- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Große Hotelanlage mit Haupthaus und vier Residenzen (jeweils zwei-geschossige und zweiflügelige Bettenhäuser mit einer Vielzahl an Zimmern/ Appartements), deutlich in die Jahre gekommen, ohne jedwedes Flair, lieblos. Der Zustand der Zimmer und der Ausstattung sind zum Teil eine grobe Zumutung! Zwischen den Häusern gibt es keine witterungsgeschützten Verbindungsgänge. Wer im Winter hier ist, muss zu den Mahlzeiten wie zum Schwimmbad oder zum "Wellnessbereich" stets in voller Montur zum Haupthaus, ob es regnet oder stürmt. Wenn es ganz dicke kommt, muss man - wie wir - durch tiefen Schnee stapfen, weil nur sehr unzureichend geräumt wird. Gutes Schuhwerk können Sie sich dann gleich sparen. Aber mit Wintermänteln über den Restaurantstühlen im übergroßen und ohne jedwede Atmosphäre eingerichteten Speisesaal fühlt man sich ohnehin eher wie in einer Mensa. Wer im Allgäu Stern Hotel die sprichwörtliche bayerische/ alpenländische Gastfreundlichkeit erwartet, wird eine bittere Enttäuschung erleben. Einen Urlaub sollte man hier nicht verbringen. Für TUI, die das Hotel im Angebot haben, eine Schande. Das Qualitätsmanagement muss völlig versagt haben! Wenn Sie sich für einen Aufenthalt im Allgäu Stern entscheiden sollten, sehen Sie wenigstens zu, dass Sie im Haupthaus untergebracht werden. Das schützt Sie ggf. nicht vor abgewohnten Zimmern und einem schlechten Service, aber vielleicht vor einer ungünstigen Witterung und nassen Füßen.
Die Zimmer in den Residenzen sind groß, dies ist aber auch der einzige Vorzug. Denn sie sind insgesamt abgewohnt, veraltet. WiFi ist nicht vorhanden, die Fernseher funktionieren nicht, nur zeitweise und/ oder nur mit einigen Programmen. Die funzelige Beleuchtung entbehrt jeder Beschreibung, so dass auch Lesen als Alternative zur Herausforderung wird. Ihr Mobiltelefon mit Taschenlampenfunktion wird zum wichtigsten Helfer. Und wie man liest, sind die angeblich vorübergehenden Mängel seit vielen Monaten (anhaltend) traurige Realität. Die Zimmer werden im Winter abends spürbar kälter. Wir haben an den ersten Abenden bitterlich gefroren, weil die Heizung auf Nachtbetrieb zwangsweise herunter geregelt wurde (zwar bestritten, aber unter 16 Grad im Wohnbereich der Appartements, selbst gemessen!). Decken wurden erst auf Nachfrage nachgereicht.
Die Speisen Panoramarestaurant sind in Qualität und Vielfalt solide. Der Service ist bemüht, aber häufig überfordert, gerade bei Hochbetrieb. Die Atmosphäre in dem riesigen Saal ist wenig einladend und drückend. Nur die Plätze am Fenster mit Blick nach außen sind schön, aber rar. Die Rotisserie liegt im Niveau der Speisen wie des Service darüber. Das Getränkeangebot ist übersichtlich, die Weinkarte ist sehr beschränkt.
