HD Bungalows Parque Cristobal Gran Canaria

Die Anlage hat offiziell 3 Sterne, wird aber von vielen Reiseveranstaltern als 4 Sterne Objekt verkauft. Schon 3 Sterne sind -zumindest was den Bungalow betrifft-  völlig überzogen. 4 Sterne hatte das Parque Cristobal vielleicht einmal, als es vor vielen Jahren von Riu betrieben wurde. So vermittelt die Anlage den Eindruck, als ob sie insgesamt die besten Jahre längst hinter sich hat. Der Garten ist zwar wunderschön gestaltet und die 248 Bungalows stehen schön weit auseinander, dennoch wirkt vieles -wenn man in die Ecken schaut- verbraucht.  Die Gästestruktur bestand während unserer Reisezeit Anfang Juli hauptsächlich aus spanischen Urlaubern, die vom Festland oder häufig direkt von den Kanaren kamen. Es war ein ständiger Besucherwechsel, da viele Gäste nur sehr wenige Tage blieben. Man hatte so den Eindruck, als ob das Parque Cristobal speziell am Wochenende eine Art Party-Location für Einheimische bildet. So ging es wochenendlich mitunter hoch her, wenn von der Animation ausgelassen eine Pool-Party organisiert und im Pool Schulter an Schulter spanische Lieder geträllert wurden .  Im Verlauf unserer ersten Urlaubswoche öffnete auch der Supermarkt, der dem Hotel angeschlossen ist.

Zunächst herrschte bei uns große Ernüchterung. Im Bungolaw funktionierte nicht viel. Dass die Räumlichkeiten ihre besten Jahre längst hinter sich haben, war hier bereits an der einen oder anderen Stelle nachzulesen. Die hohe Anzahl an kaputten oder defekten Gegenständen hat uns beim Einzug dann doch überrascht. Die Klospülung lief ständig nach. Aus der Dusche kam nur ein Rinnsal und das Wasser war kalt. Der Fernseher und die Klimaanlage gingen nicht..und bei der zugehörigen Fernbedienung des TVs waren die Batterien ausgelaufen. Diese war zwar coronasicher verpackt, man hätte sie aber zuvor mal auf Funktionalität testen sollen. Als meine Tochter am Abend dann auch noch zwei Kakerlaken entdeckte, war es aus. Sie wollte sofort nach Hause, um das "Loch" wieder zu verlassen. Die Mängel hatten wir umgehend am Nachmittag des Anreisetages gemeldet, aber erst am nächsten Morgen kam dann eine Servicekraft und reparierte die Klospülung sowie die Dusche. Bei letzterer war der Warmwasserboiler gar nicht angeschlossen. Am Abend zuvor hatte ich noch entdeckt, dass einige Sicherungen im Bungalow aus waren. Nach dem Einschalten ging dann auch der TV,  zunächst aber ohne Fernbedienung. Erst nach weiteren Recherchen entdeckte ich die ausgelaufenen Batterien. Im Bad gab es über der Dusche drei Spender mit Pflegeprodukten. Diese Spender waren von Anfang leer und wurden während unseres Aufenthaltes auch nicht nachgefüllt. Als dann auch noch die Seife am Waschtisch aufgebraucht war, wiesen wir bei der Rezeption auf den Umstand hin. Dort hieß es, dass die Spender nur dann aufgefüllt würden, wenn wir 3€ täglich dafür zusätzlich entrichteten! Für 2 Wochen sind das dann also über 40€ für etwas Seife. Wie viel Packungen kann man davon bitte kaufen? Darüber hinaus fand kein einziges Mal innerhalb von zwei Wochen ein Bettwäschewechsel statt und die Reinigung fiel sehr oberflächlich aus. So war es kein Wunder, dass in den Ecken der Dreck vieler Vorgänger zu erkennen war. Weiter ist das Bad für Schlangenmenschen sicher ein toller Ort zum üben. Für einen durchschnittlich beleibten Europäer ist der Ort jedoch völlig verbaut und viel zu eng. So beträgt die Einstiegsbreite zwischen Bidet und Badewanne/Dusche nur etwa 30cm. Wenigstens funktionierte die offenbar neue Klimaanlage tadellos! Insgesamt wirkte die Einrichtung jedoch ziemlich veraltet, verschrammt und unansehnlich. Aber: Wenigstens waren die Betten sehr bequem! Da wir letztlich mehr Zeit draußen als im Zimmer verbrachten, war der beinahe völlig runtergekommene Eindruck insgesamt gerade so erträglich.

