Horus Paradise Luxury Resort & Club

Die gesamte Anlage ist sehr groß, alles hat riesige Dimensionen. So nett das beim Blick aus dem Fenster (Meerblick) auch ist, so nachteilhaft ist das beispielsweise in den Speisesäälen oder den entsprechenden Menschenmassen am Strand. Die Rezeption ist immer überlastet und das Servicepersonal braucht bis zum Abend, um alle Zimmer zu reinigen; und das auch nur bei entsprechender Oberflächlichkeit, sonst wäre es für die paar Leute gar nicht zu schaffen. Obwohl schon das Haupthaus sehr groß ist (die Bungalows sind noch separat), stehen nur drei kleine (langsame) Aufzüge für die 7 Stockwerke zur Verfügung. Wer nicht laufen will, muss häufig deutliche Wartenzeiten einplanen. Trotz der Größe der Anlage sind kaum Beschilderungen vorhanden; nach ein paar Tagen ist das kein Problem mehr, aber am ersten Tag stolpert man schon etwas verwirrt durch die Gegend. Das Horus ist ganz sicher kein 5-Sterne Haus, nicht einmal für die Landeskategorien. Dass es auch anders geht, sieht man beispielsweise in Belek oder auch etwas außerhalb der touristischen Ballungszentren. Das Horus ist sicherlich nicht schlecht, aber immerhin ist es auch nicht gerade günstig und es ist ein "Abfertigungsbetrieb". Hier sollte man nicht hinfahren, wenn man die Liebe der Hausmutter beim Empfang sucht. Wer aber eine oder zwei Wochen einfach nur in der Sonne braten will und keine besonderen Wünsche hat, dürfte hier besonders an den Pools Gefallen finden. Ich empfehle Ausflüge nach Antalya, in die nahe gelegenen Berge und wer Lust daran hat: eine Rafting-Tour. In Antalya, aber auch in Manavgat kann man individuell Boote mieten und eigene Touren machen. Speed-Boot fahren macht auch großen Spaß. Direkt vor dem Hotel an der Hauptstraße gibt es viele Bars und Restaurants, und da ist ordentlich was los. Allerdings haben uns viele Leute berichtet, dass ihnen teilweise von den Cocktails schlecht geworden sei. Also Vorsicht. Der "Wettbewerbsdruck" der Bars ist sichtbar groß und wer weiß, zu welchen Mitteln da bei unbedarften Touristen gegriffen wird. Übrigens: die Türken sind ein superfreundliches und angenehmes Völkchen. Jeder will sich mit dir unterhalten (auch wenn er kein T-Shirt-Verkäufer ist) und alle sind sehr hilfsbereit. Das mag ich sehr an der Türkei. Leider gilt das nicht für die Hotels. Daher: nachts drin schlafen, tagsüber raus! ;-)

Die Zimmer sind sehr geräumig und eigentlich schön eingerichtet, wären sie denn sauber; viele Frauen sagten, die Badezimmer seien zu dunkel zum Schminken. Die Klimaanlagen sind unterdimensioniert und zu laut. Ich empfehle bei Buchung dringend, ein Zimmer mit (auch seitlichem) Meerblick zu nehmen. 1. ist der Blick zur anderen Seite ein Trauerspiel und 2. ist der Meerblick wirklich fantastisch, man blickt über die gesamte Anlage bis weit aufs Meer. Das ist wirklich toll. Die Minibar wird jeden Tag mit Cola, Fanta, Wasser aufgefüllt.

Wer für 1.000 Menschen den ganzen Tag kochen muss, kann sich nicht mit Details aufhalten. Das Essen war dementsprechend. Es war nicht wirklich schlecht, aber man fühlt sich eben ein bisschen wie die Kuh im Stall, wenn der Bauer die Fütterungsmaschine anstellt. Der Kaffee: ungenießbar. Die Säfte: billigste Chemie. Die Buffets: riesig und vielfältig, aber leider nicht beschriftet. Lediglich die frisch vor den Augen der Gäste zubereiteten Sachen (die dann in große Schalen geschüttet werden) haben Schilder in drei Sprachen. Meine Favoriten: das selbst gebackene Brot, die Köfte-Frikadellen (gab es aber nur einmal) und die Pommes. Und das bei 5 Sternen, wohlgemerkt. Das Hotel hat drei A la Carte Restaurants. Toll, oder? Nein, leider nicht. Die Restaurant haben wir zuerst nicht gefunden und witzigerweise wollte uns das vom Personal niemand so richtig erklären, wo die denn jetzt sind... Kein Wunder: Die drei "Restaurants" bestehen aus 20 Tischen, die alle nebeneinander auf einer großen Terasse stehen. Erste Reihe italienisch, zweite türkisch, dritte irgendwas. Vor jeder Reihe steht ein kleines Schild, das verrät, wo man sich hier gerade aufhält. A la Carte bedeutet: es wird gegessen, was auf der Karte des Kochs steht. Die Speisen sind übrigens zu 90% vom normalen Buffet, nur dass sie hier von Kellnern gebracht werden. Und noch besser: man darf während seines Aufenthaltes nur EINMAL hier essen; es besteht Reservierungspflicht. Die Reservierung macht man nicht im "Restaurant" (es gibt ja auch keins), sondern an einem der "Reservierungsautomaten" (Stehterminals), die nahe der Rezeption stehen. Man gibt seine Zimmernummer ein und kann dann reservieren. Allerdings muss man das früh morgens machen, denn klar: alles ist bis zu drei Tage im Voraus ausgebucht. "Netter" Nebeneffekt der Terminals: mit ihnen kann man jederzeit herausfinden, wer namentlich in welchem Zimmer wohnt. Einfach Zimmernummer eingeben und schon steht da der Name des zugehörigen Gastes im Volltext. Toll, oder? ;-)

