Hotel Adlon Kempinski Berlin

Das Hotel ist schön, sauber, die Sternekategorie angemessen, aber: es gibt keinen überzeugenden Grund, die auch in dieser Kategorie hohen Zimmerpreise zu zahlen. Man bezahlt letztlich nur eine Lage und einen Namen, die das Geld nicht wert sind. Buchen sie eine Nacht, schauen sie - wenn sie einen entsprechenden Tisch bekommen - beim Frühstück aufs Brandenburger Tor - und ziehen sie für alle weiteren Übernachtungen in ein anderes Hotel. Zumal es im Adlon noch eine Reihe kleinerer Ärgerlichkeiten gibt, die den Gesamteindruck nur verstärken: es lohnt sich einfach nicht.

Die Zimmer sind sehr geschmackvoll in warmen dunklen Tönen, die Matratzen sind gut, Badezimmer hervorragend, Ausstattung mit TV Gerät, Steroanlage, Minibar, Pantoffeln, ja letztlich allem, was benötigt wird in einem solchen Haus. Alles ist sauber und in Schuss. Vielleicht ist es ein wenig zu dunkel, aber das ist sicher Geschmackssache.

Dies bezieht sich ausschließlich auf das Frühstück sowie die Bar. Das Frühstücksbuffet ist lediglich normal, ja es fehlen sogar Angebote, die man in kleineren Häusern bekommt. Die Frühstücksräumlichkeiten sind schön, aber eher klein, alles in allem kein Erlebnis. Die Bar hingegen ist ein ziemlicher Reinfall. Im Erdgeschoss im Lobbybereich, sehr groß, sehr hoch, sehr hell, ja viel zu hell für einen abendlichen Drink, die Sessel und Sofas unbequem, der Pianospieler sitzt im Obergeschoss wo man ihn nicht sieht, die Atmosphäre ist kühl, uneinladend und hat keinerlei Charme. Es gibt einen Raucherraum neben der Barhalle, der diese noch unterbietet. Er versprüht den Charme einer Flughafenlounge schlichten Formats. Auf Flats laufen Nachrichtensender, die Klimaanlage ist laut und kalt, die Einrichtung geschmacklos und nicht nüchtern sondern lieblos, auch hier das Licht zu hell, keine Musik und vorallem: kein Service. Aschenbecher werden nicht geleert, zum Drinks ordern muss man sich auf den Weg zurück in die Lobby machen.

Der Service ist fr ein Haus angemessen, jedoch wirken die Mitarbeiter des Hauses vom Enpfang bis zum Essen steril, unterkühlt und eher nüchtern als freundlich, Es ist nicht nötig oder sinnvoll, dass das Personal dem Gast um den Hals fällt, aber ein gewisses sich-Einstellen auf den Gast, ihn spüren lassen, dass man willkommen ist, das sollte den Unterschied machen zwischen einem guten und einem sehr guten Haus - zumal bei den Preisen.

Das Hotel wirbt mit seiner Lage und auch dafür berühmt: es liegt vis-a-vis des Brandenburger Tors. Dies wird als "zentral" verkauft, was es geographisch sein mag, aber nichts bringt. Zum Frühstück aufs Brandenburger Tor schauen: schön. Und dann? Das Tor ist nah, die Gedenkstelle für die ermordeten Juden Europas auch ums Eck, Reichstag und Regierungsviertel generell auch direkt daneben, aber: all das sind Sehenswürdigkeiten, die man sich ohnehin tagsüber anschaut und dafür in einer Stadt auch Entfernungen in Kauf nimmt,egal wo das eigene Hotel ist. Eine gute Lage zeichnet sich aber dadurch aus, dass man zu jeder Tageszeit etwas geboten bekommt. Aber es gibt kaum bis keine gastronomischen Angebote in der Nachbarschaft, die Straßen ums Hotel sind abends menschenleer - Berlin scheint fern. Sie können in der Umgebung des Hotels also nichts trinken, kaum essen, nichts kaufen, nicht tanzen, nicht flanieren und auch niemanden kennen lernen. Die Lage ist eine Ppostkarte, aber ohne Leben.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Die Bereiche selbst: sehr schön und geschmackvoll. Aber: das Hotel besitzt zwei Teile, so als wären es zwei zusammengeklebte Häuser. Befindet sich ihr Zimmer nun im hinteren Komplex, so müssen sie um zum Pool zu gelangen diverse Gänge entlöang und mehrere Fahrstühle benutzen. Was man auf dem Hinweg vielleicht noch macht, ist spätestens für den Rückweg, mit nassen Haaren und Bademantel, eine Zumutung. Letztlich ist der Poolbereich so nicht nutzbar und wird natürlich dennoch mitbezahlt.