Wir hatten "All Inclusive" gebucht. Dabei gibt es ein Hauptrestaurant, welches Frühstuck und Mittag- und Abendessen anbietet. Daneben gibt es an der Poolbar des Kinderspielbereiches noch das Spätaufsteherfrühstück und am Nachmittag kleinere Snacks (z.B Brötchen zum selbst belegen). Das Frühstück bot all das, was üblicherweise zu erwarten ist. An der Show-Cooking Station werden Eier in verschiedenen Variationen sowie kleine Pfannkuchen gebraten bzw. ausgebacken. Mittags und Abends werden jeweils ein Fischgericht und ein Fleischgericht frisch zubereitet. Daneben gab es noch eine Vielzahl an vorbereiteten Hauptspeisen (z.B. Gulasch, Nuggets usw.) sowie viele Beilagen, Salate usw. Uns hat es in weiten Teilen sehr gut geschmeckt.  Einmal in der Woche wurde am Pool gegrillt. Dort gab es neben Würstchen und Hähnchenfleisch sogar Entrecote. Darüber hinaus waren der Tintenfischsalat sowie die Shrimps recht lecker. Was etwas störte, war die komplett fehlende Bezeichnung der Speisen.  Insgesamt ist auch zu berücksichtigen, dass infolge von Corona kaum Salatdressings angeboten werden. So werden Essig, Öl, Ketchup, Salz, Mayo usw. als Einmalportionen abgepackt offeriert. Das mag hygienisch sein, ist aber nicht sonderlich praktikabel und eine tolle Salatsauce lässt sich daraus auch nicht mischen. Beim Betreten des Restaurants gibt es kontaktlose Desinfektionsspender, die jeder Gast nutzen muss (plus Maske natürlich). Vielleicht könnte man auch kontaktlos im Spender Ketchup, Öl usw. anbieten. Das wäre hygienisch und umweltgerechter. Auch Brötchen gab es mehrheitlich einzeln abgepackt, was dazu führte, dass diese mitunter pappig waren.  Das Getränkeangebot war in Ordnung. Die Softgetränke waren von Coca-Cola ( Fanta, Sprite, Fanta-Lemon usw.), Bier ("Tropical") gab es am Abend sogar aus großen Gläsern. Die AI- Cocktails waren nicht besonders lecker. Eher sehr wässrig und künstlich im Geschmack. Dass es auch anders geht, bewiesen die Barkeeper, wenn Mojito (am Wochenende gab es dazu am Pool einen Extrastand) und andere Cocktails gegen Bezahlung frisch zubereitet wurden. 

Die Animation schien bemüht. Genau konnten wir dies nicht beurteilen, da zunächst kaum ein Angebot auf deutsch oder englisch angekündigt wurde. Viele Spiele  oder Events richteten sich ausschließlich an spanische Touristen, die speziell am Wochenende aus den anderen Regionen der Kanaren tageweise anreisten. Gab es dann doch einmal ein internationales Angebot (z.B  öffentliche Zubereitung einer Sangria), dann gestaltete sich dies unfreiwillig komisch. Der Animateur war mit der Rezeptur offensichtlich gar nicht vertraut und wirkte überrascht/überfordert, als er feststellte, dass er zu wenig Rotwein für die Besucher hatte. Es war jedenfalls die wässrigste Sangria, die ich je getrunken habe . An der Poolbar war das Personal flott, nett und zuvorkommend. Einmal hatten wir an der Rezeption für 9€ je Stunde einen Tennisplatz gebucht. Da ich nicht unhöflich sein wollte, fragte ich zunächst freundlich die Rezeptionistin, ob sie deutsch sprechen würde. Die schnippische Antwort lautete: "Nein, nur Samstags". Unprofesioneller geht es kaum. Ausdrücklich loben kann man nur Jürgen an der Rezeption, der sich sehr freundlich und aufgeschlossen unserer Probleme annahm und Abhilfe organisierte!!  Wlan funktionierte mal besser, mal schlechter an fast allen Stellen der Anlage und auch im Bungalow. Der Reinigungsservice wurde von unterschiedlichen Kräften und zu stark unterschiedlichen Uhrzeiten durchgeführt. 

Die Anlage liegt am Rand von Playa del Ingels, einem turbulenten und verkehrsreichen Urlaubsort auf den Kanaren. Es ist -obwohl in unmittelbarer Nähe Straßen und andere Hotels mit lautem Animationsprogramm sind- wegen der Bungalowlage relativ leise. Zum schönen Strand nach Maspalomas, der etwa 3 Kilometer zu Fuß entfernt ist, verkehrt 3 mal täglich ein Hotelbus. Zum Strand nach Playa del Ingles sind es etwa 20 Fußminuten, die sich bei Hitze ziemlich ziehen. Direkt um die Anlage herum gibt es wenig Unterhaltungsmöglichkeiten, in Laufnähe ist aber ziemlich viel zu erreichen. Wer sparen will, geht am hinteren Ausgang des Hotel-Supermarktes 150 Meter nach links. Dort ist auch noch ein Spar-Markt, der deutlich günstiger ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es ist schwierig, dies fair zu bewerten, da in Folge von Corona wenige Angebote da waren und wegen wenig deutschsprachiger Besucher kaum auf englisch und deutsch durchgeführt wurden.