- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel - eigentlich ist es eher eine kleine Apartment- bzw. Studio-Anlage - befindet sich an der Nordwestküste von Korfu, für uns die schönste Gegend, in der man auf der Insel unterkommen kann. Es besteht aus 2 Einheiten: einem Appartment-Block mit extra Schlafzimmern (3 bzw. 4 Etagen) und einem Studiobereich (kombinierter Wohn-/Schlafbereich mit Kitchenette). Wir hatten ein Studio gewählt, waren fast jeden Tag auf der Insel unterwegs. Dafür war es optimal.
Wir hatten ein Studio, von daher kann ich nur dazu etwas sagen. Die Bewertung als eher gut, weil kleine Beeinträchtigungen durch die schöne Umgebung wieder wettgemacht werden. Eigentlich haben die Zimmer nur drei Sonnen verdient. Die Zimmer und Möbel sind recht abgewohnt, unsere erste Handlung war, ein staubiges und stinkendes Moskitonetz abzuhängen und die Möbel etwas umzustellen. Der Kühlschrank war sauber und funktionierte gut, ebenso die Klimaanlage. Küchenausrüstung recht spärlich, es gibt von allem nur 2 Exemplare. Türen und Fenster schließen mehr schlecht als recht. Wir hatten das Studio ganz hinten, eine große Terasse und den Vorteil, dass nicht alle Gäste an uns vorbei liefen. Vom benachbarten Grundstück war morgens und abends ständig Gejaule von Hunden zu hören. Es gab recht viele Mücken, aber Autan half. Kleiner Tipp: Am Abend die Klimaanlage voll aufdrehen und den Raum auf 22 Grad abkühlen, dann kommen die Biester nicht rein, denn keine Mücke fliegt gern vom Warmen ins "Kalte". Wenn man dann zum Schlafen die Türen schließt, kann man die Klimaanlage ja ausschalten. Die "Bäder" waren zweckmäßig, auch eher abgewohnt. Warmwasser funktionierte gut (eigene Solarstromanlage auf dem Dach). Streckenweise roch es aber wirklich aus dem Abfluss am Boden. Eklig waren die Duschvorhänge, die aus ziemlich steifem Material waren und einem ständig am Rücken kleben blieben. Alle 3 Tage wurde saubergemacht, Handtücher gewechselt. Bettwäsche gab es einmal pro Woche neu. Also alles in allem ok für den Preis, wenn man nicht allzu anspruchsvoll ist und sich eh nur zum Schlafen dort aufhält.
Da es im Akis keine Verpflegungsmöglichkeit gibt, finden die Mahlzeiten im benachbarten Hotel Belle Helene statt. Wir hatten zum Glück nur Frühstück gebucht, weil wir auf den Kaffee am Morgen nicht verzichten wollten und nicht wussten, wie die Möglichkeiten vor Ort sind. Im Ort selbst 2 oder 3 Supermärkte, wo man alles kaufen kann, allerdings zu recht deftigen Preisen. Es gab ein eher dürftiges und nicht ansprechendes Frühstücksmenü mit Nescafe-Automaten, so dass wir aller 2 Tage selbst im Studio Frühstück machten. Halbpension braucht man wirklich nicht zu buchen, es gibt im Umkreis von 300m mindestens 5 gute Tavernen. Empfehlenswert ist die Snackbar von Maria um die Ecke, leckere Salate und kleine Snacks werden zu wirklich günstigen Preisen angeboten. Oder direkt daneben die Taverne "Nausikus", hier steht "Mama" in der Küche, es gibt jeden Tag andere Spezial-Essen, alles ist frisch, preiswert und lecker.
Wie oben beschrieben, wurde geputzt und Handtücher sowie Bettwäsche gewechselt. Ansonsten gibt es keinen Service, bei Fragen oder Problemen kann man sich an die Rezeption vom Hotel Belle Helene wenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort sind aber sehr freundlich und bemüht, alles zu beantworten und eventuell wieder zu richten. Wir hatten nichts auszusetzen und von daher auch in dieser Beziehung keine großen Erfahrungen gesammelt. Man muss sich einfach immer ins Gedächtnis rufen: es ist eine andere Klimazone, und vom bezahlten Reisepreis bekommen die Hotels und die Mitarbeiter nur einen winzigen Bruchteil. Von daher sollte man einfach durchatmen und relaxen, anstatt sich über kleine Unzulänglichkeiten aufzuregen und zu beschweren.
