Haus Hirt

Das "Haus Hirt" wurde in den letzten Jahren oft sehr gut kritisiert und muß sich daran messen lassen. Ein Geheimtip ist es daher schon lange nicht mehr. Das ehrwürdige Haus von 1924 wurde aufwändig hergerichtet, die Zimmer, die ich gesehen habe, haben Pep, schicke Farben und witzige Details, strahlen auch alpine Gemütlichkeit und ehrliche Tradition aus, von Inhaber und Architekt Ike I. sorgsam komponiert. Seine Frau Evelyn, Inhaberin und Hauserbin, wirbelt überall und verleiht dem "Haus Hirt" eine angenehme Dynamik. Das Hotel liegt ruhig im Osten Bad Gasteins, profitiert also von der Abendsonne, die die Spa-Terrasse und die Restaurantterrasse mit dem atemberaubenden Blick in ein warmes Licht taucht. Loungemusik, rot-rosa Farben in Restaurant und Bar, viel Kindergejauchze, lachende Eltern. Ein fröhlicher, unkomplizierter Ort also, der geringe Unprofessionalität z.B. beim zumeist jungen Personal verzeiht. Gleich beim Check-In ein Gläschen, das Gepäck verschwindet lautlos Richtung Zimmer. Es gibt jede Menge Babyphone, Kinderwägen, Kinderkissen, -besteck, Hochstühle etc., Kinderbetreuung nachfrageorientiert eher für Größere oder Kleinere. Unsere Betreuerinnentesterin (4 Jahre) würde jeder Zeit wiederkommen! Nachmittags ist "Splash Time", die Kleinen toben im übersichtlichen Pool unter Aufsicht. Beim Abendessen und Spielen im hellen Spielzimmer können die Kinder auch unter sich sein, was den Großen Zeit für Sauna, Dampfbad, Thermalbad oder andere Anwendungen (AVEDA-Spa) läßt. Danach ist genug Hunger für das ohne Einschränkung phantasievolle, abwechslungsreiche, unprätentiöse Abendmenü, ein echtes Highlight! Nicht minder gelungen sind Frühstück und das "light lunch" mit einigen Resten vom Vorabend, was aber eher erfreut als stört. Beim Frühstück kann man auch gleich in einem kleinen täglichen Newsletter das Abendmenü entdecken, Ausflugsempfehlungen lesen oder das hauseigene Programm studieren. Zu viel des Lobes für das "Haus Hirt"? Ja und Nein. Da blieben schon noch ein paar "Baustellen": Für die vielen Kids gibt es nur einen improvisierten Spielplatz im Freien, im Haus sieht das Neue manchmal noch nicht fertig oder schon leicht renovierungsbedürftig aus (Kabel, Fliesenfugen, Wandfarben...), manche Details stören (wohnt man im Zimmer unter dem Restaurant knarzt es abend und morgens viel; durch die Hanglage ist man dauernd auf der Treppe unterwegs, etc.). Diese Unzulänglichkeiten oder Unwuchten in der Leichtigkeit des Urlaubslebens gehören jedoch dazu und unterstreichen das Bemühen und Jugendliche im "Haus Hirt", ohne das der Aufenthalt keimfrei wäre. Fahren Sie hin, wir werden es auch wieder tun!

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