Hotel Alpenglühn

ich mußte meine Urlaubswoche nach zwei Übernachtungen unterbrechen und das Quartier wechseln. Der Wirt ist eine Zumutung, laut und aggressiv. Er hat mich vor den beiden einzigen anderen Gästen am Sonntag morgen zur Schnecke gemacht und mir lautstark unsachlichen Blödsinn um die Ohren gehauen nachdem ich es gewagt hatte, darauf hinzuweisen, dass der Rauchmelder morgens um 5:30 Uhr mit schrillem Alarmton in einminütigem Abstand den Geist aufgegeben hatte. Es sei nicht seine Aufgabe, den Raumelder zu kontrollieren, er habe lediglich die Auflage des Gesetzgebers umgesetzt, das Ding zu installieren. Eine derartige Schimpftirade ist mir seit meiner Grundschulzeit vor 40 Jahren nicht mehr passiert. Das fluchtartige Verlassen meines Quartiers ist mir dann doch nicht schwer gefallen angesichts all der anderen Unzulänglichkeiten der Unterkunft.

Das gesamte Haus ist in die Jahre gekommen. Warum es als Hotel und nicht als Pension firmiert, ist mir schleierhaft. Der Geruch ist penetrant, die Zimmer sind winzig, die Naßzelle ein Witz, das Design 50er Jahre, aber das wurde ja alles schon moniert, wie ich jetzt lese. Ich hatte in allerletzter Minute gebucht und bei der Auswahl festgestellt, dass die besseren Häuser an diesem Wochenende schließen. Über die leichte Staubschicht in meinem Zimmer hatte ich mich zunächst gewundert und gedacht, dass dies wohl das allerletzte Zimmer sei, das nur im Notfall vermietet wird, wie jetzt, wo andere Häuser schließen.

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