Der Service war OK, aber auch nicht besonders hervorzuheben. Die Kellner machen ihren Job und gut. Nun denke ich, dass die meisten dort die ganze zurückliegende Saison geackert haben und ich kann verstehen, dass die für dieses Jahr so gut wie durch sind mit der Sache; ich weiß nicht, ob ich 5 Monate lang jeden Tag 800-1.000 russische und deutsche Touristen aushalten würde... Es wird Deutsch gesprochen und auch Russisch. Bezahlt wird alles mit EUR. Der Zimmerservice war in unserem Fall nicht ausreichend. Wir haben drei Mängel im Zimmer gemeldet (abgebrochende Halterung im Bad, Klimaanlagendefekt, undichtes Waschbecken). Antwort: wissen wir, beheben wir in der kommenden Winterpause. Ähm...

Vom Haupthaus kann man durch die Anlage hindurch bis zum eigenen Strand laufen; das ist OK und dauert ca. 5 Minuten. Das Hotel hat 4 große Außenpools und einen riesigen eigenen überdachten (!) Strand direkt an der neuen Strandpromenade. Ich persönlich mag lieber Schirme am Strand, beim Horus sieht es mehr aus wie eine große Carport-Ansammlung. Die Pools sind sauber und gepflegt, es gibt auch Rutschen und Kinderbecken. Meines Erachtens sind die Pools ein Grund, hierher zu fahren (der Strand weniger bis gar nicht: Sardinendose sowohl am Strand als auch im Wasser). Allerdings sind sowohl am Strand als auch an ALLEN Pools die Liegen spätestens um 9.00 Uhr vollständig "reserviert". Das Reservieren gilt auch "umfangreich" für die Gastronomiebereiche: das kannte ich bislang so noch nicht (nachmittags um 17 Uhr fangen die Leute an, ihre Tische für 19.00 Uhr zu reservieren). Zur Umgebung muss man eigentlich nichts sagen: nach Side fährt man nicht wegen der Sehenswürdigkeiten (die es auch nicht gibt). Es gibt mehrere Touren, die meisten starten in Antalya. Jede Tour (wir haben 4 gemacht) führt mindestens einmal durch ein "Schnäppchen-Paradies", das sog. "Sponsoring".

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Unterhaltungsprogramm fängt morgens um 10 Uhr mit BumBum-Mucke am großen Pool und am Sportfeld an und endet mit BumBum-Mucke so gegen 18.00 Uhr. Das ist in der gesamten Anlage zu hören. Wenn die Mädels ihre Step-Aerobic anbieten, drehen sie die Musik und Bässe so laut, dass das Wasser auf den Pools anfängt, zu vibrieren. Und zwar auf ALLEN Pools. Um 19.00 Uhr nimmt auf der Außenterasse zum Essen der Keyboard-Alleinunterhalter seine Arbeit auf. Das macht er dann (mit jedem Tag gleichen Repertoire) bis 20.30 Uhr und dann geht er runter zur Strandbar, wo er mit überwiegend deutschen Schlagern bis 24.00 Uhr weitermacht. Dazu singt er dann auch (vermuteten wir wenigstens). OK, das mag eine Momentaufnahme sein (der Mann war wirklich eine Katastrophe). Aber noch einmal: 5 Sterne-Hotel. Die Pools sind OK. Wir haben uns in ihnen gerne aufgehalten (wenn wir denn einen Platz auf den Liegen ergattern konnten). Eine 90-Minuten-Massage kostet im Hotel 45 EUR (normal: 25 EUR) und dauert 55 Minuten, und das konstant... ;-)