Hotel ACARA Penthouse

Nein, gefallen hat es mir nicht. Die Beschallung mit einem privaten Radiosender auf den Fluren muss man wohl akzeptieren. Aber gewiss nicht im Frühstücksraum! Erst ein aufgedrehtes Interview mit einem Zuhörer. Dann der Werbeblock. Nachrichten. Wetterbericht. Verkehrsfunk. Und das alles sehr aufdringlich, aus vielen Lautsprechern, einer direkt über meinem Tisch. Meiner Bitte, das störende Gerede abzuschalten, wollte die Hausdame nicht entsprechen. Das gefalle den Gästen, sagte sie voller Ernst. Meine spontane Umfrage unter den rund acht Anwesenden ergab das Gegenteil. Nein, das ginge trotzdem nicht, das sei eine Anordnung der Geschäftsführung. An einem Donnerstag um 8 Uhr arbeite die Geschäftsführung allerdings noch nicht. Keine Kompetenzen für die Mitarbeiter. Klassische deutsche Personalführung, bei der Chef im Vergleich zum Gast auch dann wichtiger ist, wenn er nicht im Hause weilt, die jeden und selbst kostenlosen Service verhindert. Das Frühstücksbuffet war ok, etwas lustlos, nicht besser als bei einem Zwei-Sterne-Ibis-Hotel. Entnervt balancierte ich Tasse, Teller und Schüsselchen auf mein Zimmer. Geholfen hat mir niemand. Der Eindruck insgesamt blieb stark getrübt. Ein Handtuch auf meinem Zimmer war zerrissen. Auf den wiederholt erbetenen Aschenbecher durfte ich lange warten. Die Wände sind sehr hellhörig. Der Schreibtisch besteht aus einem rund 50 Zentimeter tiefen Brett, zum Schreiben einer Postkarte ausreichend, zum Arbeiten schlichtweg untauglich. Nein, vier Sterne (damit wirbt das Hotel) sind das ganz sicher nicht.

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