Top-Lage im kleinen Ort Agios Georgios an der Nordwestküste. Korfu ist wirklich sehr grün und hat mit dem bekannten, eher kargen Griechenland wenig zu tun. Kein Massentourismus, das Dorf wird eher von Familien, älteren Leuten und Paaren mittleren Alters besucht. Vom Flughafen in Kerkyra braucht man ungefähr 1 Stunde mit dem Auto oder dem Bus, obwohl es nur ca. 35 oder 40 km sind. Bei entsprechendem Wind kann man das Meer hören, die Entfernung zum Strand beträgt Luftlinie 100m, über die Straße vielleicht 200m. Es gibt keine Rezeption, das wird vom benachbarten Belle Helene-Hotel übernommen. Wenn man ankommt, muss man eine steile Zufahrt hinunter und in einem Schaukasten nachsehen, welches Zimmer man zugewiesen bekommen hat. Das hat alles problemlos geklappt. Schade, dass man die Besitzerin nie zu Gesicht bekommen hat - der persönliche Kontakt fehlte dann doch ein wenig. Alles herum ist schön grün und gepflegt. Ohne Mietwagen wäre es uns für 2 Wochen zu langweilig gewesen. Es gibt unendlich viel zu sehen, und nur per Fuss oder öffentlichem Bus ist es recht beschwerlich, die Bucht zu verlassen. Wir haben 700km auf der Insel zurückgelegt und bei weitem nicht alles gesehen. Direkt vom Dorf aus kann man eine sehr schöne Wanderung nach Makrades, Krini und zum Angelokastro machen, dafür sollte man schon den ganzen Tag einplanen und genügend Wasser mitnehmen. Auf der anderen Seite kann man nach Afionas und weiter an die Schmetterlingsbucht wandern - wer noch weiter will, kann auch nach Arilas gehen. Paleokastritsa ist gut zu erreichen, ebenso die Hauptstadt Kerkyra. Ohne Auto ist man aber immer auf die Abfahrtszeiten der Busse angewiesen - von Agios Georgios z.B. gehen 4x täglich Busse nach Kerkyra und zurück, späteste Abfahrt aus Kerkyra ist aber schon 16:30 Uhr. Wenn man die Abendstimmung geniessen möchte, hat man Pech. Es kann sogar passieren, dass man eine Stunde über Dorfstrassen und Serpentinen stehen muss. Der Norden der Insel bietet einige schöne Ecken, ist aber schon recht touristisch und in englischer Hand. Ebenso der Osten, überall "Strandbäder" mit den typischen Begleiterscheinungen wie laute Kneipen, Souvenirstände, Neppläden etc. Am schlimmsten ist es ganz im Süden in Kavos, dort sieht es aus wie auf der schlimmsten Kneipenmeile in Pattaya. Die Einheimischen ächzen unter den Englischen "Urlaubern", die sich hemmungslos besaufen. Als Fazit: Korfu ist schön, am schönsten im Westen. Agios Georgios oder auch Arilas als Wohnorte sind top. Das im Norden anschließende Agios Stefanos aber schon wieder meiden. Einen Mietwagen nehmen und sich die Insel anschauen, einfach durch die Berge und das Inselinnere fahren und anhalten, wo es einem gefällt. Mann kann überall kleine Touren machen und trifft auf überaus herzliche Einheimische. Absolut empfehlenswert: das Bergdorf Chlomos (eher im Süden), in der Taverne "To Steki" einen Frappe trinken und mit der Wirtin ins Gespräch kommen. Schöner kann ein Griechenland-Aufenthalt nicht sein!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Vom Hotel Akis wird nichts angeboten, das war für uns aber eher unerheblich, da wir alles individuell geplant hatten und allein unterwegs waren. Über das Hotel Belle Helene kann man Mietwagen ausleihen, wir hatten allerdings schon aus Deutschland gebucht. Es werden auch Ausflüge angeboten, da uns diese nicht interessierten, kann ich nichts dazu sagen. Möchte man am Strand relaxen, eignet sich gut der Strand in Agios Georgios. Man sollte jedoch das Geld investieren und Sonnenliege sowie Schirm mieten, denn sonst ist es kaum auszuhalten. Wir nutzten diese Möglichkeit 2 mal, waren sonst viel mit dem Mietwagen unterwegs und gingen lieber im benachbarten Arilas baden. Dort gibt im nördlichen Bereich der Bucht einen herrlichen naturbelassenen Strand, an dem man sich auch der FKK hingeben kann. Wir sind lieber dort ins Meer gesprungen und haben danach noch eine Weile in der ersten Beachbar relaxt, auf die man trifft, wenn man wieder nach Arilas hineinläuft. Entspannte Musik, man kann herrlich auf Korbsofas sitzen und einfach die Seele baumeln lassen. Wer aber will, kann auch den Pool vom Belle Helene nutzen - wozu man dann ans Meer fährt, erschliesst sich mir nicht so recht. Entertainment gibt es zum Glück nicht, ab und an werden aber wohl griechische Abende im Belle Helene veranstaltet - Geschmackssache. Da sitze ich lieber zu zweit in einer schönen Taverne und geniesse den Abend. Wer im Urlaub Unterhaltung braucht, ist in Agios Georgios und auch in Arilas eher schlecht aufgehoben. Für alle Diejenigen, die sich die Insel anschauen wollen, mit eher gemütlicher Dorfatmosphäre zurechtkommen und den Kontakt zu Einheimischen suchen, ist diese "Ecke" der Insel ideal.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2018 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marco |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 2 |