Service scheint ein Fremdwort zu sein. Woher die vier Sterne stammen, weiß der Himmel. Wer nach einer langen Anreise ein herzliches Willkommen und ein paar unterstützende Hinweise oder Handgriffe erwartet, wird eine herbe Enttäuschung erleben. Man bekommt genau einen Zimmerschlüssel mit einer Zimmernummer darauf - das war es. Wer nicht mit Nachdruck nach mehr fragt, wird auch nicht mehr erfahren. Suchen Sie sich selbst irgendwo einen Parkplatz, fragen Sie sich bei anderen Gästen zur (allerdings oft überfüllten) Tiefgarage durch und fragen Sie auch gleich, wie man sich dort Zufahrt/ Zutritt verschaffen kann. Wer einen Gepäckservice oder einen Gepäckwagen erwartet, wird sich nach mehrfacher Nachfrage verwundert einem angebotenen Sackkarren gegenüber sehen. Wenn Sie in einer der Residenzen eingebucht wurden, dürfen Sie den Sackkarren in den eigenen Wagen laden, um diesen zu den Residenzen mitzunehmen. Denn dort gibt es gar nichts. Schon gar keine barrierefreien Zugänge. D.h. Sie müssen immer über Treppen. Allein. Denn niemand wird sich verpflichtet fühlen, Sie zu Ihrem Zimmer zu führen oder gar beim Gepäck zu helfen. Mit etwas Glück geht sogar das Licht auf den Gängen. Wir hingegen haben regelmäßig die Taschenlampe benutzt, weil die gesamte Gangbeleuchtung (kein Tageslicht) nicht funktionierte. Da die Eingangstüren ganztägig unverschlossen sind und die Drehknauf-Zimmerschlösser mit klassischem Schlüssel an alte USA-Motels aus den 50ern erinnern, sollten Wertsachen besser im Hotelsafe an der Rezeption im Haupthaus eingeschlossen werden. Denn einen Zimmersafe sucht man ebenso vergebens - wie auch sonst jede Annehmlichkeit, die man in einem Vier-Sterne-Haus erwartet (Schuhputzutensilien, Wäschebeutel, Bademäntel. Schlappen, Schirm, Rucksack, Hoteldokumentation). Nicht einmal Badvorleger gibt es, man steigt aus der Dusche direkt auf den kalten Stein. Die Badutensilien beschränken sich auf genau zwei Handtücher pro Person und einen Fön. Die Zimmerreinigung war ein echtes Problem. Wir mussten spät abends erst einmal die Schränke in einen gebrauchsfertigen Zustand versetzen, m.a.W. innen reinigen, um die nicht zu übersehenden Staubschichten zu entfernen. Während unserer Anwesenheit wurde das Zimmer an mehreren Tagen überhaupt nicht gereinigt! Weder die Betten gemacht, gesaugt, noch die Feuchträume gewischt, geschweige denn Handtücher gewechselt oder Toilettenrollen aufgefüllt. Und wir waren kein Einzelfall, andere Gäste berichteten Selbiges. Offenbar ist nur so wenig Hauspersonal vorhanden, dass dieses mit der Vielzahl an Zimmern hoffnungslos überlastet ist. Und dann werden ganze Zimmer eben überhaupt nicht geputzt. Unvorstellbar in Deutschland? Dachten wir bis dahin auch. An der Qualifikation des Personals im Restaurant- und Rezeptionsbereich bestehen ernsthafte Zweifel. Man wird beispielsweise bei berechtigten organisatorischen Fragen (z.B. Speisen außerhalb der ungewöhnlichen Küchenzeiten, Zimmerservice, Kinderbetreuung, Veranstaltungen) von Pontius zu Pilatus geschickt. Niemand kann hier wirklich qualifiziert und zielorientiert Auskunft geben, niemand weiß hier wirklich, was der jeweils andere tut. Man fühlt sich unweigerlich wie ein Gast zweiter Klasse, als unwillkommen und störend. Beschwerden kann man sich eigentlich schenken. Die Belange der Gäste werden schlicht nicht ernst genommen.
Das Hotel liegt etwas außerhalb von Sonthofen. Die mangelnde Attraktivität des Hotels lässt einen schnell das Weite suchen. Die Umgebung lädt dazu ein. Dafür sollte man allerdings mobil sein. Da es im schönen Oberallgäu zahlreiche Alternativen gibt, ist die Lage des Hotels vergleichsweise unattraktiv.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Für ein Vier-Sterne-Haus unterdurchschnittlich. Gäste, die in den Residenzen eingebucht sind, müssen über ungeschützte Wege zwischen den Häusern bzw. über die Straße zum Haupthaus. Eine Kinderbetreuung ist in den Winterferien zum Jahreswechsel vorhanden gewesen. Spielgerät und -angebot erinnern etwas an die Ausstattung eines Jugendgästehauses. Der in einer Bewertung beschriebene "defekte Flipper" war immer noch defekt, wenngleich mittlerweile ein Schild angebracht worden war, dass dieser schnellstmöglich instand gesetzt würde. Bar/ Disco sind sichtbar in die Jahre gekommen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2014 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |