatte ich jedoch die Gelegenheit, in dem edel ausgestatteten Speisesaal dinieren zu dürfen. Das Ambiente nimmt einen gefangen, die Speisen waren gut, ebenso der Service. Es gibt einen großen Bar-Bereich, draußen als Lounge mit bequemer Möblierung. Die Bar drinnen erschien mir persönlich etwas zu poppig, ich mag es gerne etwas edler bzw. seriöser. Und die laute Dauerberieselung durch Fußball auf großem Bildschirm unmittelbar am Tresen löst bei mir geradezu Fluchtinstinkte aus. Geht (für mich) echt gar nicht... Die Nachtruhe ist hier ein Kapitel für sich. In dem der Lounge vorgelagerten Seitenflügel gibt es ein Bistro, welches draußen bis etwa 23.30 h für Terrassenlärm sorgt. Dies mag in der kalten Jahreszeit anders sein. Während meines Aufenthaltes machte sich nach Schließung des Bistros eine Gruppe betrunkener Jugendlicher auf zum Lahnufer und sorgte auf einem dort vertäuten metallenen Bootssteg bis tief in die Nacht für lärmende Aktivitäten. Unerträglich! Entschädigt wird man nach unruhiger Nacht zumindest durch das Frühstücksbüfett am nächsten Morgen - das ist wirklich phänomenal! Mein persönliches Fazit: Ich werde ganz sicher nochmal hier Quartier beziehen, allerdings wohl nur in der kalten Jahreszeit, wenn die Außenwelt mehr (Nacht-)Ruhe mit sich führt.

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