Hochpustertal

Die Anlage entsprach voll unseren Erwartungen. Wir hatten ein Appartment mit 3 Schlafzimmern über 2 Etagen (Typ D). Die Ausstattung ist einfach aber ausreichend und es war alles sehr sauber. Mit uns waren neben ca. 50% deutschen Familien Gäste aus Italien, den Niederlanden, aus Ungarn und der Slowakei im Dorf. Alle hatten kleine Kinder (von Babies bis ca. 6 Jahre), da keine Ferien waren. Die Atmosphäre war angenehm und fröhlich. Auffällig waren die vielen Zwillinge (siehe auch ein anderes Posting), was wohl daran liegt, dass der Skikurs und die Ausrüstung für zwei 4 bis 6-Jährige gratis sind und damit das Angebot vor allem für Familien mit 2 Kindern in diesem Alter interessant war, die woanders dafür kräftig zahlen würden. Das Gesamtpaket aus Appartment, Halbpension und Kinderprogramm ist für Familien nah an perfekt! Optimalerweise sind die Kinder zwischen 4 und 6 Jahre alt, dann hat man als Familie am meisten von einem Winteraufenthalt im Feriendorf. Anreisen sollte man bis ca. 15:30, sonst wird's hektisch mit Einweisung und Skiausleihe. Das lokale Skizentrum Sillian bietet einige Pisten, eine Waldabfahrt und diverse Lifte, ist aber enttäuschend, wenn man vorher am Helm, an der Rotwand oder gar am Kronplatz war. Diese per Auto in 10 bis 40 min. erreichbaren italienischen Gebiete begeistern durch ihre wunderbaren Dolomitenpanoramen. Auch die Hütten sind dort uriger. Halbtageskarten für Spätaufsteher und Kinderkursbeobachter gibt es aber leider erst ab 12 Uhr. Cortina erreicht man in ca. 1 Stunde. Bei schönem Wetter lohnt schon die Fahrt dorthin. Die Liftanlagen scheinen allerdings noch von Olympia (1956) zu stammen. Vorsicht: Kulturschock!

Die Schlafzimmer sind klein, aber da man ja noch einen Wohnraum hat ausreichend. Die Maximalbelegung sollte man u.E. nicht ausnutzen. Die Küchenausstattung war dürftig (kein Backofen, keine Mikrowelle, kein Toaster, kein Wasserkocher), aber als HP-Gast brauchte man nicht mehr. Angenehm waren Kamin, Fußbodenheizung und Flachbild-TV. Superschön war der Balkon mit Liegestühlen. Von einigen Häusern hat man so auch Blick auf den Kinderhang. Gestört hat auch uns die fehlende Einhebelmischarmatur bei wirklich heißem Wasser. Einen Duschvorleger hatten wir dank der Hinweise früherer Bewerter dabei.

Das Frühstück war sehr gut, es fehlte an nichts. Das gesamte Essen hatte italienischen Einschlag. Abends konnte man sich am Büffet mehrere Gänge zusammenstellen. Die Qualität nahm im Laufe der Woche etwas ab, war aber für ein 3-Sterne Hotel trotzdem überdurchschnittlich. Es gab täglich Fisch, Fleisch und Pasta zur Auswahl, anfangs auch frisch in der Schauküche belegte Pizza. Dadurch, dass nur wenige Gäste HP buchen können (kleiner Saal), war es trotz der vielen Kinder ruhiger als in anderen Hotels. Außerdem konnte man unruhige Geister auch ab 18:30 zum betreuten Trampolinspringen schicken.

Man merkte, dass die hier geäußerte Kritik zur Gastfreundlichkeit angekommen ist. Die Betreiber waren um mehr Gästenähe bemüht. Die - wie wir fanden - herzliche Atmosphäre wurde aber vor allem durch die holländischen Mitarbeiter geprägt. Die Auskünfte an der Rezeption waren teilweise kompetent und freundlich. Hier besteht aber noch Verbesserungspotential. Beschwerden hatten wir keine.

Wir haben schon idyllischer gewohnt. Der Ort Heinfels liegt an einer Bundesstraße. Lärm bemerkt man aber im Feriendorf nicht. Selbst die nahe Bahnlinie sieht man, hört sie aber nicht wirklich. Es gibt eine moderne Ladenzeile mit Spar-Markt vor dem Feriendorf. Um zur Talstation der Seilbahn und dem Skiverleih zu gelangen überquert man quasi nur die Bundesstraße (war ok). Hübsch anzusehen ist die abends beleuchtete Burg und auch im Dorf fanden wir es wirklich schön. Es verdient die Bezeichnung Bilderbuchdorf. Dass es sich nicht um einen Top-Skiort mit Flaniermeile handelt, wurde bereits erwähnt. Mit kleinen Kindern hat man dafür ohnehin keine Zeit. Selbst das Programm, das der Ort Sillian veranstaltet, nutzten wir nicht, da im Dorf genug geboten wurde.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Die Kinderbetreuung ist einsame Spitze! Alle lieben Engelbert. Wir hatten nach einer Negativerfahrung und den Berichten hier etwas Rumgeikelei und vor allem eine positive Einstellung zum Skifahren erwartet, aber unsere Jungs haben in 5 Tagen tatsächlich skifahren gelernt. Im Kurs waren 24 Kinder, die von Oberanimateur Engelbert und 3-4 Holländermädels betreut und motiviert wurden, was nicht immer leicht war (Hut ab!). Alle fuhren am Ende den Hang runter und bekamen von Maus Lilly eine Goldmedaille. Auch das Familien-Abendprogramm (20-21 Uhr) war schön gestaltet. Es fiel uns an manchen Tagen schwer, aber man hätte wirklich was verpasst. Es gab u.a. einen Snowtubes- und Tellerrodelabend am nahem Hang, eine Fackelwanderung, ein lustiges Dreiradrennen und eine stimmungsvolle Abschiedparty. Die Eltern wurden einbezogen. Es war geschickt dosiert, so dass es auch für Leute, die mit Clubatmosphäre und Animation nicht so viel anfangen können, noch ok war. Ein Schwimmbad vermisst man nicht wirklich. Wir hatten nicht mal Zeit, die Sauna (10 EUR pro Abend Privatnutzung) zu probieren.